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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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untersuchte.
    »Kheeta hat sich auf den Weg gemacht, um Rhaish zu holen«, erzählte ihm Alec. »Säaban glaubt, er könnte vielleicht herausfinden, wodurch sich der Talisman verfärbt hat. Vor der Jagd war er noch ganz hell. Wollen wir Wetten darauf abschließen, wer dahinter steckt?«
    Seregil zog den Ring des Giftmörders aus der Tasche. »Jetzt besser noch nicht.«
    »Wo hast du das gefunden?«
    »In einem Fischteich vor Ulans Schlafgemach. Bisher hat Thero ihm noch nichts weiter entlocken können. Er sagt, er wäre getarnt.«
    Alec zog eine Braue hoch. »Ist es schwer, so etwas zu bewirken?«
    »Schwer genug. Wir können wohl davon ausgehen, dass wir es mit einem mächtigen Gegner zu tun haben.«
    »Verdammt! Dann gilt das für den Talisman vermutlich ebenso.«
    »Trotzdem könnte es uns weiterhelfen«, sagte Seregil, während er das Armband noch einmal untersuchte. »Schließlich würde das bedeuten, dass derjenige, der die Waffe getarnt hat, auch das Armband getarnt hat. Das heißt, er müsste noch dort gewesen sein, nachdem Emiel Klia angegriffen hatte.«
    »Also müssen wir herausfinden, wer sowohl bei der Jagd als auch beim Bankett mit den Virésse dabei war.«
    Seregil zuckte die Achseln. »Wenn der Talisman ebenfalls getarnt wurde, dann müssen wir das wohl.«
     
    Bald darauf traf Kheeta in Begleitung des Khirnari der Akhendi ein, und Seregil geleitete beide in den Salon neben der Empfangshalle, in dem Alec und Thero bereits warteten.
    »Ihr habt im Wald etwas gefunden?«, fragte Rhaish.
    »Das hier«, bestätigte Alec und reichte ihm den geschwärzten Talisman. »Könnt Ihr uns sagen, wer dafür verantwortlich ist?«
    Der Khirnari hielt den Talisman einen Augenblick in Händen. »Ach ja, das ist eine Arbeit meiner Frau. Es wird das Beste sein, wenn ich ihn ihr zeige. Es geht ihr heute nicht gut genug, auszugehen, aber ich werde Euch benachrichtigen, wenn sie etwas herausfindet.«
    »Wenn es Euch nichts ausmacht, Khirnari, dann sparen wir Euch die Mühe und begleiten Euch«, unterbrach ihn Seregil.
    »Einverstanden«, entgegnete Rhaish, der ob dieser Vermessenheit sichtlich bestürzt war. Niemand hatte das Recht, Zutritt zum Haus eines Khirnari zu verlangen.
    »Vergebt mir meine Unverfrorenheit«, fügte Seregil rasch hinzu, in der Hoffnung, die Wogen so wieder glätten zu können, »aber Zeit ist auch um Klias willen ein entscheidender Faktor.«
    »Natürlich, daran habe ich nicht gedacht. Die Akhendi werden alles in ihrer Macht stehende tun, damit sie sich schnell wieder erholt.«
    »Habt Dank, Khirnari.« Seregil winkte Alec zu, sie zu begleiten, und führte den alten Mann hinaus.
     
    Verglichen mit der Tupa der Virésse war die der Akhendi eher bescheiden, und die abgenutzte Einrichtung des Hauses hatte schon bessere Tage gesehen.
    Amali ruhte auf einer mit Seide bezogenen Couch in einem der Gartenhöfe und stocherte lustlos in einer Schale Kompott herum, während sie einigen ihrer Zofen beim Würfelspiel zuschaute.
    Beim Anblick ihres Gemahls hellte sich ihre Miene ein wenig auf. »So schnell wieder zurück, Talí? Und du bringst mir Besuch mit?«
    »Vergebt mir die unverzeihliche Störung«, begann Seregil galant. »Ich würde Euch nicht behelligen, wenn es nicht so furchtbar wichtig wäre.«
    »Macht Euch keine Gedanken«, erwiderte sie und setzte sich auf. »Was führt Euch zu mir?«
    Seregil zeigte ihr das Armband. »Mylady, mit Eurem Geschenk für Klia habt Ihr eine überaus gute Wahl getroffen. Ich glaube, es kann uns zu dem Attentäter führen.«
    »Wie schön!«, rief sie aus, als sie das erdverkrustete Armband vorsichtig mit zwei Fingern entgegennahm. »Aber was ist damit geschehen?«
    »Klia hat es während der Jagd verloren«, erklärte Alec. »Ich habe es gefunden, als ich heute Morgen noch einmal hinausgeritten bin.«
    »Aha.« Sie hielt den Talisman mit beiden Handflächen fest und murmelte einen Zauber. Einen Augenblick später keuchte sie auf und fiel totenbleich zurück auf die Kissen. »Ein Haman!«, sagte sie kaum hörbar. »Ich sehe sein Gesicht. Es ist von Zorn verzerrt. Ich kenne diesen Mann. Er ist hier, in der Stadt. Es ist der Neffe von Nazien í Hari.«
    »Emiel í Moranthi?«, fragte Alec mit einem triumphierenden Blick in Seregils Richtung.
    »Ja, das ist sein Name«, flüsterte Amali. »So viel Zorn und Missachtung. So viel Gewalt.«
    »Könnt Ihr uns noch mehr darüber erzählen?«, fragte Seregil und beugte sich neugierig vor.
    »Genug!« Die Lippen vor Ärger fest

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