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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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Hearne, die Zwillinge könnten sehen, wie es keinem Nachtgeborenen seit der Wirkung des Fluchs mehr möglich gewesen war. Er erzählte von der Ermordung Tercelle Amberleys und dem Versuch, ihm diesen Mord anzuhängen, von Fürst Vladimers plötzlichem, unheimlichem Koma, das der Hexerei zugeschrieben wurde, und wie Ishmael wegen des Verdachts auf Mord und Hexerei verhaftet und eingekerkert worden war. Mit nur wenigen Worten schilderte er seine Flucht – oder vielmehr Rettung – und in welcher Verfassung er sich dabei befunden hatte. Er berichtete vom Wiederauftauchen Lysander Hearnes, des lang verschollen geglaubten Bruders Balthasars, und dessen Behauptung, Tercelle Amberleys Kinder seien die seinen. Er beschrieb ihnen auch seine Konfrontation mit einem Schattengeborenen an Fürst Vladimers Bett im herzoglichen Sommerhaus voller Menschen, die durch den Einfluss des Schattengeborenen bewusstlos gewesen waren. Lebendig hatte der Schattengeborene Lysander Hearne geähnelt, im Tode nicht.
    Er erzählte ihnen nichts von Prinzessin Telmaine, Balthasar Hearnes Ehefrau und Ishmaels unerwartete Verbündete, die nicht nur ihren Mut und Geist bewiesen, sondern sich auch als Magierin von beträchtlicher Stärke erwiesen hatte. Aus Angst vor gesellschaftlichem Ruin hatte die Dame ihr Leben lang ihre Magie verborgen. Konnte er sie dafür verdammen, ausgerechnet er, dessen Vater ihn kurzerhand enterbt hatte? Seine Gefühle für Prinzessin Telmaine gingen niemanden etwas an, außer ihn selbst – und zugegebenermaßen auch sie, da sie beide zu den Magiern gehörten. Er erzählte den Stranhornes auch nichts von dem Preis, den er für Telmaines Leben gezahlt hatte. Ein Magier griff nach seiner eigenen Lebenskraft, um seine Magie zu nutzen, und seine Stärke bemaß sich nach seiner Effizienz. Obwohl ein immens schwacher Magier, war es Ishmael gelungen, das Inferno um Telmaine und ihre Tochter in Schach zu halten, als ihre Magie versagt hatte. Dadurch hatte er die Verbindung zwischen seiner Lebenskraft und seiner Magie dauerhaft beschädigt. Selbst der geringste Einsatz von Magie barg nun das Risiko, sich selbst zu töten.
    »Diese Schattengeborenen sind stark«, erklärte er Stranhorne. »Die Veränderung der eigenen Gestalt beruht auf der gleichen Kraft wie die magische Heilung, nur betrachten wir sie als eine Perversion und versuchen es nicht. Um seine Gestalt allerdings zur Gänze zu verändern, bedarf es erheblicher Macht. Der Schattengeborene, dem wir begegnet sind, konnte einen ganzen Haushalt unter seinem Bann halten – obwohl er damit möglicherweise an seine Grenzen stieß und sich verletzbar machte.« Das war eine Lüge, aber er konnte ihnen nicht erzählen, wie Prinzessin Telmaine ihre ungeübte Magie mutig gegen den Schattengeborenen gerichtet und ihn so weit abgelenkt hatte, dass er, Ishmael, einen gezielten Schuss auf ihren Feind abgeben konnte. »Wenn man das Niederbrennen der Flussmark und des Lagerhauses bedenkt, in dem Prinzessin Telmaine ihre Tochter fand, scheinen sie gern Feuer als Waffe einzusetzen.«
    »Hm«, erwiderte Stranhorne. Laurel lauschte aufmerksam, während Boris ganz still dasaß und sich zu Ishmaels wohlverborgener Erheiterung offensichtlich das Wesen eines Steins zu eigen machte. Boris war siebzehn und erst jüngst in den Ältestenrat aufgenommen worden. »Sie werden verstehen«, sagte Stranhorne schließlich, »wie gern ich Ihnen keinen Glauben schenken würde, aber Max hat mir per Kurier eine Beschreibung von Fürst Vladimers Bericht an die Herzöge und Barone geschickt, der mit Ihren Ausführungen übereinstimmt. Der herzogliche Befehl wurde auf die Herzöge ausgeweitet – es ist ihnen nun gestattet, ihre eigenen Reserven mobilzumachen.«
    Eingedenk zarter junger Ohren verkniff sich Ishmael das Fluchen. Bis vor zweihundert Jahren hatten die Herzöge von Mycene den erzherzoglichen Sitz innegehabt, und es war allgemein bekannt, dass Sachevar Mycene diesen noch immer begehrte. Sejanus Plantageters Thron war sicher – nach vierzig Jahren als Erzherzog sollte er das sein – , aber dennoch … Seinem Rivalen die Erlaubnis zu erteilen, Streitkräfte in die Stadt zu bringen … Vladimer hätte gewiss heftig mit ihm gestritten, wäre er dazu in der Lage gewesen.
    »Fürst Vladimer?«, fragte er. »War er da? Welchen Eindruck hatte Max von ihm?«
    Max Stranhorne war gewiss nicht in der Lage, etwaige üble Nachwirkungen einer Verhexung bei Vladimer auszumachen, sondern höchstens deren direkte

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