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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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persönlich!«, rief Rhaish aus. »Gewiss sendet uns der Lichtträger ein Zeichen, wenn er die Prinzessin mit solch einer Begleitung zu uns schickt!« Ohne Alecs Hand loszulassen hob er die andere Hand, um den Drachenbiss an Alecs Ohr zu berühren. »Ja, Aura hat Euch gezeichnet, damit alle es sehen können.«
    »Du bringst Alec in Verlegenheit, mein Liebster!«, sagte Amali, wobei sie den Arm ihres Gatten tätschelte, als wäre er doch ihr Großvater.
    »Ich bin dankbar, hier sein zu können, was auch immer der Grund dafür sein mag«, entgegnete Alec.
    Glücklicherweise wandte sich die Konversation nun anderen Dingen zu, und Alec zog sich zu der Urgazhi Turma zurück. Auch Nyal war dort, doch er hatte den Akhendi gar nicht erst begrüßt. Stattdessen beobachtete er das Paar aus der Ferne, und ein melancholischer Ausdruck zeichnete sein Antlitz, während seine Augen Amali folgten.
    »Meine Gemahlin spricht in den höchsten Tönen von Euch, gnädige Frau«, sagte Rhaish zu Klia. »Nach der langen Zeit, die inzwischen vergangen ist, ist es ein bedeutendes Ereignis, Skalaner auf aurënfaiischer Erde begrüßen zu können. Möge Aura geben, dass wir in Zukunft noch viele von Euren Leuten hier willkommen heißen dürfen.«
    »Ich schlage vor, Ihr und die Euren nehmt heute Abend an unserem kleinen Festmahl teil, Khirnari«, bot Adzriel an. »Zum Dank für die freundliche Begleitung, die Ihr meiner Verwandten habt zuteil werden lassen, und weil Klia sich keinen besseren Verbündeten als Euch wünschen kann.«
    »Die Gastfreundschaft von Bôkthersa ist mir stets eine Ehre, meine Liebe«, entgegnete Rhaish. »Wir werden Euch nun verlassen, damit Ihr Euren Gästen ihre Unterkünfte zeigen könnt. Wir sehen uns heute Abend, meine Freunde.«
     
    Alec überließ Seregil seiner Familie und ritt Seite an Seite mit Beka.
    »Was denkst du über die ganze Sache?«, fragte er sie auf Skalanisch.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann immer noch kaum glauben, dass wir tatsächlich hier sind. Ich rechne jeden Augenblick damit, dass einer dieser dunkelhäutigen Geister Seregils aus dem Nichts erscheint.«
    Sie kamen um eine Häuserecke, und Alec blickte auf und sah, dass sie beobachtet wurden, allerdings nicht von den Geistern der Bash’wai. Mehrere weiß gekleidete Khirnari hatten sich auf einem Balkon hoch über der Straße eingefunden. Aus diesem Blickwinkel konnte er ihre Gesichter nur undeutlich erkennen, doch er hatte das ungute Gefühl, dass keines von ihnen lächelte.
     
    »Die Königin von Skala schickt uns ein Kind mit einer Eskorte von Kindern!«, schimpfte Ruen í Uri von den Datsia, während er gemeinsam mit Ulan í Sathil und Nazien í Hari zusah, wie die Skalaner unter ihnen vorbeiritten.
    Ulan í Sathil gestattete sich den Hauch eines Lächelns. Ruen hatte die Verhandlungen befürwortet; das Auftauchen erster Zweifel diente seinen Zwecken ganz besonders gut.
    »Lasst Euch nicht durch ihre äußerliche Jugend täuschen«, riet er. »Es gibt Insekten, die ausgebrütet werden, reifen, sich paaren und sterben, alles an einem einzigen Tag, aber in dieser kurzen Zeitspanne bringen sie Hunderte von ihrer Art hervor, und ihre Stiche können Pferde töten. Genauso ist es mit den kurzlebigen Tír.«
    »Seht ihn Euch an!«, knurrte Nazien í Hari, während er finsteren Blickes auf den verhassten Verbannten hinabstarrte, der sich frei durch die Straßen bewegte. »Ob er nun mit der Königin verwandt ist oder nicht, es ist ein Affront, den Mörder meines Enkels hierher zu bringen. Können die Tír wirklich so dumm sein?«
    »Das ist ein Affront gegen ganz Aurënen«, stimmte ihm Ulan zu, ohne sich anmerken zu lassen, dass er für die vorübergehende Rückkehr Seregils gestimmt hatte.
     
    Rhaish í Arlisandin legte einen Arm um die Hüften seiner jungen Frau und küsste sie, während sie langsam zu der Tupa der Akhendi schlenderten.
    »Die Reise ist dir gut bekommen. Erzähl mir, welchen Eindruck du von Klia und ihren Leuten gewonnen hast.«
    Amali spielte mit dem Bernsteinamulett an ihrer Brust. »Die skalanische Prinzessin ist intelligent, offen und ehrlich. Torsin í Xandus kennst du. Und die anderen?« Sie seufzte. »Du hast Alec gesehen. Er ist ein Kind, das nur so tut, als sei es ein Mann. Ya’shel oder nicht, er ist so unschuldig, so offenherzig, dass ich mich um ihn sorge. Aura sei Dank, ist er nicht wirklich von Bedeutung. Aber der Zauberer – er ist ein sonderbarer und gerissener Bursche, der sich hüten wird, uns seine

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