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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Euch erwarten, überall auf einmal zu sein, richtig?«
    »Trotzdem werde ich mein Bestes geben, Rittmeisterin«, erwiderte er mit einem Zwinkern, doch sein Lächeln erstarb, als er hinzufügte: »Ich denke, es wird besser sein, wenn ich nicht an dem Festmahl heute Abend teilnehme. Ihr und Eure Leute seid bei den Bôkthersa in besten Händen.«
    »Warum wollt Ihr nicht teilnehmen?«, fragte Beka verwundert. »Wir alle sind Gäste in Adzriels Tupa. Ich bin überzeugt, sie wird auch Euch in ihrem Haus willkommen heißen.«
    Der Ra’basi zögerte. »Können wir uns unter vier Augen unterhalten?«
    Beka führte ihn zu ihrem Gelass und schloss die Tür. »Was ist los?«
    »Es sind nicht die Bôkthersa, die an meiner Gegenwart Anstoß nehmen würden, sondern die Akhendi. Genauer gesagt, ihr Khirnari, Rhaish í Arlisandin. Seht Ihr, Amali ä Yassara und ich waren eine Weile ein Paar, bevor sie ihn geheiratet hat.«
    Diese Neuigkeit traf sie wie ein Tritt in den Magen. Was ist bloß mit mir los? Ich kenne den Mann doch kaum, dachte Beka, während sie um ihre Fassung rang. Dann erinnerte sie sich plötzlich mit erbarmungsloser Deutlichkeit an die Distanz, die Nyal während der Reise von Gedre Amali gegenüber gewahrt hatte, obwohl er mit allen anderen einen herzlichen Umgang pflegte, und daran, wie er sich plötzlich zurückgezogen hatte, als ihr Gemahl am Vhadäsoori aufgetaucht war.
    »Liebt Ihr sie noch immer?« Die Worte waren einfach so herausgesprudelt, und sie wünschte sich noch im gleichen Moment, sie nicht ausgesprochen zu haben.
    Nyal wandte mit einem traurigen Lächeln den Blick ab. »Ich bedauere die Wahl, die sie getroffen hat, und werde mich stets als ihren Freund betrachten.«
    Na dann, dachte Beka und verschränkte seufzend die Arme vor der Brust. »Es muss unangenehm gewesen sein – ihr auf diese Weise wieder so nah sein zu müssen.«
    Nyal zuckte die Achseln. »Sie und ich – das ist lange her, und sie hat eine weise Entscheidung getroffen. Trotzdem ist ihr Gemahl eifersüchtig, so wie es alte Männer nun einmal sind. Es ist das Beste, wenn ich heute Nacht hier bleibe.«
    »Nun gut.« Aus einem Impuls heraus legte sie ihm die Hand auf den Arm, als er sich zu Gehen wandte. »Und danke, dass Ihr mir davon erzählt habt.«
    »Oh, ich denke, irgendwann hätte ich es ohnehin sagen müssen«, murmelte er und war verschwunden.
    Sakors Feuer, Mädchen, verlierst du jetzt den Verstand?, schalt sich Beka im Stillen, während sie in der winzigen Kammer auf- und abging. Du kennst den Mann kaum und geisterst um ihn herum wie eine eifersüchtige Magd. Wenn diese Mission vorüber ist, wirst du ihn so oder so nie wieder sehen.
    Ach, aber diese Augen, diese Stimme, protestierte ihr rebellisches Herz.
    Gleich, wie viel er herumgereist ist, er ist immer noch ein Ra’basi, hielt sie sich vor. Nach allem, was sie wusste, musste sie davon ausgehen, dass sein Clan die Virésse unterstützen würde. Und Seregil misstraute Nyal offensichtlich, obwohl er bisher nichts darüber gesagt hatte.
    »Zu viele Monate ohne einen Mann«, knurrte Beka. Doch das ließ sich ohne größere Umstände und ohne sich deshalb gleich zu verlieben ändern. Liebe, das hatte sie durch bittere Erfahrung gelernt, war ein Luxus, den sie sich nicht leisten konnte.
     
    Frisch gebadet und gekämmt gingen Alec und Seregil die Treppe hinunter, um sich in der Empfangshalle mit den anderen zu treffen.
    Auf dem Treppenabsatz im zweiten Stockwerk blieb Seregil jedoch stehen. »Mir wäre wohler, wenn wir ebenfalls hier unten in Klias Nähe einquartiert wären«, stellte er fest, während er den gewundenen Korridor zu den anderen Gästezimmern hinunterschlenderte. Am anderen Ende befand sich eine weitere Treppe und ein Fenster, das zum Innenhof hinausführte. »Soweit ich mich erinnere, führen diese Stufen in die Küche«, sagte Seregil, während er ihnen in die Tiefe folgte.
    Sie bahnten sich einen Weg an Körben voller Gemüse vorbei, begrüßten die Köche und ließen sich den Weg zur Empfangshalle auf der Vorderseite des Hauses weisen. Klia, Kheeta und Thero waren bereits dort und saßen an einem fröhlich prasselnden Feuer am Kamin.
    »Zu Schade, dass die Akhendi gleich in der ersten Nacht …«, sagte Thero gerade zu Kheeta, brach jedoch ab, als er sie erblickte.
    »Die Regeln der Gastfreundschaft müssen eingehalten werden«, murmelte Kheeta taktvoll, wobei er Seregil mit einem wissenden Blick bedachte, der Alec ein unbehagliches Prickeln durch den Leib

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