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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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die Tanya auf den Tisch gelegt hatte, und öffnete die Tür. Vorsichtig leuchtete er in den Flur. Doch auch dort ließ sich nichts finden, das irgendwie für seine Zwecke geeignet war. Er zog sich wieder zurück und raufte sich durch die Haare. Noch einmal durchsuchte er sämtliche Taschen seiner Jacke, doch ohne besseren Erfolg.
    Großartig.
Jetzt blieb ihm nur noch eine Idee, deren Anwendung er gerne vermieden hätte. Er ging zur Badtür und klopfte vorsichtig an.
    Das Geräusch der Dusche verstummte. »Ja?«, fragte Tanya.
    »Hat dein BH Bügel aus Metall?«
    »Äh … Ja.«
    »Ich brauche ihn.«
    »Moment.«
    Er hörte, wie sie aus der Wanne stieg. Kurz darauf öffnete sie die Tür einen Spalt und streckte den BH hindurch. Er war weiß und aus Baumwolle. Mickey stellte verwundert fest, dass ihn das etwas enttäuschte.
Was hast du erwartet? Sie ist eine illegale Einwanderin. Ihr ging es offenbar in ihrer Heimat schlecht genug, dass sie die zwielichten Schleuserbanden riskiert hat, um ihrem Schicksal dort zu entgehen …
Er schüttelte den Kopf.
Sie ist eine Queen, verdammt! Allein der
Gedanke
daran, sie in Reizwäsche zu sehen, ist unsäglich!
Mit einem Seufzer machte er sich daran, die Bügel aus dem Stoff zu fummeln. Nachdem er sie zurechtgebogen hatte, stahl er sich mit zwei improvisierten Dietrichen und der Lampe bewaffnet auf den Korridor.
    Vorsichtig machte er sich daran, die erste Tür zu öffnen. Es war nicht einfach. Die Bügel verbogen sich zu einfach, das Schloss lief äußerst zäh. So zäh, dass Mickey sich fragte, wann sie wohl zum letzten Mal bewegt worden waren. Bei diesem Gedanken kam der Griff zur Klinke beinahe instinktiv. Er drückte sie nach unten und stellte verblüfft fest, dass das Zimmer nicht abgesperrt war.
    Ups. Entschuldigung, Tanya …
Immerhin tröstete er sich damit, dass Spider neulich das Gleiche passiert war.
    Er leuchtete nach drinnen. Hinter der Tür lag ein weiteres Fremdenzimmer, baugleich zu dem, das er mit dem Mädchen bezogen hatte. Er durchsuchte kurz Raum und Schränke, doch natürlich gab es hier keine Klamotten. Dafür nahm er sich Decke und Kissen – ihr Zimmer war nur für eine Person eingerichtet.
    Er fand noch zwei weitere Fremdenzimmer, beide Male fürzwei Personen, beide Male ohne irgendwelche Kleider. Das letzte Zimmer des Stockwerks musste er tatsächlich aufsperren, doch seine eingerosteten Fertigkeiten stellten sich als ausreichend für das simple Schloss heraus. Dahinter befand sich ein Raum, der vermutlich irgendwann einmal als Kinderzimmer begonnen und mittlerweile zur Gerümpelkammer mutiert war. Es gab Kisten voller zerlesener Groschenromane und altem Geschirr, es gab abgelegte Ski-Ausrüstung und eine staubige alte Motorsäge, eine Werkzeugkiste und einen Putzkübel mit Lappen und Scheuermilch. In einer Ecke lehnten von Spinnweben bedeckte Besen und Schrubber, in einer anderen war ein alter Kleiderständer mit abgelegten Parkas.
    Mickey erwartete nicht viel, als er einen der Schränke öffnete, wurde jedoch angenehm überrascht – darin befanden sich tatsächlich noch die Klamotten der früheren Bewohnerin des Zimmers, er fand alles, was er für Tanya benötigte. Für sich selbst nahm er eine weite Trainingshose und einen Pullover im Schlabberlook mit. Auf Wäsche verzichtete er – selbst wenn es ihm gelang, sich hineinzuquetschen, konnten ihre Verfolger sie theoretisch jeden Moment aufspüren und angreifen.
    Und egal was passierte, Mickey würde nicht in Damenunterwäsche sterben.
    Anschließend warf er noch einen Blick in die Werkzeugkiste und steckte sich ein paar Utensilien in die Taschen. Schließlich klemmte er sich noch eine Säge unter den Arm, schnappte sich zwei der Parkas vom Kleiderständer und ging zurück.
    Als er zurück in ihrem Zimmer war, war Tanya noch immer unter der Dusche. Er setzte sich wieder auf den Stuhl und begann, die Schulterstütze des Sturmgewehrs abzusägen. Irgendwann früher oder später würde er wieder unter Leute treten, und dann musste er die Waffe unter seinem Mantel verstecken können. Hierlassen wollte er sie nicht, schließlich konnte er jederzeit den Hexern oder mit ihnen befreundeten Polizisten begegnen.
    Er war bereits fertig mit seiner Arbeit, als Tanya schließlich aus dem Bad trat, in ihren schmutzigen Sachen und mit einemHandtuch um die Haare gewickelt. »Hier«, meinte er und deutete auf die Klamotten. Dann stand er auf und ging selbst in das Bad.
    Müde schälte sich Mickey aus seinen Kleidern und

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