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Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Titel: Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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feine Vibrationen. Sie lächelte. Diese Bestien würden ihr nicht entwischen.
    Lautlos tänzelte der Hengst durchs nächtliche Prag. Die Ungeduld seiner Herrin übertrug sich auf ihn. Karolina klopfte ihn beruhigend am Hals. Auch er witterte die Vampire.
    Karolina war ganz in schwarzes Leder gekleidet, und hatte ihr blondes Haar unter einem schwarzen Hut verborgen, um nicht aufzufallen.
    Der Geruch von feuchter Erde und verwelkten Blumen stieg in ihre Nase.
    Der Friedhof lag in der Nähe. Wenn das stimmte, was Carlotta und Malvina gesagt hatten, dann würden die Vampire hierher kommen, bevor der Morgen graute. Sie konnte es kaum erwarten, ihnen gegenüberzustehen. Doch sie musste auf der Hut sein. Ihre Sinne waren aufs Äußerste geschärft.
    Ein lautloser Schatten flog über die Häuserzeile zu ihrer Rechten. Sofort zügelte sie das Pferd und schaute nach oben. Ein Vampir! Dessen war sie sich sicher.
    Ihm folgte ein leichter Fäulnisgeruch. Sie befürchtete schon, er könnte sie bemerkt haben, doch er glitt weiter, und sie atmete erleichtert auf.
    Sofort nahm sie die Verfolgung auf. Sie presste dem Hengst ihre Hacken in die Flanken. Gehorsam fiel das Tier in einen sanften Galopp.
    Der Schatten bewegte sich in Richtung Friedhof.
    Kurz vor dem Friedhofstor zügelte Karolina das Pferd und glitt leise aus dem Sattel. Als wisse das Tier, was es tun solle, lief es in den Hof des nächstgelegenen Hauses.
    Karolina zog einen der Silberpflöcke aus dem Gürtel und nahm die Armbrust von der Schulter. Dann spannte sie den Pflock ein und betrat das Friedhofsgelände. Das schmiedeeiserne Tor war weit geöffnet. Die Bäume rauschten im leichten Wind.
    Schritt für Schritt folgte sie dem schmalen Weg, der zwischen den Gräbern entlang führte, und hielt nach dem Vampir Ausschau.
    Sie atmete tief ein. Da war er wieder, der Geruch von Fäulnis, nicht weit von ihr entfernt. Im Dunkel erkannte sie die Silhouette einer Gruft. Obwohl die Finsternis die Sicht beeinträchtigte, wiesen ihre Sinne ihr die Richtung. Jetzt erst verstand sie, was Carlotta damit gemeint hatte, sie müsse auf ihre Kräfte vertrauen.
    Eine kurze Bewegung weckte ihre Aufmerksamkeit. Der Geruch von getrocknetem Blut vermischte sich mit dem von Fäulnis.
    In diesem Moment riss die dichte Wolkendecke auf. Karolina erkannte deutlich einen Mann, der ihr den Rücken zuwandte und die Tür zur Gruft öffnete. Es musste der Vampir sein, den sie bis hierher verfolgt hatte. Langsam legte Karolina die Armbrust an. Die Bestie sollte zur Hölle fahren. Sie verspürte keine Furcht, ihre Hände umspannten präzise die Säule der Armbrust und fixierten den Haken.
    Als er ihre Anwesenheit bemerkte, wirbelte der Vampir mit einem Fauchen herum. Seine Augen glühten rot auf und seine weißen Reißzähne hoben sich von der Dunkelheit ab.
    Doch Karolina war schneller und schoss den Pflock ab. Dieses Mal verfehlte der Schuss nicht sein Ziel. Mit voller Wucht bohrte sich der Pflock in die Brust des Vampirs. Er sank mit ausgebreiteten Armen röchelnd auf die Knie. Ein Zischen erklang und helle Rauchwölkchen drangen aus seiner Brust. Der Vampir rollte mit den Augen, bis das Glühen verlosch.
    Karolina konnte nicht leugnen, in diesem Moment eine gewisse Genugtuung zu verspüren und lächelte. Dann senkte sie die Armbrust, trat zu dem am Boden Liegenden und sah auf ihn herab. Er sollte genauso leiden wie seine Opfer. Sein Körper wand sich, während er von innen heraus verbrannte. Karolina verharrte auf der Stelle und sah dem grausigen Anblick zu.
    Seine Perlmutt-Haut verfärbte sich dunkel und der Schrei des Todes erstickte nun in seiner Kehle. Flammen züngelten aus Brust und Bauch und verbrannten ihn wie Pergament.
    Zurück blieb ein Haufen Asche.
    Karolina wandte sich ab, um zu gehen, als ein Rascheln hinter ihr sie zusammenfahren ließ. Deutlich spürte sie die Gegenwart eines weiteren Vampirs und freute sich, auch diesem den tödlichen Stoß versetzen zu können. Sie fingerte am Gürtel und zog einen weiteren Silberpflock hervor.
    Der Vampir überflog sie in enger werdenden Kreisen. Karolina ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen, sondern bereitete die Armbrust zum Abschuss vor.
    Sie fühlte jede seiner Bewegungen, auch als er zu Boden glitt und sich ihr näherte.
    Das Rascheln von Stoff überraschte Karolina, und als sie den Blick von der Armbrust hob, erkannte sie eine Vampirin. Ihre Schnelligkeit war bewundernswert und erforderte Karolinas ganze Konzentration.
    Die Vampirin

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