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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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wird jetzt mit dem Dämon passieren?«
    Derrien zuckte mit den Schultern. »Wer weiß.«
     
    Auf der anderen Seite des Tors befand sich absolute Finsternis. Es machte keinen Unterschied, ob Wolfgang zwinkerte oder nicht, die Dunkelheit war vollkommen. Nicht einmal seine verstärkten Sinne konnten etwas daran ändern.
    Dafür spürte er noch immer den Riemen der MP5 über seiner Schulter. Offenbar konnte man problemlos Außenweltausrüstung hierherbringen. Er steckte
Schlangenbiss
in die Scheide, zog die Maschinenpistole nach vorne und aktivierte die Lampe, die auf der Befestigungsschiene seitlich am Lauf angebracht war.
    Der Lichtstrahl fiel auf eine Wand aus rötlichem Ton. Er ließ ihn wandern, fand schließlich einen etwa drei Meter breiten und genauso hohen Korridor, der sich in der Ferne verlor, quadratisch und regelmäßig. Der Boden war mit grauen Kalksteinblöcken ausgelegt, Wände und Decke waren mit weiteren Tonplatten vollständig vertäfelt. Ansonsten herrschte gähnende Leere. Die Luft war staubig und trocken. Auf der Haut war keinerlei Luftbewegung zu erspüren. Nach der Silvesterkälte der Außenwelt war es hier geradezu warm.
    Keelin stieß von hinten gegen ihn. »Wo sind wir?«, flüsterte sie.
    »Das wissen die Götter«, gab Wolfgang zurück. »Vielleicht.«
    Es herrschte Stille. Außer Keelins Atem und seinem eigenen Herzschlag war nichts zu hören. Einmal mehr aktivierte Wolfgang sein Magiegespür, doch auch damit ließ sich nichts feststellen. Er drehte sich um, sah über die Schulter auf die silbrig schimmernde Oberfläche des Tors. Dahinter endete der Korridor. Er schien gezielt auf das Tor hin ausgerichtet.
    Uirolec war der Nächste. Nachdem sich der große Druide umgesehen hatte, trat er an die Wand und untersuchte im Schein seiner Taschenlampe eine der Tontafeln.
    »Keilschrift«, murmelte er mit seinem tiefen Bass. »Assyrisch.«
    »Welch Wunder«, murmelte Wolfgang und ließ den Lichtschein der Maschinenpistole einmal mehr den Gang entlangwandern.
    Auch Keelin zog nun ihre Taschenlampe und machte ein paar zögerliche Schritte tiefer in den Korridor. Ihr Körper warf im Schein der Lampe einen großen, dunklen Schatten.
    Tönnes tauchte hinter ihnen auf, gefolgt von Bauer und Kreis. »Alles in Ordnung?«, fragte der frühere Unteroffizier im Flüsterton.
    »Ja«, murmelte Wolfgang nachdenklich.
    »Wie viele Männer brauchen wir?«
    Wolfgang hatte keine Ahnung, was sie hier erwartete. »Wie viele brauchen Sie, um den Eingang zu sichern?«
    »Hängt davon ab, wie energisch sie versuchen werden, ihn uns abzunehmen«, murmelte Tönnes. »Vier sind das Minimum. Fünf, damit sich Garnier um unsere Verwundeten kümmern kann. Elf für ein gutes Gefühl. Alle, um sicherzugehen.«
    »Elf.«
    Während Bauer Kreis mit dem Kommando über den Sicherungstrupp beauftragte und ihn anwies, den Rest der Fallschirmjäger durch das Tor zu schicken, folgte Wolfgang langsam Keelin, die Maschinenpistole im Anschlag, sein Magiegespür aktiviert.
    »Ein merkwürdiger Ort«, flüsterte Keelin.
    »Ja. Fast wie in einer Pyramide oder so.« Als Nachgedanken fügte er hinzu: »Hatten die Assyrer überhaupt Pyramiden?«
    »Sie hatten Ziggurate«, meinte Uirolec von hinten. Seine Stimme hallte dumpf durch den Gang.
    »Ziggurate, aha.« Leiser flüsterte Wolfgang zu Keelin: »Kennst du den Unterschied?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Vorsichtig gingen sie weiter den Gang entlang, eine lange Zeit, wie es ihm schien, vorbei an endlosen Tontafeln voller filigraner Schriftzeichen. Er malte sich aus, welch riesiger Schatz dies für einen Archäologen sein musste. War das die Geschichte derSchatten? War der erste Schattenbeschwörer ein Magier aus dem alten Assyrien gewesen?
    Nach einer gefühlten Ewigkeit erschien in der Ferne vor ihnen schließlich eine Öffnung. Vorsichtig schlichen sie sich an, bis sie den Durchgang erreicht hatten. Der Korridor mündete in eine große, würfelförmige Halle, sechs Meter breit, sechs Meter lang, sechs Meter hoch. Vor der gegenüberliegenden Wand standen zwei enorme Statuen aus Alabaster. Dazwischen befand sich ein weiterer Durchgang.
    Die Luft, vorher noch trocken, wirkte nun feuchter. Aus dem Raum hinter dem Durchgang hörte Wolfgang das Plitschen eines Wassertropfens.
    Während er die Maschinenpistole auf den Durchgang gerichtet hielt, beleuchtete Keelin mit ihrer Lampe eine der Statuen. Der Lichtstrahl fiel auf dürre Beinchen mit krallenbewehrten Zehen. Keelin ließ ihn langsam nach oben

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