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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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umschlossen.
    Ein dünner, roter Lichtstrahl zerschnitt den Nebel. Mit unendlicher Langsamkeit glitt er durch den Raum, tastete sich langsam auf Derrien zu, während sich Ashkaruna zu ihm herunterbeugte. Eine skelettale Hand packte sein Kinn und zog es nach oben, um seinen Hals freizulegen. Derrien stierte panisch nach dem Dolch in der zweiten Hand des Schattenlords.
    Plötzlich war Derriens Welt in gleißendrotes Licht getaucht, sogrell, dass es schmerzte. Instinktiv kniff er die Augen zusammen, riss sie wieder auf, sobald das Licht wieder verschwunden war.
    Ashkaruna hatte sich umgedreht, um nach der merkwürdigen Lichtquelle zu suchen. Seine Hand hielt jedoch weiterhin Derriens Kopf fixiert wie eine Stahlklammer. Der Lichtstrahl war Derriens Körper herabgewandert, zielte jetzt genau auf seine Brust.
    »Was –«, stieß er aus.
    Ein stakkatoartiges, blechernes Geräusch krachte durch den Raum. Gleichzeitig flammte ein Mündungsfeuer auf, direkt unterhalb des Lichtstrahls. Im selben Moment griff ein eisiger Finger in Derriens Brust. Wie in Zeitlupe konnte Derrien den Lauf des Geschosses spüren, das seinen Körper durchschlug, konnte mitverfolgen, wie das Mündungsfeuer zwei weitere Male aufblitzte, wie Ashkaruna erschrocken zusammenzuckte. Das erste Geschoss verließ Derriens Körper und schlug mit einem hölzernen Geräusch in das Phantom, während Derrien von zwei weiteren getroffen wurde. Der Obsidiandolch reflektierte kurz den Laserstrahl, als Ashkaruna ihn im Schneckentempo durch die Schusslinie führte, um ihn in Derriens Hals zu schlagen.
    Als das letzte Projektil Derriens Körper verließ und hölzern in das Phantom schlug, kehrte die Zeit zurück. Der Griff des Geists ließ plötzlich locker, Derrien riss einen Arm nach oben, um Ashkarunas Hieb zu blockieren. Der Laserstrahl schwenkte zur Seite, Ashkaruna zuckte erschrocken zurück. Erneut dröhnte ein blecherner Mündungsknall, Splitter fetzten aus der Stirn des Skeletts. Derrien rollte zur Seite und rappelte sich auf, so schnell er konnte, während der Schattenlord mit knöchernem Geräusch zu Boden ging.
    Auch das hölzerne Phantom versuchte auf die Beine zu kommen. Derrien sah, wie sich der rote Lichtpunkt auf seiner Brust festsetzte, sah Holzsplitter davonfliegen und Rauchwölkchen aufsteigen, als der geheimnisvolle Schütze eine ganze Salve in die Brust des manifestierten Geistes jagte. Das Phantom brach zusammen. Ein Zittern lief kurz durch seinen Körper, dann blieb es still liegen. Langsam verblassten die bunt irisierenden Augen.
    Derrien sah sich hastig um. Durch den Nebel war nicht viel zu erkennen, doch für den Augenblick schien ihm keine weitere Gefahr zu drohen. Er fand
Waldsegen
und nahm die Klinge an sich.
    »Phantom?«, fragte eine Stimme hinter ihm.
    »Ja.« Derrien drehte sich um.
    Der geheimnisvolle Schütze trug einen graublauen Overall, mit Springerstiefeln und einer mit verschiedenen Taschen und Utensilien behängten Koppel. Sein Kopf war von einem militärisch aussehenden Helm bedeckt, an dem eine Schutzbrille befestigt war, in den Armen hielt er eine Maschinenpistole mit futuristisch wirkender Zusatzausrüstung und einem integrierten Schalldämpfer.
    Es war Tobias. Der Inquisitor, den Derrien in Mogadischu kennen gelernt hatte. Derrien beschloss, sich nicht darüber zu wundern, murmelte bloß »Ganz schön knapp«, als er daran dachte, wie Ashkaruna bereits zum tödlichen Stich ausgeholt hatte.
    »Just in time«, meinte Tobias mit ausdrucksloser Stimme. »Das macht man heutzutage so.« Er bemerkte Derriens Seitenblick und fügte hinzu: »Ich musste draußen noch zwei Schatten erledigen.«
    Derrien nickte. Damit waren die beiden geflohenen Schatten ebenfalls versorgt. Was blieb, war, mit dem Schwert durch die Reihen zu gehen und sicherzustellen, dass auch alle Schatten tot blieben.
    Er wollte bei Ashkaruna beginnen, doch als er mit
Waldsegen
ausholte, um den Schädel entzweizuschlagen, begannen die grünen Augen erneut zu leuchten. »Ich habe dich markiert«, knarrte der Schattenlord. »Ur’tolosh wird mich rächen. Er wird dich finden und vernichten.«
    »Er kann es gerne versuchen«, erwiderte Derrien. Dann schlug er zu. Die Klinge schnitt glatt durch den Knochen, wie eine Kokosnuss klappte der Schädel in zwei Hälften auf. Das grüne Leuchten erstarb augenblicklich.
    »Er war ein Großer?«, fragte Tobias.
    »Einer der Größten«, bestätigte Derrien. »Er war es, der den Wasserdämon gerufen und kontrolliert hat.«
    »Was

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