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SchattenGrab

SchattenGrab

Titel: SchattenGrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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hinten in der Ecke haben wir einen Schwenkgrill. Dafür hat ein Kumpel eine extra Vorrichtung mit Drehspieß geschmiedet, damit wir gelegentlich auch ein kleines Viech über dem offenen Feuer braten können.“
    Peter hatte sofort eine genüssliche Vorstellung von einem Kaninchen am Spieß oder einem Spanferkel und spürte, dass er längst schrecklichen Hunger hatte.
    „Kannst du eben nachsehen, ob der Spieß noch da ist?“, bat er.
    „Sicher“, sagte Hotte und ging in Richtung Unterstand. „Nee, der Spieß ist weg, alles andere ist noch da“, rief er von hinten.
    „Super, danke. Du solltest jetzt nach Hause gehen. Ich weiß ja, wo ich dich finden kann.“
    „Ich verstehe zwar die Sache mit dem Eisenspieß nicht, wünsche euch aber viel Glück bei der Tätersuche. Ich hoffe, ihr findet den Mörder bald.“
    Wenn es denn überhaupt einen gibt, dachte Peter bei sich, als er in Richtung Detlef ging. Das würde sich zeigen.

Die Fundstelle
    Wolf und Moni hatten am Deich geparkt. Es war sonnig, wenn auch nicht allzu warm und ziemlich windig. Gleich würden sie das Meer sehen. Für Wolf war es Ewigkeiten her. Fast zehn Jahre hatte er es nicht geschafft, diese wunderbar salzige Luft auf der Zunge zu schmecken. Dabei hatte er ihr, seiner verstorbenen Verlobten, seinerzeit versprochen, dass sie jedes Jahr das Meer sehen werde. Noch immer durchfuhr ihn der Stich des Vermissens, wenn er an sie dachte. Einen Menschen zu verlieren, den man wie die Luft zum Atmen gebraucht hatte, war schwer zu ertragen. Wolf fragte sich, ob es schlimmer war, bewusst verlassen zu werden oder wenn das Schicksal einem das Liebste nahm. Der Unterschied daran war, dass auch sie nicht von ihm hatte fortgerissen werden wollen. Es war kein Ende der Liebe gewesen, nur des Lebens. Ihre Liebe war für lange Zeit noch in ihm gewesen. Wenn er ehrlich war, war sie es noch, denn sie hatte ihn nie verlassen.
    Er war es gewesen, der sich irgendwann für eine Rückkehr ins tatsächliche Leben entschlossen hatte. Er hatte gelernt, dass er ihre Liebe in sich tragen konnte und trotzdem einen anderen Menschen lieben durfte. Das war kein Verrat an ihr. Jetzt war er auch bereit, das Meer wiederzusehen, ohne dabei Wut oder Traurigkeit zu empfinden.
    „Wolf? Wo bist du denn mit deinen Gedanken?“, fragte Moni.
    „Ich habe über das Meer nachgedacht“, sagte Wolf und log dabei nicht.
    „Du siehst es doch gleich“, lachte sie, „und riechen kannst du es jetzt schon.“
    Doch sie hatte sich geirrt. Das Meer war weg. Als sie auf der Deichkrone standen, sahen sie, dass Ebbe war.
    Jetzt musste auch Wolf grinsen.
    „Nix mehr mit Meer heute“, rief er gegen den Wind, „aber das ist gut für uns, denn wir können uns die Stelle ansehen.“
    Moni nickte. „Wo ist sie denn?“
    „Da vorne, direkt am Deich, der den Hafen vom Strand trennt. Siehst du? Da fängt sich alles in dieser Ecke dort.“
    „Und was willst du da erkennen? Das Meer kommt und geht ständig. Die Kollegen hier vor Ort werden schon alles umgegraben haben.“
    „Ich will mir vor allem einen Eindruck verschaffen und später die Leute am Hafen befragen. Vielleicht hat jemand etwas Ungewöhnliches beobachtet.“
    „Sie werden hier doch schon alle wegen der Uhr befragt haben, denke ich.“
    „Stimmt, darum will ich auch ganz andere Fragen stellen. Zum Beispiel, ob jemand ein Kind beobachtet hat, das sich in der Gesellschaft eines Erwachsenen merkwürdig verhalten hat.“
    „Und was sollte dir einen Grund geben, dich danach zu erkundigen? Du willst dich doch nicht als Kommissar ausgeben, oder?“
    „Nein, als Vater.“
    „Hältst du das für eine gute Idee?“
    „Auf jeden Fall. Ich werde ein bisschen auf die Tränendrüse drücken. So nach dem Motto ,Meine Frau hat mich verlassen und hat unsere behinderte Tochter mitgenommen. Sie ist zu ihrem Freund hier in der Nähe gezogen. Haben Sie ein Kind gesehen, das sich in derObhut einer Frau oder eines Mannes auffällig verhalten hat?’ So etwas in der Art.“
    „Ich weiß ja nicht …“, grübelte Moni. „Wieso sollte sich denn die Kleine in der Nähe ihrer Mutter unwohl fühlen? Das ist doch unlogisch.“
    „Vielleicht ein Papa-Kind?“ Hetzer zog die Stirn kraus.
    „Mit sieben? Sehr unwahrscheinlich. Kleine Kinder hängen doch eher an der Mutter.“
    „Hast du eine bessere Idee?“
    „Mal sehen“, sagte Moni. „Ich muss erst nachdenken. Du willst doch nicht heute mit dem Herumfragen anfangen, oder?“
    „Nein, heute gucken wir

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