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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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auf den Verbleib des zweiten Fahrzeuges. Es ist auf der Europastraße 14 zwischen Trondheim und Östersund in eine Radarfalle geraten und wurde geblitzt, wie man so schön sagt. Danach verlaufen sich leider die Spuren, Eurem treuen Diener standen leider keine Kontakte zur schwedischen Polizei zur Verfügung. Natürlich hätte er bei unseren Ungeziefer-Freunden nachfragen können, aber ich dachte mir, dass diese Option wegen der Natur unserer Anfrage nicht besonders bedacht gewesen wäre.«
    Rushai nickte gedankenverloren, den Blick zwischen den Schnapsflaschen vor sich auf dem Regal ins Leere gerichtet. Mickey auf dem Weg nach Schweden, in einem gestohlenen Wagen, so eilig, dass er dafür auch Streit mit den Schatten, gar mit Rushai selbst in Kauf nahm. Falls jemals Zweifel daran bestanden hätten,dass das Mädchen, das Cintorix erwähnt hatte, tatsächlich eine Queen war – jetzt waren sie beseitigt.
    Eine neue Queen im Clan konnte nur Unruhe und Chaos bringen. Rushai knirschte mit den Zähnen. Sie durfte nie in Bergen ankommen … »Ist dein Telefon sicher?«, erkundigte er sich.
    »Bestimmt nicht. Aber es ist kein Anschluss, der bisher irgendetwas mit uns oder irgendwelchen anderen Übernatürlichen zu tun hatte, insofern rechne ich nicht damit, hier abgehört zu werden.«
    Rushais Ende der Leitung war vermutlich ebenfalls noch nicht von den Rattenmenschen angezapft, schließlich hatte er dem Clan über Jahre hinweg völlig erfolglos den Auftrag gegeben, die Hexer aus Otta zu überwachen. Er glaubte nicht, dass sie sich über einen so langen Zeitraum hinweg seinem Ärger ausgesetzt hätten, wenn sie insgeheim die Telefone überwachen konnten. »Gut, Will«, entschloss er sich zur Handlung. »Hör mir gut zu, ich habe einen Auftrag für dich. Suche sie! Suche die Ratten aus diesem Volkswagen! Wenn du sie findest, töte sie. Sie und alle, die sie begleiten. Insbesondere ein Mädchen namens Tanya Pärn. Hunter-Killer. Lass niemanden am Leben.«
    Geshier am anderen Ende der Leitung schwieg eine geraume Zeit, so lange, dass Rushai bereits glaubte, der Schatten würde gar nicht mehr antworten. Doch gerade, als er nachfragen wollte, kam die Antwort. »Geht Euer treuer Diener recht damit, dass Ihr von ihm verlangt, das
gesamte
Ungeziefer zu vernichten?«
    Rushai schnitt eine Grimasse. »Ganz recht. Hast du ein Problem damit?«
    »Oh, nein, nein, nein. Ich war nur … überrascht. Eine Frage: Soll ich mich auch um Molde kümmern?«
    »Nein. Ich sende einen zweiten Mann dorthin. Du kümmerst dich um Schweden. Nimm so viele von Akoshays Jungschatten mit, wie du brauchst. Wenn du den Auftrag abgeschlossen hast, vernichtest du alle, die davon noch übrig sind.« Rushai hielt nicht viel davon, so seine Ressourcen zu verschwenden, aber dies war eine äußerst delikate Angelegenheit. Der Clan durfte unterkeinen Umständen davon erfahren, dass Rushai mit dieser Sache zu tun hatte. Ihm war schon unangenehm genug, Geshier damit zu beauftragen, doch der war derzeit für die Außenwelt der beste Mann, den er hatte. »Noch Fragen?«
    »Nein, mein Lord.«
    »Dann verschwende keine Zeit.«
    Nachdem er aufgelegt hatte, ging Rushai zu einem der Tische, an dem die beiden Ranger auf ihn warteten.
    »Wichtige Neuigkeiten?«, erkundigte sich Shithma.
    Rushai nickte. »Verdammt wichtige. Tarakir, ich habe Arbeit für dich …«

MICKEY (5)
     
     
    Åndalsnes am Romsdalsfjord, Norwegen
    Freitag, 05. November 1999
    Die Außenwelt
     
    Tanyas Hand in Mickeys fühlte sich warm an. Fremdartig warm. Es war lange her, dass er einen Menschen an der Hand gehalten hatte. Sehr lange, wenn er genau nachdachte. Er konnte nicht behaupten, dass es ihm unangenehm war.
    Körperkontakt war etwas, das Rattenmenschen sehr häufig hatten. In ihren Rattengestalten war es ein Instinkt, so dicht wie möglich zusammenzubleiben, und selbst in ihrer Menschgestalt schliefen manche Rattenrudel gerne im Knäuel. Aber Händchenhalten?
No go
. Als er so darüber nachdachte, bemerkte er plötzlich, dass er es vermisst hatte. Selbst wenn sein letztes Mädchen, das ihn tatsächlich gemocht hatte und nicht nur zu Geschäftszwecken mit ihm schlief, mindestens fünfzehn Jahre her war.
    Was für ein elendes Leben
, dachte er mit einem Seufzer.
Ein Rattenleben.
Im Moment konnte er sogar nachvollziehen, weshalb Spider plötzlich so scharf auf ein Mädchen – nein, falsch, auf eine
Freundin
war.
    »Ist es noch weit?«, fragte Tanya in ihrem brüchigen Russisch. Sie stammte aus

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