Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
Vom Netzwerk:
tot, Mickey, hör auf! Sie ist tot!
Er machte weiter. Sie musste leben, sie
musste! MUSSTE!
Sie war die große Hoffnung für den Clan, es konnte nicht sein, dass er sie verloren hatte, nicht jetzt, nicht in der momentanen Situation, allem voran nicht
sie
! »Jetzt KOMM schon!«, fluchte er, doch sie kam nicht, nichts kam, nichts regte sich, sie war tot, und er wusste es.
    Der Schütze
, fuhr es eisig kalt durch sein Bewusstsein. Er würde nicht ewig auf sich warten lassen.
    Er hörte auf. Es hatte keinen Zweck, sich selbst für eine Tote zu opfern. Er hasste sich für den Gedanken, aber es war nur die Wahrheit. Hatte er nicht Tanyas Nüchternheit bewundert? Es wurde Zeit, selbst wieder klar zu denken. Er aktivierte seine verstärkten Sinne, nahm seine Kampfgestalt an, riss die Pistole aus dem Hosenbund und lud sie durch. Durch die offenen Türen hörte er draußen Schritte im Schnee. Er stand auf und hastete zur Flurtür, lehnte sich dagegen, mit dem Rücken zur Wand, die Pistole im Anschlag. Über die Schulter lugte er den Gang entlang nach draußen. Nichts. Schnell rannte er los, zur Treppe, hinauf in den ersten Stock, wo er zurück zur Straßenseite lief und aus dem Fenster sah.
    Nur aus dem Augenwinkel sah er die Gestalt unter sich im Hauseingang verschwinden. Der Schütze befand sich bereits im Haus. Mickey zog sich in seine Deckung zurück. Warum dachte er, dass sein Gegner alleine war? Weil nur einer geschossen hatte? Weil man ihnen aufgelauert hatte, statt nachts in das Zimmer einzubrechen? Wie dem auch sei, er konnte sich nicht sicher sein. Besser war es, von mehreren Gegnern auszugehen.
    »Kleine Maus, wo versteckst du dich denn?«, rief es von unten.
    Mickey blieb still. Er hatte nie daran gezweifelt, dass sein Gegner seine wahre Natur kannte. Sorgfältig richtete er die USP auf die Treppe, während er fieberhaft über seine Optionen nachdachte.
    »Mickey Mouse«, unterbrach ihn sein Feind in den Gedanken. »Sieht ganz so aus, als ob ich deine Freundin erwischt hätte.«
    Diese Stimme …
Mickey kannte diese Stimme! »Geshier!«, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
Bei der Queen von Bergen, es ist ein Schatten!
»Geshier, du mieses Stück Scheiße!«
    »Hast du schon Angst, Mickey?«
    Warum zur Hölle ein Schatten?
Warum griff Geshier ihn an? Woher hatten die Schatten erfahren, dass die Ratten einer neuen Queen auf der Spur waren? Und wie, um alles in der Welt, hatten sie herausfinden können, wo er war?
    »Du könntest dich ergeben«, meinte Geshier. Seine Stimme hatte sich etwas verändert, war klarer geworden. Offenbar näherte er sich der Treppe. »Ich bin mir sicher, dass man über alles … reden … kann.«
    Verfluchter Wichser!
Mickey spürte seine Wut wachsen. Es war genau das, was Geshier bezweckte – ihn abzulenken, um die Treppe heil nach oben zu kommen. Er musste Ruhe bewahren, musste –
    In diesem Moment kam eine Flasche nach oben geflogen. Mickeys verstärkte Wahrnehmung bemerkte sofort das Stück brennenden Stoffs, das in ihr steckte …
    Molotowcocktail!
, schoss es durch seinen Kopf.
Feuer!
Er zog sich hastig durch die Tür zurück in das Rümpelzimmer, froh darüber, sie nach seinem nächtlichen Einbruch nicht mehr abgesperrt zu haben. Hinter ihm zerplatzte die Flasche mit lautem Splittern, doch das typische
Wumpf
, mit dem die Brandflüssigkeit Feuer fing, ließ auf sich warten. Mickey rappelte sich auf, sah nach draußen, sah Geshier bereits oben am Treppenabsatz. Er riss die Pistole hoch, feuerte einmal, verfehlte, feuerte noch einmal, traf ihn, dann war der Schatten auch schon im ersten Zimmerverschwunden. Mickey überlegte, aufzuspringen und ihn dort zu stellen, solange der Schatten verletzt war, doch er verwarf den Gedanken sofort wieder. Er hatte bei Geshier ein Schwert gesehen, der Schatten war schnell genug, Mickey das Ding in den Bauch zu rammen, bevor dieser den Raum betreten hatte.
    »Angst vor Glas?«, tönte es höhnisch durch den Gang. Geshier hatte sich ohne Zweifel bereits wieder von dem Treffer erholt.
    »Halte endlich dein großes Maul und komm!«, erwiderte Mickey. Die Mündung seiner Pistole zeigte noch immer den Gang entlang.
    »Ich werde kommen, verlass dich drauf. Dann wirst du sterben.«
    »Wer schickt dich?«
    »Du glaubst nicht, dass ich alleine genügend Abscheu vor euch Ratten haben könnte?«
    Mickey knirschte mit den Zähnen. Es kostete ihn Mühe, ruhig zu bleiben bei dieser geballten Arroganz, obwohl ihm klar war, dass Geshier versuchte, ihn zu

Weitere Kostenlose Bücher