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Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Titel: Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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Kutsche befand.
    „Komm.“ Karolina zog die verstörte Hana am Ellbogen. „Wir müssen jetzt schnell verschwinden, bevor der Graf mit seiner neuen Gefährtin zurückkehrt.“
    Hana war nur zu froh, mit Karolina den grausigen Schauplatz verlassen zu können.

32.
    Der runde Tisch in Carlottas Haus war der bevorzugte Treffpunkt der Lichtschwestern. Alle waren unbeschadet heimgekehrt.
    Hanas gerötete Wangen verrieten ihre Erschöpfung. Aufgeregt schilderte sie allen, was geschehen war. Karolina hingegen schwieg, Wut und Enttäuschung brannten in ihrem Innern wie Feuer.
    Das anfängliche Erstaunen in den Mienen der anderen ging in Entsetzen über.
    „Dieser Boskovic ist zu mächtig geworden, und er fühlt sich sicher. Wir müssen ihn vernichten. Sein Tod schwächt die Gemeinschaft.“ Carlotta schlug zur Bekräftigung mit der Faust auf den Tisch.
    „Es wäre mir fast gelungen, wenn da nicht dieses Mädchen gewesen wäre ...“ Karolina stützte den Kopf in die Hände.
    „Du hast richtig gehandelt, niemand macht dir einen Vorwurf.“ Carlotta tätschelte Karolinas Arm.
    „Verdammt, er war mir so nah! Ich habe zu lange gezögert.“ Karolina sprang auf und umklammerte die Tischplatte, ihr Körper bebte vor unterdrücktem Zorn.
    „Setz dich“, sagte Carlotta, aber es dauerte eine Weile, bis Karolina schließlich auf den Stuhl zurücksank.
    „Weshalb bist du eigentlich so spät aus dem Palais gekommen, Eliska?“ Hana umklammerte mit noch eiskalten Fingern den Becher mit heißem Tee. Ihr Blick ruhte vorwurfsvoll auf ihrem Gegenüber.
    „Mein Gott, ich musste mich doch in Ruhe umsehen.“ In Eliskas blauen Augen blitzte es auf.
    Karolina hob wegen der heftigen Reaktion Eliskas verwundert die Augenbrauen.
    „Schon gut“, beschwichtigte Carlotta. „Auch dir macht niemand einen Vorwurf. Wir wissen, welch gefährliche Aufgabe du übernommen hattest.“
    „Danke, Carlotta. Also gut ...“ Eliska räusperte sich und fuhr fort.
    „Die Gäste ziehen sich in gewisse Boudoirs im ersten Stock zurück, zu denen ich keinen Zutritt bekam. Sie hätten sofort Verdacht geschöpft, wenn ich die Treppe nach oben gestiegen wäre.“ Der folgende Bericht klang plausibel - und doch schwang da ein Ton in Eliskas Stimme mit, der Karolina hellhörig werden ließ.
    „Und es hat dich kein Vampir angesprochen oder sich dir genähert?“, fragte sie deshalb.
    „Nein. Jedenfalls nicht so, wie wir es erwartet hätten. Es wurde getanzt, der Wein floss in Strömen. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Man nahm nur wenig Notiz von mir. Wie gesagt, die oberen Räume habe ich nicht betreten.“
    Es war nur eine Nuance von Röte, die Eliskas Gesicht überzog, dennoch bemerkte Karolina sie sofort.
    „Was war mit Drazice und Boskovic? Hast du die gesehen?“
    Malvina beugte sich zu Eliska über den Tisch und sah sie eindringlich an. Doch diese schüttelte den Kopf und senkte den Blick.
    „Nein, die waren nicht da.“
    „Seltsam, wo wir doch gerade zuvor erzählt haben, dass Boskovic vor der Tür seines Hauses einen Mann getötet und aus einer jungen Frau eine Vampirin gemacht hat.“
    „Genau“, bekräftigte Hana Karolinas Worte.
    „Im Ballsaal war er jedenfalls nicht.“ Eliska kniff die Lippen zusammen und funkelte Karolina an. Die anfänglich harmonische Stimmung am Tisch war mit einem Male verflogen und einer gewissen Spannung gewichen. Alle schwiegen, bis Malvina die Stille unterbrach.
    „Da sind wir wohl erfolgreicher gewesen.“ Malvina lächelte siegessicher.
    „Wir haben nämlich oben auf dem Friedhof zwei aufgebrochene Siegel entdeckt.“
    „Und in den beiden Grüften leere Särge.“ Carlotta hob den Zeigefinger.
    „Sobald es morgen hell wird, sollten wir uns das mal genauer ansehen.“
    „Und diesen Blutsaugern endlich den Garaus machen! Ich brenne darauf.“
    Leidenschaft sprach aus Malvinas Blick.
    „Aber ich muss doch nicht mit, oder?“ Adela blickte mit gerunzelter Stirn in die Runde. Ihre Lippen zitterten.
    Malvina lachte auf. „Was bist du nur für ein Angsthase, Adela.“
    „Dein Blut ist wohl zu süß?“, scherzte Eliska.
    „Wenn ich diesen dunklen Geschöpfen aus dem Wege gehen kann, dann tu ich es. Ich schenke mein Blut nicht jedem.“
    Alle brachen in ein lautes Gelächter aus, was die Atmosphäre ein wenig entspannte.
    „Du kannst hierbleiben, wenn du dich fürchtest, Hana wird dir Gesellschaft leisten.“ Hana wollte gegen die Entscheidung Carlottas protestieren, doch ein Blick der Älteren

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