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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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Pikte nahm die Axt nach oben. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie er damit das Tier töten wollte, ohne sich selbst damit zu verletzen. Dann schlug er zu. Das Axtblatt zerteilte die Maus in zwei Teile und grub sich tief in Uirolecs Hand. Abrupt hörte er auf zu singen.
    Keelin starrte auf die tote Maus. Rotes Blut rann zwischen Uirolecs Fingern hindurch in die Erde auf dem Boden. Sie wagte kaum zu atmen. Die Stille in dem Korridor war absolut.
    Uirolec riss abrupt die Augen auf. Seine Stimme grollte tief, als er einen alten Zauberspruch rezitierte:
»Ftahu u Tar‘o! Bu Haylo di Shmayo u di Ar‘o komarnolchun: Ftahu u Tar‘o li Britho nohutto!«
     
    Die Luft über den beiden Totenschädeln begann zu schimmern, zuerst kaum wahrnehmbar, aber schnell stärker werdend, bis schließlich eine silbrig glänzende Fläche den Korridor in zwei Hälften teilte. Tönnes und zwei der Soldaten, die auf der anderen Seite gewartet hatten, waren nur noch in Umrissen dahinter zu erkennen.
    Uirolec räusperte sich kurz. »Das Portal ist geöffnet«, erklärte er.
    Für einen Moment rührte sich niemand. Dann erhob sich Wolfgang aus seiner knienden Position und meinte mit einem Seufzer: »Ratet mal, wer sich freiwillig meldet …«
    Keelin trat hinter ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ich bin bei dir.«
    Wolfgang nickte. Dann trat er nach vorne und war verschwunden. Die silbrige Fläche wellte sich etwas, wie eine Wasseroberfläche, in die man einen Stein hineingeworfen hatte. Keelin biss sich auf die Lippen, kämpfte ihre Angst zurück und folgte ihm.
     
    Derrien lag am Fuße der Treppe, die vom Fels hoch auf die Terrasse des Bergrestaurants führte. Am Ende der Stufen wusste er insgesamt sieben Skelettschatten, die noch immer regungslos dem Kampf der beiden Dämonen in der Stadt zusahen.
Waldsegen
lag in seiner Hand, ebenso bereit zum Kampf wie er.
    Vor einer halben Stunde noch hatte er gefroren. So lange hatten sie den Geschehnissen im Tal zugesehen, dass die Kälte selbst ihn, der dank seiner übernatürlichen Zähigkeit davor geschützt war, hatte frösteln lassen. Nun war ihm heiß. Sein Herz schlug schnell und aufgeregt. Auch sein Atem ging schneller. Er liebte diese Momente. Er hatte Tage in die Vorbereitung dieser Operation gesteckt. Nun war der Augenblick gekommen, all diese angestaute Energie, den großen Plan in die Tat umzusetzen.
    Morrigan und Dagda!
, dachte er bei sich und sandte ein Stoßgebet zu Eule, die ihm die Nachtsicht verlieh. Noch einmal atmete er tief durch.
    Zwei Schüsse, ganz dicht hintereinander, zerrissen die Stille auf dem Berg, als die beiden Talente den Überfall eröffneten. Derrien sprang auf, nahm die Stufen mit zwei Sätzen, war oben auf der Terrasse. Einer der Skelettschatten lag am Boden, die anderen hatten kaum Zeit gehabt, sich von ihrem Schock zu erholen. Derrien rannte auf sie zu, während hinter ihm weitere Schüsse krachten, er holte aus.
Waldsegen
schwang im großen Bogen und trennte einer der Kreaturen den Schädel von der Wirbelsäule. Ein weiterer Schatten brach zusammen, als eine Kugel ein großes Stück Knochen aus seiner Schläfe riss. Derrien rammte ein Skelett, hackte mit dem Schwert auf ein anderes. Ein knöcherner Arm fiel zu Boden, eine Hüfte sprang entzwei.
    Viel zu spät reagierte der Rest. Einer der Schatten gab ein merkwürdiges, ledern knarrendes Geräusch von sich, laut genug, um auch von innen gehört zu werden. Ein zweiter zog ein Stilett, das er um die Hüfte gegurtet hatte. Derrien sah sich plötzlich mit einem Schatten konfrontiert, der Feuerbälle in den Händen hielt und nach ihm warf. Er duckte sich erschrocken, hatte noch nie eine solche Kraft gesehen oder von ihr gehört.
    Die beiden AKs ratterten im Dauerfeuer los. Projektile zischten und jaulten über die gesamte Breite der Terrasse, zerhämmerten die breite Fensterfront, trafen Derrien und zogen ihre eisig kalten Linien durch seinen Körper, ohne ihm Schaden zufügen zu können. Ein weiterer Schatten fiel unter den Beschuss, Derrien zerhackte den Feuerschatten in der Mitte und streckte einen weiteren nieder, der sich nach einem Treffer aus den Gewehren langsam wieder aufrappelte. Zwei der Skelette verschwanden hastig nach drinnen.
    »MORRRRIGAAAAAAN!!«, schrie Derrien und rannte ihnen hinterher.
    Die Bestuhlung des großen Schankraums des Restaurants war einem enormen Beschwörungskreis gewichen. Die Schatten hatten einen großen, siebenzackigen Stern auf den Boden gemalt und diesen in

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