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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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damit die Wahrheit zu sagen. Gudrun war in der Innenwelt umgekommen, die Mickey als Rattenmensch nicht erreichen konnte.
    »Also gut. Ich verspreche es. Hoch und heilig, bei Thor und Odin und all den anderen Göttern, an die du nicht glaubst.«
    Keelin atmete tief durch. Sie warf noch einmal einen Blick in Richtung der Brücke, die man zwischen zwei Fichten hindurch sehen konnte. Mickey stand noch immer dort und sah in ihre Richtung. »Also gut«, wagte sie es schließlich. »Er hat mich darum gebeten, dir zu sagen, dass ihr euch schon einmal begegnet seid. Auf dem Trondheimer Flughafen.«
    Wolfgang spannte sich an. Sein Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. Schnaubend ließ er den Atem durch seine Nase entweichen.
    »Verstehe«, murmelte er dann.
    »Es war Krieg«, fügte Keelin erklärend hinzu.
    Wolfgang nickte. »Ich weiß.« Mit aufeinandergepressten Kiefern rieb er sich an der Stirn. »Los, komm, gehen wir«, meinte er schließlich. »Vom Warten wird es auch nicht besser.«
    Schweigend gingen sie zurück auf die Brücke. Wolfgangs Schritte wurden langsamer, bis er schließlich in knapp vier Metern Entfernung vor dem Rattenmenschen stehen blieb.
    »Mickey, das ist Wolfgang«, versuchte Keelin die plötzliche Anspannung zu entschärfen. »Wolfgang, Mickey.«
    »Hi«, brummte Mickey.
    »Hi«, knurrte Wolfgang.
    Der Rattenmensch zog eine kurze Grimasse. »Schätze, wir hatten keinen so guten Start, was?«
    Wolfgang schnaubte kurz. »Keelin hat mir erzählt, dass du unsere Hilfe brauchst?«
    Der Rattenmensch nickte langsam. »Ja. Ich bräuchte eine Ablenkung. In Bergen. Dabei dachte ich an euch.«
    »Das wird nicht so einfach werden. Dir ist klar, dass ihr uns in Åndalsnes praktisch ausradiert habt?«
    »Ja. Ich habe gehofft, dass du vielleicht Kontakte nach Trondheim oder Oslo hast. Ihr müsst das ja nicht umsonst machen, ich biete euch eine Gegenleistung an.«
    »Und was wäre das?«, fragte Wolfgang mit zusammengekniffenen Augen. Es passte zu ihm bedeutend schlechter als zu Mickey, fand Keelin.
    »Informationen, wenn ihr sie haben wollt. Eine Zusammenarbeit, falls euch die Hilfe eines einzelnen Rattenmenschen ausreicht. Zum Beispiel könnte es euch interessieren, dass ihr in Åndalsnes nicht ganz so komplett ausgelöscht wurdet, wie ihr glaubt. Meinen Informationen nach treibt sich in den Wäldern der Innenwelt ein Hexer … nein, ein
Magier
namens Derrien herum, der Rushai ziemliches Kopfzerbrechen bereitet. Wenn ihr noch immer auf die Stadt aus seid, könnt ihr euch vielleicht mit ihm kurzschließen.«
    »Dort steckt er also«, murmelte Wolfgang. Er war blass geworden, seine Kiefer waren so hart aufeinandergepresst, dass seine Kaumuskeln an Stirn und Wangen deutlich hervortraten.
    »Ihr kennt euch offenbar auch?«
    Doch Wolfgang reagierte nicht. Sein Blick ging ins Leere, bis auf sein zuckendes Augenlied schien er zu Stein erstarrt zu sein.
    »Wolfgang?« Als der Jarl noch immer nicht reagierte, wich Mickey vorsichtig zurück und sprang über das Geländer, das den Fuß- und Fahrradweg von der Straße trennte. Langsam, Wolfgang keinen Moment aus den Augen lassend, ging er zu Keelin. »Habe ich etwas Falsches gesagt?«, fragte er leise.
    »Es sind seine Ahnen. Derrien hat mehrmals versucht, seine Freundin zu töten.«
    »Eure Ahnen können einem manchmal so richtig auf den Sack gehen, was?«
    »Sag das nicht zu laut …«
    Wolfgang schien im Kampf gegen die Stimmen die Oberhand zu gewinnen. Die Augen, gerade eben noch hart zusammengepresst, entspannten sich, seine Fäuste öffneten sich, man konnte selbst von weitem sehen, wie er anfing, bewusst tief durchzuatmen. Schließlich blies er einen Seufzer durch die Lippen und nickte den beiden zu. »Tut mir leid das Affentheater. Aber ich musste hier mal etwas klarstellen.«
    Keelin nickte.
    »Kein Problem«, murmelte Mickey.
    Wolfgang zog seinen Geldbeutel aus der Gesäßtasche seiner Jeans und kramte einen Zettel daraus hervor. Er reichte ihn Mickey. »Zurück zum Geschäft. Für den Anfang würde uns eine Information reichen. Kennst du diese Symbole?«
    Keelin erhaschte einen kurzen Blick darauf und erkannte die drei Zeichen, die in Uirolecs kurzem Lesestück beschrieben worden waren und die der Pikte gemeinsam mit Alistair niedergeschrieben hatte.

     
    Zusammen stellten sie wohl das Symbol dar, das ihnen den Weg in jene Zwischenwelt weisen sollte. Erwartungsvoll sah sie zu Mickey.
    Der Rattenmensch warf einen grübelnden Blick darauf. »Die Schatten haben an

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