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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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gesagt, du würdest sie bekämpfen«, merkte Alec an.
    Wieder zuckte Seregil die Achseln. »Die Gabe, zur Magie ungeeignet zu sein? Die Gabe zum Taschendiebstahl? Zu geschickten Lügen? Von allem, was er gesagt hat, ergibt für mich bisher nur die Tatsache einen Sinn, dass wir auf die eine oder andere Art nicht die richtigen Fragen gestellt haben.«
    »Oder nicht die richtigen Personen befragt haben«, setzte Beka hinzu. »Was hat Adzriel über die Abstimmung gesagt? Wird sie stattfinden, so wie die Dinge nun liegen?«
    »Soweit ich weiß, hat sich nichts geändert.«
    »Sowohl die Haman als auch die Virésse sind nach wie vor ausgeschlossen«, sagte Alec. »Ist das ein Vorteil für uns? Ich meine, wir wissen, dass die Virésse gegen uns gestimmt hätten und die Haman möglicherweise ebenfalls.«
    »Die Haman wären das Zünglein an der Waage gewesen«, gab Seregil zu bedenken. »Nun, da die Virésse nicht dabei sind, hätte Naziens Votum den Ausschlag gegeben, zum Guten oder zum Schlechten. Jetzt steht unsere Mission mehr den je auf der Kippe. Von den neun übrigen Ratsmitgliedern wissen wir, dass Goliníl, Khatme und Lhapnos gegen uns sind, aber die Ra’basi und die anderen? Wer kann das schon sagen, nun, da sie alle Phoria misstrauen? Ulan könnte gewinnen, ohne selbst an der Abstimmung beteiligt zu sein. Beka, ich wäre dir dankbar, wenn du Nazien 1 Hari zu mir bringen könntest. Sag ihm nicht, worum es geht, nur, dass ich Neuigkeiten bezüglich seines Neffen habe.«
    »Vielleicht sollte ich mich wieder ein wenig in den Tavernen herumtreiben«, schlug Alec vor. »Abgesehen von unzähligen Einbrüchen bei Tag und Nacht wüsste ich nicht, wie wir sonst noch etwas herausfinden können, was wir nicht bereits wissen. Wer auch immer der Eigentümer dieses Rings ist, wollte uns genau da haben, wo wir jetzt sind – bis zum Hals im Dreck.«
    »Du könntest ebenso gut …«
    Er wurde unterbrochen, als Mydri mit frischer Medizin für Klia den Raum betrat.
    »Aber nicht allein«, griff Seregil den Faden wieder auf. »Nimm Kheeta mit und einen oder zwei Soldaten. Von jetzt an geht niemand von uns mehr allein aus.«
    »Dann glaubst du, der Mörder ist immer noch in der Stadt?«, fragte Beka.
    »Wir müssen auf jede Möglichkeit vorbereitet sein, auch darauf, dass er noch nicht mit uns fertig ist«, sagte Seregil.
    »Seid nur vorsichtig«, griff nun auch Mydri in das Gespräch mit ein. »Adzriel hat ein paar Leute in die Stadt geschickt, die sich für sie kundig machen sollten. Deine Erkenntnisse haben sich bereits überall herumgesprochen, und die Stimmung ist schlecht, besonders bei den Akhendi, die die Virésse ganz offen des Mordes bezichtigen. Es heißt, man wolle die Goliníl ächten, und selbst die Khatme sind in Verdacht geraten. Es gibt Gerüchte, Lhaär ä Iriel und Ulan í Sathil hätten sich getroffen, um heimlich gegen Klia zu intrigieren.«
    »Irgendwas Neues aus dem Nha’mahat?«, fragte Seregil.
    Mydri schaute ihn überrascht an. »Du weißt doch, dass sie sich nicht in Angelegenheiten des Iia’sidra einmischen.«
    »Natürlich.« Seregil beugte sich vor, um Klias Hand ein letztes Mal zu tätscheln, dann winkte er Alec zu, ihn zu begleiten.
    Auf dem Weg hinaus wären sie auf dem Korridor beinahe mit Feldwebel Mercalle zusammengestoßen.
    »Bitte um Verzeihung, Mylords«, schnarrte sie salutierend. »Ich muss hinsichtlich neuer Anordnungen mit Rittmeisterin Beka sprechen.«
    »Was gibt es, Feldwebel?«, fragte Beka, die hinter ihnen zur Tür herausgekommen war.
    »Es geht um den Gefangenen, Rittmeisterin. Seine Leute stehen vor der Tür und fragen, was wir mit ihm zu tun gedenken.«
    »Sieht aus, als hätte Nazien uns die Mühe erspart«, murmelte Seregil.
    »Sagt ihnen, wir werden ihn sofort hereinrufen, Feldwebel. Dann bringt sie in den Salon neben der Empfangshalle.«
    Mercalle nickte einem der Urgazhi-Reiter neben der Tür zu, und der Mann machte sich eilends auf den Weg. »Da ist noch etwas«, fügte sie dann hinzu. »Die Hausdiener möchten wissen, was mit Lord Torsin geschehen soll.«
    Beka verzog das Gesicht. »Sakors Feuer, er liegt schon ein paar Tage da. Wir werden ihn verbrennen und seine Asche nach Skala schicken müssen.«
    »Das muss außerhalb der Stadt geschehen«, informierte Seregil sie. »Nyal wird sicher die notwendigen Materialien auftreiben können. Sorgt dafür, dass das heute Nacht erledigt wird; die Priester in Rhíminee können später eine anständige Totenfeier für ihn abhalten.

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