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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Korathan kommt«, erklärte die Kommandantin. »Niemand konnte das wissen, Spione ausgenommen. Also, was hast du hier zu suchen, Aurënfaie? Wer hat dich geschickt?«
    »Beim strahlenden Licht! Aufhören!«, schrie ein Mann auf der anderen Seite des Decks.
    Ein Mann in mittleren Jahren, gekleidet in die abgetragene Robe eines Orëska-Zauberers, bahnte sich mit Hilfe seiner Ellbogen einen Weg durch die Menge. Sein langes Haar war von grauen Strähnen durchzogen, und auf seiner linken Wange prangte eine Brandnarbe. Alec konnte sich nicht an den Namen des Burschen erinnern, aber er wusste, dass er ihm schon einmal auf dem Gebiet der Orëska und bei Hofe begegnet war.
    »Endlich kommt Hilfe«, grunzte Seregil.
    »Hört auf, ihr Narren!«, schrie der Zauberer. »Was tut ihr da nur?«
    »Unsere Pflicht. Wir haben ein paar Faie-Spione geschnappt«, herrschte ihn die Kommandantin an.
    Der Zauberer starrte Seregil und Alec durchdringend an, ehe er geradewegs auf die Kommandantin zutrat. »Dieser Mann ist Lord Seregil í Korit, ein Freund der königlichen Familie und des Orëska-Hauses. Und dies, wenn ich mich recht erinnere, ist sein Mündel, Sir Alec.«
    Die Kommandantin warf Seregil einen zweifelnden Blick zu, ehe sie ihre Männer zurückwinkte. »Das sind die Namen, die sie benutzt haben.«
    Seregil erhob sich und schlug sich den Staub aus den Kleidern. »Danke, Elutheus. Ich bin wirklich froh, hier an Bord noch einen vernünftigen Menschen anzutreffen. Was haben die vor? Aurënfaie nach Gutdünken abzuschlachten?«
    »Ich fürchte, so ähnlich lautet der Befehl der Königin«, erwiderte der Zauberer. »Kommandantin Heria, ich wünsche diese beiden Männer in meiner Kabine zu befragen. Seid so gut und schickt mir etwas zu essen und zu trinken hinunter. Sie sehen aus, als hätten sie schwere Zeiten hinter sich.«
     
    Die Kabine des Zauberers erwies sich als vollgestopftes dunkles Loch unter Deck, dennoch sorgte ihr Gastgeber rasch für ihr Wohlbehagen, als er die Pritsche von unnötigem Ballast befreite und einen Drysier kommen ließ, der sich um Alecs Bein kümmern sollte. Seregil, der sich auf einen Stuhl hatte sacken lassen, gestattete sich ein wenig Entspannung. Elutheus war ein anständiger Mann, und er war Nysanders Freund gewesen.
    »Welche anderen Zauberer begleiten den Prinzen?«, fragte er und nahm dankbar einen Becher Wein entgegen, während er dem Drysier bei der Arbeit zuschaute.
    »Nur der Feldzauberer des Prinzen, Wydonis.«
    »Ach ja, ich erinnere mich an ihn. Einarmig, und in Gesellschaft ein bisschen verknöchert. Er hat nie viel von Nysanders Kunststückchen gehalten.«
    »Nein, aber er hat seine Fähigkeiten respektiert. Er wurde in Nysanders altem Turm einquartiert, nachdem Ihr uns verlassen habt.«
    Seregil umklammerte seinen Becher und kämpfte gegen den Kloß in seinem Hals an, den der Gedanke, dass nun jemand anderes die vertrauten Räume Nysanders nutzte, auslöste. Als er aufblickte, sah er, dass Alec ihn mit einem verständnisvollen Ausdruck in den blauen Augen über die Schulter des Drysiers hinweg beobachtete.
    »Ich frage mich, wie er zu der Ehre gekommen ist«, murmelte Seregil ein wenig verwundert.
    »Nun, er ist der Zauberer des Vizekönigs«, sagte Elutheus.
    Seregil leerte seinen Becher und ließ ihn bereitwillig erneut füllen, während er ungeduldig darauf wartete, dass der Drysier seine Arbeit beendete. Als der Mann endlich die Kabine verlassen hatte, zog Seregil den Akhendi-Talisman hervor.
    »Könnt Ihr das vor neugierigen Blicken geschützt verwahren, ohne dabei seine eigene Magie zu zerstören?«
    »Jemand benutzt es, um uns auf der Spur zu bleiben, und wir wollen nicht gefunden werden, besonders nicht hier«, fügte Alec hinzu. »Nysander hat derartige Gegenstände meist in irdenen Töpfen aufbewahrt.«
    »Natürlich.« Elutheus wühlte in einer kleinen Truhe, bis er eine kleine Tonflasche mit einem Korken zum Vorschein brachte. Er öffnete sie, legte das Armband hinein, verkorkte und verschnürte sie und sprach einen kurzen Zauber. Für einen Augenblick flackerte ein bläuliches Licht auf. Als es erloschen war, überreichte er Seregil die Flasche.
    »Nicht die eleganteste Lösung, aber dort sollte das Armband sicher sein, bis die Flasche wieder geöffnet wird. Und nun erzählt, was tut Ihr hier?«
    »Wir sind in Klias Namen hier«, antwortete Seregil nun wieder vorsichtig. »Was hatte all das Gerede über Spione zu bedeuten?«
    Elutheus schüttelte den Kopf. »Phoria war

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