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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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allein? « Er fiel zurück gegen die Wand und riss die Hand hoch, um mit seinem Köchel über den Stein zu kratzen. »Ich wollte dieses Herrenhaus unbeschädigt haben. Allein seine Bibliothek … « Er schluckte das Eingeständnis herunter und ließ den Kopf in den Nacken fallen. »Midora ist tot«, sagte er tonlos. »Ein Balken ist auf sie herabgestürzt. Ich konnte ihr nicht helfen. Ich konnte mich kaum selbst am Leben halten.« Er schnaubte und strich sich mit dem Handgelenk über die Nase. »So viel zum Thema überzogenes Selbstvertrauen.«
    »Besser sie als du«, erklärte der Junge. Der Mann trug die gleiche Miene, wie alle Älteren sie gegenüber verrohten Jugendlichen aufsetzen. Er wandte sich an Balthasar. »Sie sind Hearnes Bruder. Der Arzt.«
    »Er gehört mir!«, sagte der Junge scharf.
    »Das kann ich spüren. Du armer Dummkopf. Du hast nicht die leiseste Ahnung, was los ist, so wie du aussiehst. Ich weiß nicht, ob ich dich bemitleiden oder beneiden soll.« Hinter Balthasar knurrte etwas tief aus einer gewaltigen Kehle. Er konnte jetzt Blut, Kot und warmes, nasses und lebendes Fell riechen. Ein primitiver Instinkt sagte ihm, dass die Schattengeborenen ihn umringten. Neill hob die Hand, während er sich umdrehte. »Nicht … «, sagte er leise, und die Verhexung verstärkte diesen Befehl. »Sie werden Ihnen keinen Schaden zufügen, solange Sie einfach so bleiben, wie Sie sind. Ich versuche, meine Fehler nicht zu wiederholen.« Er rollte den Kopf auf seinem Steinkissen in Sebastiens Richtung. »Was ist in Minhorne passiert?«
    »Wir haben den lichtgeborenen Prinzen getötet!«, platzte der Junge heraus. »Und wir haben die Munition magisch manipuliert – alles lief gut. Jonquil hat Vladimer verhext und wollte ihn langsam sterben lassen, damit seine Leute sich nicht mehr organisieren konnten, aber dann hat sich Strumheller eingemischt. Und obwohl er der Hexerei und … des Mordes angeklagt war, hat er andere Leute zu uns geführt. Jonquil dachte, er könne Vladimers Tod beschleunigen und gleichzeitig Strumhellers Verbündeten eine Falle stellen. Aber Strumheller hat mit einer Magierin zusammengearbeitet, einer starken Magierin – es war nicht diese Broome-Frau; es war keine von denen, die wir kannten – , und sie hat es geschafft, sich ihm zu widersetzen, und Strumheller … Er hat Jonquil erschossen, während sie ihn festhielt.«
    Telmaine, dachte Balthasar und versuchte verzweifelt, den Gedanken zu unterdrücken.
    »Ich habe einige von Jonquils Agenten genommen und am Bahnhof auf Vladimer gewartet, aber die Magierin war wieder dabei. Ich hätte nicht gedacht, dass er mit Magiern zusammenarbeitet, und sie hat meine Feuer auf mich zurückgeworfen. Ich war allein. Ich hatte«, fügte er kleinlaut hinzu, »Angst.«
    »Das kann ich verstehen, Seb, aber Emeya wird nicht in der Stimmung sein, dir zuzuhören. Du musst nach Minhorne zurückkehren und beenden, was dir und Jonquil zu tun befohlen wurde. Und du musst es tun, bevor Emeya hier eintrifft. Komm! « Der Junge ruckte vorwärts, als sei ein Seil an seinem Brustbein befestigt. »Vertrau mir«, sprach Neill weiter, als er seinen Handrücken auf die Wange des Jungen legte. »Dies wird mich mehr schmerzen als dich.« Der Junge versteifte sich und heulte durch zusammengebissene Zähne. Balthasar verkrampfte sich, weil seine Verhexung ihn zwang, den Jungen zu beschützen, und er erinnerte sich an die sengende Berührung des Mannes. Aber noch bevor er reagieren konnte, ließ der Mann glücklicherweise die Hand fallen und sank auf den Ellbogen zur Seite, den Arm quer über das Loch in seiner Brust gelegt, aus dem wieder Blut sickerte. Er hatte seine eigene Lebenskraft angezapft, um bei dem Jungen irgendeine Magie zu wirken, und er hatte dafür gezahlt.
    Sebastien stolperte davon, aber nur bis er gegen einen von Neills Wölfen prallte, der ihn anknurrte. Dann ging er in die Hocke, starrte Neill an und öffnete den Mund, nur um ihn gleich wieder zu schließen. Langsam hob Neill den Kopf. »Ich habe dir gezeigt, wie. Würdest du dich jetzt in Bewegung setzen, bevor sie uns zurückruft?«
    Der Junge sprang auf, um nach Balthasars Hand zu greifen, obwohl es sich für Balthasar nicht anders anfühlte, als zöge jemand mit einem Ruck am Ende eines Holzstocks. Und dann schlang der Junge die Arme um ihn, und Balthasar fühlte sich einen Moment lang desorientiert, bevor sie fielen.
    Ishmael
    Jemand fing Ishmael auf – ausgerechnet an seinem linken Arm, verflucht – und

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