Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
Vom Netzwerk:
einer der ganz wenigen Unterschiede zwischen Schattenund Hexern, die sehr wohl alt wurden und schließlich eines »natürlichen« Todes starben, wenn sie nicht vorher schon durch Kampf und Krieg dahingerafft wurden.
    Cintorix begann zu lächeln. Es war ein echtes Lächeln, wie Rushai verblüfft feststellte, ein richtiges Strahlen, mit kleinen Fältchen um die Augen des Hexers und einem kurzen, verträumten Gesichtsausdruck. »Dann habe ich die richtige Entscheidung getroffen«, stellte der Fürst zufrieden fest.
    »Aha«, erwiderte Rushai. »Habt Ihr das also?«
    »Aber ja, doch, Lord Rushai. Ihr müsst eines wissen: Ich weiß mehr über die Schatten, als Ihr Euch vorstellen könnt.«
    »So. Und woher, wenn ich fragen darf?«
    »Aber sicher dürft Ihr das. Könnt Ihr Euch daran erinnern, dass Euer Herr, der Rabenlord, einen äußerst wichtigen Gegenstand besessen hat, etwas, aus dem er sein Wissen über die Dämonen geschöpft und das er dann ziemlich genau vor einem halben Jahr verloren hat?«
    Rushai sah verärgert zu Boden, vermied es aber im letzten Moment, die Mundwinkel zu verziehen. Wie konnte er das vergessen? Es war ein schwarzer Tag für die Schattenschwärme auf der ganzen Welt gewesen, als Ashkaruna das Schwarze Buch an Derrien Schattenfeind verloren hatte. Das Buch enthielt Wissen, das nie,
niemals
hätte niedergeschrieben werden dürfen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Hexer dieses Wissen schließlich nutzen würden, um den Krieg in die empfindlichsten Teile der Schattenherrschaft zu tragen, der Achillesferse, den Ort, an dem sie sich fortpflanzten …
    Oder irrte er sich? Er hatte Gerüchte darüber gehört, dass die Hexer das Buch wieder verloren hatten. Rushai hatte sie nicht geglaubt, hatte sie für gezielte Falschinformationen gehalten, gestreut von den Hexern, um die Schatten in Sicherheit zu wiegen. War es am Ende doch wahr gewesen?
    Langsam hob er den Kopf. Die Erkenntnis sandte ein ekstatisches Echo durch seinen Körper. »IHR habt das Buch!«
    Cintorix lächelte. »Seit einem halben Jahr.«
    »Und Ihr seid zum Verräter geworden, weil Ihr … weil Ihr nicht
sterben
wollt?«
    Der Helvetier zuckte mit den Schultern. »Wer würde schon sterben wollen?«
    Die Implikationen!
Die Gedanken überschlugen sich in Rushais Schädel. Die Altersschwäche der Hexer war Cintorix’ schwacher Punkt! Der Helvetier hatte Angst vor dem Tod! Er hatte sich vom keltischen Glauben abgewandt, von seiner Religion, die ihm ein Weiterleben in der Anderswelt versprach, und fürchtete sich nun davor, zu sterben!
    Oh, bei den Höheren! Dies ist ein guter Tag!
Etwas unwirsch fügte er den Gedanken hinzu:
Zumindest wenn wir diese Queen abfangen können …
    »Ich sehe«, erklärte Cintorix, »ich habe Eure Zweifel zerstreuen können?«
    »Ja, Fürst.«
    »Sehr gut.« Der Hexer warf einen Blick zu einem seiner Männer, der ein Walkie-Talkie aus einer Tasche gezogen hatte und ihm nun mit einer Hand signalisierte. »Was gibt es?«
    »Das Sichere Haus. Sie haben einen dringenden Anruf für einen unserer Besucher, einen Mann namens Simon.«
    Cintorix sah zu Rushai. »Ihr wisst, was das bedeutet?«
    »Damit bin ich gemeint«, erklärte Rushai. Er benutzte diesen alten Namen als Codenamen für die Außenwelt. Er hatte es nicht gern, wenn der Name Rushai über Telefonleitungen lief.
    »Lennart, du wirst Simon zu unserem Telefon bringen«, befahl Cintorix, »damit er diesen dringenden Telefonanruf annehmen kann.« Nachdem der Mann den Befehl mit einem »Jawohl, Mr. Tell« bestätigt hatte, senkte Cintorix seine Stimme wieder. »Wenn Ihr sonst nichts Dringendes mehr zu besprechen habt, würde ich vorschlagen, das Treffen damit vorerst zu beenden.«
    Rushai vermied es, zu schmunzeln, als er Cintorix’ Außenweltnamen hörte.
Mr. Tell.
Die Spinne war wahrlich nicht frei von Eitelkeit, wenn sie sich mit Wilhelm Tell verglich, einem dergrößten Volkshelden der Helvetier, vergleichbar mit Englands Robin Hood. »Einverstanden.«
    Sie standen auf und gaben sich kurz die Hände. Dann folgte Rushai diesem Lennart in den Regen nach draußen. »Ich fahr dir hinterher!«, rief er ihm zu, bevor er sich auf den Fahrersitz des Saabs schwang.
    »Du glaubst ihm?«, fragte Tarakir, nachdem er eingestiegen war.
    »Ja.« Rushai startete den Motor und ließ die Scheinwerfer aufflammen. »Du nicht?«
    Tarakir zuckte mit den Schultern. »Mein Instinkt sagt nein.«
    Shithma stimmte ihm von der Hinterbank zu. »Der Bastard giert nach Macht wie ein

Weitere Kostenlose Bücher