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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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einfach, nur dass sich Rushai noch immer dagegen sträubte.
    Doch es half nichts. Viele Menschen, viele, viele Menschen bei Batnfjordsøra konnte nur eines bedeuten. »Der Dämon hat nicht aufgepasst«, knurrte er.
    Zhûl warf ihm einen skeptischen Blick zu.
    »Die Kristiansunder sind auf dem Festland«, erklärte Rushai.
    »Wie viele?«
    »Der Baum konnte mir keine Zahlen nennen, aber es schien ihm ein ziemlicher Haufen zu sein.«
    »Eine zweite Armee.« Zhûls Stirn stand voller Falten.
    Rushai nickte. Das Timing mit der heranrückenden Armee aus Trondheim war zu naheliegend, um zu einem anderen Schluss zu kommen. »Eine zweite Armee. Los, geh zu Cintorix. Wir brauchen diese Krieger!«
    Zhûl nickte.
    »Kennedy, du reitest so schnell wie möglich zum kleinen Sergei und meldest dich zurück. Und wenn du schon dort bist, sag Tagaris Bescheid, er soll sich beeilen. Sonst stolpert ihm womöglich bald eine Armee Wikinger über den Ritualplatz.«
    »Ja, mein Lord.«
    Die beiden standen auf. Zhûl verabschiedete sich mit einemKopfnicken, Kennedy mit einer tiefen Verbeugung, die seinen Oberkörper völlig unter der Tischplatte verschwinden ließ. Rushai wedelte sie mit einer Handbewegung davon.
    So blieb er sitzen, nachdenklich und grübelnd. Irgendwann sah einer seiner Diener nach ihm, doch Rushai schickte ihn sogleich wieder fort und auf die Suche nach seinen Generälen. Alles andere war ohnehin sinnlos. Die Sache hatte aufgehört, eine Ranger-Angelegenheit zu sein. Es bahnte sich eine Feldschlacht an. Dazu hatte er ja Generäle. Sollten doch Tal’rash, E’Korr und Ta-Shirra ihre Köpfe anstrengen. Auf den Feldzügen im Süden gegen den Stavanger Keltenrat hatten sie bewiesen, dass sie durchaus in der Lage waren, selbständig zu denken.
    Doch bis die hier waren, würde noch einige Zeit vergehen. E’Korr war mit fünftausend Kriegern dabei, Molde wiederaufzubauen, Tal’rash befand sich in der Außenwelt und half einem jungen Schattenzauberer namens Shu’ul dabei, ein paar aufsässige Bewohner von Åndalses zu Fomorern zu machen und in die Innenwelt zu bringen, und Ta-Shirra hatte Rushai gar mit dreitausend Mann in die Ruinen von Ålesund geschickt, um dort eine neue Siedlung aus dem Boden zu stampfen. Wenn er es sich recht überlegte, konnte Ta-Shirra auch gleich damit beginnen, jene dreitausend Krieger wieder zurückzuschaffen. Das allein würde schon mehrere Tage in Anspruch nehmen.
    Rushai erschrak, als sich plötzlich unangemeldet die Tür öffnete. Hastig sprang er auf, während er in der gleichen Bewegung
Angurvadel
aus der Scheide riss. Doch es war nur Zhûl, der aus irgendeinem Grund noch immer nicht aufgebrochen war. »Was willst du denn noch hier?«, knurrte Rushai wütend und zwang das Schwert zurück in die Scheide.
    »Wir sind auf dem Fjord einem Kurierboot von Sekken begegnet.« Zhûls Stimme war nicht mehr als ein heiseres Keuchen.
    Rushai zog die Augenbrauen zusammen. Er hatte schon viele unangenehme Botschaften erhalten, und Zhûls Eröffnung
stank
geradezu danach. Mit einem Nicken bedeutete er dem Schatten, fortzufahren.
    »Es war ein Bote von Cintorix«, offenbarte ihm Zhûl. »Ein Hexer namens Listorix.«
    Es war ein Name, den Rushai noch nie zuvor gehört hatte, doch das war nicht verwunderlich. Bisher hatte er keine Zeit gehabt, sich die Namen der Männer zu merken, die der Spinne auch nach ihrem Verrat noch die Treue schworen. »Und was hat dieser Listorix zu sagen? Nun raus mit der Sprache!«
    Zhûl verzog kurz das Gesicht. »Cintorix informiert uns darüber, dass die norðmenn in Lillehammer ihre Streitkräfte zusammenziehen. Ein Händler, den er als Spion verwendet, hat ihm erzählt, dass der Fürst von Lillehammer, ein Mann namens Ragnar, auf Verstärkung aus dem Süden wartet und dann plant, den Lågen hinaufzumarschieren. Gerüchteweise soll die Armee dreißig- oder vierzigtausend Mann stark sein. Er bittet formell um unsere Unterstützung.«
    Rushai starrte ihn an. »Er tut
was

    »Die Spinne bittet um Unterstützung. Er fordert zehntausend unserer Fomorer-Krieger.«
    »Sie marschieren alle im Winter?«, fragte Rushai fassungslos nach. Er war sich so unglaublich innovativ vorgekommen, die Trondheim-Kampagne seines Feldzuges nach Norden auf den Winter angesetzt zu haben.
    Zhûl nickte langsam.
    Rushai ließ sich hart auf die Bank plumpsen. »Teufel.« Verstärkung von den Helvetiern konnte er sich jedenfalls abschminken.
    Auf ein Räuspern des Ranger-Schattens sah Rushai auf. »Was?«,

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