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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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Unsicherheit, offenbar war sich der Junge unschlüssig, ob die Antwort ironisch oder ernst gemeint war. Er hielt jedoch sein Gesicht unverbindlich. Was hätte er auch sagen sollen?
Wird schon? Du schaffst das? Jeder fängt mal klein an?
So langsam der Junge auch war, über die empathische Verbindung würde er spüren, dass es nur Floskeln waren. Das Gefühl, angelogen und künstlich gelobt zu werden, würde ihn nur noch mehr frustrieren.
    In Gedanken stieß Mickey einen tiefen Seufzer aus. Zu Friedenszeiten hätte er Colt zurückgeschickt zur Queen und darum gebeten, ein geeigneteres Rudel für den Jungen zu finden. Doch es herrschte Krieg. Zahlreiche Rattenmenschen waren bereits umgekommen, zahlreiche Rudel zerschmettert worden. Heute war jedes Rudel ein Frontrudel mit möglichem Feindkontakt, Mickey konnte froh darüber sein, dass die Queen ihm überhaupt jemanden zugeteilt hatte. Denn so schlecht ausgebildet Colt auch war, vier Ratten waren stärker als drei. Ein zusätzliches Paar Augen und Ohren und Hände konnte den Ausschlag geben, wenn sie einem Hexer über den Weg liefen.
    Schließlich erreichten sie die nächste Kneipe, das
Rorbua
, das sich direkt am Hafen befand. Mickey kreuzte die Finger und hoffte, dass sie hier die Hinweise fanden, nach denen sie suchten. Er war sich zwar sicher, dass sie in diesem Zweitausend-Seelen-Nest das Sichere Haus der Germanen schon irgendwie finden würden. Die Frage war nur, wie lange sie dafür brauchen würden. Er hatte definitiv keine Lust darauf, die Nacht damit zu verbringen, von Haus zu Haus zu gehen und die Bewohner aus den Betten zu scheuchen.
    Bevor sie eintraten, erklärte er Colt: »Du machst die Befragung.«
    »Was?«
    »Ich habe dir alles gesagt, worauf du achten musst. Du wirst die Befragung durchführen, und ich halte mich im Hintergrund.«
    »In … In Ordnung.«
    Sie traten ein.
    Das
Rorbua
war eine rustikale Fischerkneipe, überraschend liebevoll eingerichtet. Mit allerlei Meereskram beladene Netze hingen unter der Decke, in einer Ecke lehnte ein verrosteter Anker, die Fenster waren klein und rund und imitierten die Bullaugen eines Schiffs. Aus den Boxen einer billigen Stereoanlage drang eine Frauenstimme und trällerte einen grauenvollen deutschen Schlager, Seemann, was zumindest zum Motto der Kneipe passte. Mickey schnitt eine Grimasse. Er hatte ein anderes deutsches Stück mit dem gleichen Titel im Kopf, das ihm deutlich weniger Unbehagen bereitet hätte als dieser Mist.
    Die Kneipe hatte etwa ein Dutzend Besucher. Vier davon saßen am Tresen, drei weitere gemeinsam an einem Tisch, der Rest hatte sich einzeln gesetzt. Die meisten trugen noch ihre schmutzige Arbeitskleidung. Etwa die Hälfte rauchte, der Nikotingestank war stechend dominant und übertünchte alle anderen Gerüche.
    »Guten Abend«, begrüßte Colt die Gäste. »Wir sind auf der Suche nach einem Verdächtigen.« Er legte das Foto auf den Tresen und fragte den Barkeeper, einen dürren Mann mit eingefallenem Gesicht und fahlgelber Hautfarbe: »Kennst du diesen Mann?«
    »Entschuldigung«, mischte sich Mickey ein und holte die Vorstellungnach, die Colt vergessen hatte. »Ich bin Sebastian Trulsvik, und das ist mein Kollege Thor Landsby. Ich hoffe, es macht euch nichts aus, dass mein junger Kollege hier die Befragung übernimmt.« Er hielt sein Abzeichen für alle sichtbar nach oben.
    Colt zog hastig sein eigenes Abzeichen und zeigte es dem Wirt. »Hier.«
    Dieser nickte nur geistesabwesend, während er das Bild ansah. Er drehte sich zur Seite, hustete ein paar Mal kräftig hinter vorgehaltener Hand, die er an seiner Schürze abwischte. »Hab den Typen schon mal gesehen«, meinte er dann. »Deutscher, stimmt’s? Noch nicht lange in Norwegen.«
    »Ja, stimmt.« Colts Stimme klang aufgeregt. »Weißt du zufällig, wo er wohnt?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Wie gesagt, war nicht oft hier. Aber Harald dort drüben kann es euch vielleicht sagen. Er hat vor ein paar Monaten mal für einen Deutschen gearbeitet.« Er deutete zu einem der Tische, wo drei Männer in Blaumännern saßen und Karten spielten.
    »Danke«, meinte Colt.
    Mickey bemerkte, dass einer der Gäste sie unverhohlen anstarrte, ein schwarzer Junge, etwa fünfzehn, in einem schmutziggrauen Overall. Unter den durchweg älteren Männern, die auf Mickey allesamt wirkten wie typische einheimische Kneipengänger, stach er heraus wie ein buntes Pferd. Mickey erwiderte den Blick und fragte direkt: »Ist was?«
    Der Junge

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