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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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wurde.
    »Vielleicht ist es auch nicht mehr als das«, sorgte sich Seregil. »Es ist allein, keine Begleitschiffe in Sicht. Bei den Vieren, ich hoffe, wir folgen nicht dem falschen Schiff.«
    Ihre Furcht, das Schiff in der Dunkelheit zu verpassen, erwies sich bald als überflüssig. Das Schiff änderte den Kurs und hielt direkt auf sie zu.
    »Sieht aus, als würde unser Glück dieses Mal anhalten«, bemerkte Alec.
    Kaum waren sie in Rufnähe, riefen sie das Schiff an, und ihr Gruß wurde erwidert. Sie gingen längsseits, wo sie eine Strickleiter vorfanden, die von der Reling herabbaumelte. Oben drängten sich etliche neugierige Gesichter.
    »Halt das«, sagte Seregil, als er ihm eine Leine reichte. »Ich werde dieses Ende vertäuen. Schließlich wollen wir unser Boot nicht verlieren, ehe wir nicht sicher sind, dass wir das richtige Schiff gefunden haben.«
    Mit jeder Bewegung des größeren Schiffes schwang die Leiter hin und her, und Alec war, als er sich endlich hinaufgekämpft hatte, benommen und zerschrammt. Starke Hände packten ihn und zogen ihn an Bord. Dann, zu seiner grenzenlosen Überraschung, erhielt er einen Stoß in den Rücken und wurde auf die Knie geschleudert.
    »Haltet ein. Last mich doch …« Er versuchte, sich zu erheben, nur um gleich darauf erneut geschlagen zu werden, dieses Mal noch härter. Als er sich umsah, erkannte er, dass er von bewaffneten Matrosen umzingelt war.
    Seregil stürzte neben ihm auf das Deck und fing sich einen derben Tritt ein, als er versuchte, sich aufzurichten. Alec wollte nach seinem Schwert greifen, doch Seregil hielt ihn mit einem scharfen Blick zurück.
    »Wir kommen im Namen Prinzessin Klias und der Königin!«, verkündete er, darauf bedacht, seine eigenen Hände in deutlich erkennbarem Abstand zu seinen Waffen zu halten.
    »Aber sicher«, brummte einer der Männer.
    Die Menge teilte sich, und eine schwarzhaarige Frau im salzverkrusteten Wams einer skalanischen Flottenkommandantin trat vor.
    »Ihr habt Euch mit dieser Nussschale aber ziemlich weit von der Küste entfernt«, antwortete sie kühl.
    »Prinzessin Klia schickt uns, ihren Bruder, Prinz Korathan, abzufangen«, erklärte Seregil, sichtlich verblüfft ob dieses feindseligen Empfangs.
    Ungerührt verschränkte die Kommandantin die Arme vor der Brust. »Hat sie das? Und wo habt Ihr gelernt, so fließend Skalanisch zu sprechen?«
    »Am Hofe Königin Idrilains, möge Sakor ihre Seele willkommen heißen«, erwiderte Seregil. Noch einmal versuchte er, sich zu erheben, und wieder wurde er niedergedrückt. »Hört mich an. Uns bleibt nicht viel Zeit. Ich bin Lord Seregil í Korit, und das ist Sir Alec í Amasa von Ivywell. Wir sind Berater Prinzessin Klias, und wir müssen mit Korathan sprechen.«
    »Und wie kommt Ihr darauf, dass sich Prinz Korathan auf meinem Schiff befindet?«, fragte sie scharf.
    »Wenn nicht auf dem Euren, dann auf einem, dass diesem in kurzem Abstand folgen muss«, antwortete Seregil, und Alec war entsetzt, seinen Freund so zaudernd zu erleben. Rasch sah er sich auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit um, wurde jedoch enttäuscht. Sie waren noch immer von Seeleuten umzingelt. Außerdem waren da Bogenschützen, die schussbereit an der Reling standen und sie mit offenkundigem Interesse beobachteten.
    Und selbst wenn sie hätten entkommen können, wohin hätten sie flüchten sollen?
    »Dann zeigt mir einen Beweis Eurer Worte«, verlangte die Frau.
    »Einen Beweis?«
    »Passierscheine.«
    »Unsere Reise war zu gefährlich. Wir konnten es nicht riskieren, Dokumente mit uns zu führen«, erwiderte Seregil. »Die Lage in …«
    »Wie überaus passend«, knurrte sie, was ihnen ein garstiges Gelächter der Mannschaft einbrachte. »Sieht aus, als hätten wir zwei dreckige Faie-Spione geschnappt, Jungs. Was meinst du, Methes?«
    Der blonde Seemann bedachte sie mit einem wenig freundlichen Blick. »Diese Fische sind ziemlich klein, Kommandantin. Wird das Beste sein, wir nehmen sie aus und werfen sie zurück, wenn sie uns nichts Besseres zu bieten haben.« Er zog ein langes Messer aus seinem Gürtel und winkte einigen Männern zu, die Seregil und Alec an den Armen zu Boden drückten. Der Mann namens Methes packte Seregil beim Schopf und riss seinen Kopf zurück, sodass seine Kehle ungeschützt war.
    »Zur Hölle, nun hört mir doch zu«, knurrte Seregil.
    »Wir sind diejenigen, für die wir uns ausgeben, und wir können es beweisen«, schrie Alec im Kampf um sein Leben.
    »Niemand weiß, dass

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