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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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mit rauchiger Stimme zu Rushai. »Zwei Wagen, vier Mann.«
    »Klingt nicht nach einem Erschießungskommando«, meinte Shithma.
    Rushai schüttelte den Kopf. »Sonst alles sauber hier?«
    Globetrotter nickte.
    »Gut.«
    Rushai warf einen kurzen Blick in das Blockhaus. Es besaß nur einen einzigen, großen Raum, mit einem Tisch und mehreren Stühlen, mit hölzernen Schränken an den Wänden und einer gasbetriebenen Kochstelle. Das Licht kam von einem offen stehenden Ofen sowie von mehreren Kerzen, die Globetrotter und sein Rattenmensch aufgestellt hatten. Ganz offenbar gab es hier oben keinen Stromanschluss.
    Rushai entschied sich dafür, in der Türe zu warten. Er wollte sehen, wenn Cintorix hier auftauchte.
    Sie warteten etwa zehn Minuten, bis die beiden Fahrzeuge den Forstweg entlangkamen. Es waren zwei große, schwarze Lexus RX. Rushai nickte anerkennend. Cintorix hatte Stil. Die Wagen hielten in etwa zehn Metern Entfernung an, einer der Fahrer blendete mehrmals kurz auf zur Lichthupe. Zuerst stiegen die beiden Insassen des hinteren Fahrzeuges aus, gefolgt vom Fahrer des vorderen. Der Mann klappte einen Regenschirm aus und eilte um den Lexus herum, um seinem Beifahrer die Tür aufzuhalten. Dann übergab er ihm den Schirm und ging zum Kofferraum, aus dem er eine große Tasche hervorholte.
    Der Mann mit dem Schirm kam zügigen Schrittes auf das Blockhaus zu, gefolgt von den anderen drei. Obwohl das Licht aus der Hütte bei weitem nicht ausreichte, um sein Gesicht zu beleuchten, war klar, dass es sich um Cintorix handelte. Der Mann hatte eine stolze Art, sich zu bewegen, die Schritte gemessen, ohne langsam zu sein, der Rücken aufrecht, aber nicht steif. Über seine beiden Begleiter konnte Rushai nur Vermutungen anstellen.
    »Lord Rushai«, begrüßte ihn der Helvetier, als er nahe genug heran war.
    »Fürst Cintorix.«
    Sie schüttelten sich kurz die Hand. Dann deutete der Helvetier ins Innere der Blockhütte. »Wollen wir es uns ein wenig gemütlicher machen?«
    »Wie Ihr wünscht.«
    Rushai gab den Rattenmenschen einen Wink, draußen zu warten. Dann folgte er Cintorix, der sich sogleich am Tisch niederließ. Die zwei Männer aus dem hinteren Wagen blieben am Eingang stehen, während der vierte die Tasche auf den Herd stellte und daraus Gläser und Getränkeflaschen hervorholte. Sie alle trugen Anzüge, Rushais Vermutung nach maßgeschneidert. Fast könnte er sich ein wenig schäbig fühlen mit seinen Jeans und dem Ledermantel und vor allem mit Shithma und den Rattenmenschen im Schlepptau. Aber nur fast. Er war Ranger. Zur Hölle mit Stil!
    »Es tut mir leid«, begann Cintorix mit seiner leisen Stimme, »Euch einen so armseligen Treffpunkt vorgeschlagen zu haben. Wünscht Ihr etwas zu trinken?« Wie schon in der Innenwelt war der Mann tadellos frisiert, mit einem exakt getrimmten Kinn- und Oberlippenbart sowie sorgfältig in der Mitte gescheiteltem dunklem Haar. »Ich kann Euch einen fünfundneunziger Bordeaux anbieten oder einen sechsundneunziger Burgund. Falls Ihr lieber dem Weißen zugetan seid, habe ich auch einen erstklassigen Rheingauer Riesling aus dem Jahre 1993. Oder natürlich Mineralwasser oder einen Saft?«
    Rushai schüttelte den Kopf, während er sich Cintorix gegenübersetzte. »Habt Dank, Fürst Cintorix. Aber ich würde gern direkt zum …
Geschäftlichen
kommen.«
    Der Helvetier sah überrascht auf. »Ach ja. Natürlich, ganz wie Ihr wollt. Nun, ich hoffe, Ihr habt die Situation in Kêr Bagbeg gut unter Kontrolle gebracht?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Rushai. »Der Romsdalsfjord gehört mir.« Seine Männer stellten inzwischen in den vielen kleinen Siedlungen Dorfvorsteher und Hauptmänner, seine Kundschafter standen in den östlichen Wäldern und schirmten den Fjord vor germanischen Übergriffen aus Richtung Trondheim ab.
    »Ihr habt Derrien getötet?«
    Es kostete Mühe, bei dem Gedanken an den Schattenfeind das Gesicht ruhig zu halten. »Nein. Er ist meinen Männern entkommen.« Der Fährtensucher, Calder, hatte sie dabei gehörig an der Nase herumgeführt. Rushai hatte ihm in seiner Wut bei lebendigem Leibe die Haut abziehen lassen, doch das war nur ein schwacher Trost für die Tatsache, dass Derrien Schattenfeind noch immer am Leben war. Der Mann war wie eine Katze, mit neun Leben und so viel Glück, dass es Rushai den Magen umdrehte.
    »Wie schade.«
    Zynismus?
, wunderte sich Rushai.
Sarkasmus?
Er war sich nicht sicher. Vielleicht war es auch nur die übliche Ausdrucksweise dieses

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