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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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Bis dahin müssten die Wunden so weit verheilt sein, dass ich wieder kämpfen kann.«
    »Gut, dann also nächsten Freitag. Fleischfabrik?«
    »Ich schlage einen Ort vor, wo wir ungestört sind. Es ist das Jahrtausendsilvester, die Stadt wird toben.« Mickey wurde nun wieder leiser, so dass ihn nicht mehr sofort alle verstehen konnten. Natürlich waren es Rattenmenschen, ein Teil von ihnen würde ihnen mit ihren verstärkten Sinnen lauschen, aber es schaffte trotzdem ein Gefühl von Vertraulichkeit. »Warum gehen wir nicht nach Litlesotra? Ich kenne da eine nette kleine Lagerhalle. Schön übersichtlich, genug Platz für alle zum Zusehen, und wenn du mich fertiggemacht hast, kannst du triumphierend zurück in die Stadt und dich in die Silvesterparty stürzen.«
    »Warum so weit draußen?«
    »Weil uns da kein Schatten und kein sonstiges Arschloch mit irgendwelchen Forderungen und Wünschen auf den Sack geht, ganz einfach. In der Silvesternacht kommen die sonst bestimmt mit irgendeinem Scheiß, den wir für sie erledigen müssen.«
    Der Albino zog eine Grimasse. Es war ihm deutlich anzusehen, wie unangenehm ihm dies alles war. »Also gut. Du kriegst, was du willst. Treffpunkt ist halb zwölf in deiner Lagerhalle auf Litlesotra. Der ganze Clan kommt zum Zuschauen. Ist es das, was du wolltest?«
    Mickey nickte bedächtig.
    »Dann will ich dir aber auch meine Bedingungen nennen. Dieses Mal bist
du
derjenige, der gefordert hat. Ich könnte jetzt gemein sein und als Waffe das Schwert wählen, weil ich genau weiß, dass du damit nicht umgehen kannst, aber ich bleibe sogar so fair und entscheide mich für das Messer. Aber dieses Mal kämpfen wir bis zum Schluss. Klar?«
    Mickey nickte. »Klar.« Er strengte sich an, um auch angemessen verängstigt zu wirken, doch in Wahrheit war es ihm völlig egal. Er hatte in dieser Nacht ohnehin etwas ganz anderes vor. Ob sie nun auf ihn warteten, weil es um ein Duell bis zur Kampfunfähigkeitoder zum Tode ging, machte überhaupt keinen Unterschied. »Dann sehen wir uns nächsten Freitag.«
    »Richtig.«
    Wären Spiders rote Augen Laserstrahlen, hätte er Mickey nun schon mehrmals in kleine Teile zerschnitten, doch so verschaffte er ihm nur die Genugtuung, den Albino endlich einmal so richtig wütend gemacht zu haben. Mickey nickte kurz in Richtung der Treppe, rief laut »Bis Freitag!« und wandte sich um. Mit dem Gefühl, nun auch wirklich sämtliche Brücken hinter sich eingerissen zu haben, stieg er in das geflutete Gleisbett und schwamm davon.

Am Romsdalsfjord, Norwegen
    Freitag, 31. Dezember 1999
    Die Außenwelt
     
    Die Isa, die am östlichsten Ende des Romsdalsfjordes mündete, vereinigte sich kurz vorher mit der Glutra. Gemeinsam bildeten die beiden Ströme eine Halbinsel, die einen Großteil des Isatales blockierte. Verteidigte man neben dieser Halbinsel noch den Zufluss der Glutra zur Halbinsel sowie den Isalauf zwischen Halbinsel und Mündung, hatte man eine Stellung, die nicht einfach zu stürmen war. Die Uferböschungen der Flüsse waren schwer zu erklimmen, an einigen Stellen hatte Rushai zusätzlich angespitzte Pflöcke in den Uferschlamm rammen lassen. Der Wintereinbruch der letzten Tage hatte zwar die geschwollenen Flüsse wieder etwas sinken lassen, doch es war immer noch nicht einfach, auf wackeligem Flussstein bei starker Strömung durch sie hindurchzuwaten.
    Vor zwei Tagen hatte Rushai auch den Rest seiner Armee aufmarschieren lassen, kurz bevor die Germanen aus dem Isatal erschienen waren. Die Kundschafter der Hexer waren zum Fluss geritten, waren von den Pfeilen von Rushais Wächtern vertrieben worden und hatten sich wieder zurückgezogen.
    Offenbar hatte ihren Herren nicht besonders gefallen, was ihnen ihre Späher berichtet hatten, denn seitdem hatte sich nicht viel getan. Die Germanen lagerten weiter talaufwärts, ihre Späher beobachteten Rushais Armee von den Berggipfeln im Norden. Zumindest ging Rushai fest davon aus – seine eigenen Männer saßen ihnen gegenüber auf den Gipfeln im Süden und konnten ihm somit ein relativ genaues Bild von den Geschehnissen bei den Germanen liefern. Es war eine große Armee, etwa zwanzigtausendMann stark, was ungefähr dem entsprach, was Rushai erwartet hatte. Er war sich sicher, sie hier aufhalten zu können, selbst ohne Ur’toloshs Hilfe. Mit der Hilfe des Dämons würde er sie so vernichtend schlagen, dass Trondheim im Anschluss ein Kinderspiel werden würde.
    Nun endlich, nach zwei Tagen Wartezeit, hatten sie sich

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