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SchattenGrab

SchattenGrab

Titel: SchattenGrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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Sophie gehören, aberwie wahrscheinlich ist das, wenn ihre Uhr in der Nähe gefunden wurde?“
    Hetzer zuckte mit den Schultern. „Das Meer ist groß. Alles ist möglich.“
    „Belastet dich der Gedanke nicht?“
    „Nein. So hart das klingt, aber für mich zählen nur die Fakten. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Uhr. Das ist das einzig mögliche Indiz dafür, dass sich Sophie hier in der Gegend aufgehalten haben kann. Es besteht auch immer noch die Möglichkeit, dass wir es mit einer Uhr zu tun haben, die jemand anderem gehört hat. Thorsten Büthe prüft gerade, woher sie stammt, in welcher Auflage sie gefertigt und wo überall sie verkauft worden ist.“
    „Alles ziemlich vage, oder?“ Moni hatte sich wieder gefangen.
    „Ja, aber irgendwo müssen wir beginnen. Komm, zieh deine Jacke an. Wir gucken uns mal den Fundort an. Thorsten hat ihn mir gut beschrieben. Vielleicht ist die Stelle auch noch abgesperrt, bis das rechtsmedizinische Ergebnis vorliegt.“ Wolf steckte die Bilder ein und nickte Moni liebevoll zu, als sie ihre Mütze aufsetzte. Sie sah einfach süß aus. Dann verließen sie das Hotel in Richtung Neuharlingersiel.
    Dass sein Handy kurze Zeit später klingelte, bekam Hetzer nicht mehr mit.

Blut
    Der Mann war tot. Daran bestand kein Zweifel. Rostrot hatte sich ein Blutfleck rechts und links der Eintrittsstelle ausgebreitet. Sie war bereits getrocknet, als Polizeioberkommissar Kruse und sein neuer Kollege Detlef Krahwinkel am Fundort eintrafen. Kurioserweise lag er vor dem Schützenhaus am Fuße des Harrl, des Bückeburger Stadtwaldes, mit einem Loch im Hemd und wohl auch in der Brust, denn er war tot.
    Der Kopf war auf einem Kantenstein wie auf ein Kissen gebettet. Seine Augen stierten glasig gen Himmel, als ob er von dort etwas zu erwarten hätte.
    Sich jetzt um eine Leiche kümmern zu müssen, war der eine Umstand, der Peter Kruse nervte. Dass man ihm anstatt einer flotten Kollegin eine „Schwuchtel“ geschickt hatte, der andere.
    Er hatte es ziemlich schnell rausgefunden, dass der liebe Detlef vom anderen Ufer war. Sein teigiger Leib, der extrem weiche Händedruck und die viel zu verbindliche Art hatten ihn gleich anfangs stutzen lassen.
    Ach nein, mit Mord habe er eigentlich ungern was zu tun, hatte er nach ein paar Begrüßungsfloskeln erwähnt. Das sei meist so unästhetisch. Ansonsten helfe er gerne, wo er könne, vor allem bei Schreibarbeiten auf der Dienststelle. Darum hatte Peter in seinem Unmut fast schmunzeln müssen, dass dem Neuen gleich eine Leiche präsentiert werden konnte. Und noch dazu eine mit Blut.
    Der Tote war am Spätnachmittag vom Vorsitzenden des Schützenvereins gefunden worden. Horst Witte,früher selbst Kommissar in Bückeburg, hatte sofort die Beamten verständigt und bereits erste Beobachtungen durchgegeben. Er wartete auf der Bank vor dem Vereinsheim in einigem Abstand zur Leiche. Hier oben am Wald war es noch kühl.
    „Grüß dich, Hotte“, sagte Kruse, „reicht es nicht, wenn ihr da drin rumballert?“
    „Von uns war das bestimmt keiner“, gab Horst Witte mit einem Augenzwinkern zurück, „so schlecht treffen wir nicht.“
    „Spaß beiseite!“ Kruse wurde ernst. „Kennst du den Toten?“
    „Nie gesehen“, gab Witte zurück.
    „Sieht nicht wie ein Penner aus“, meldete sich Detlef erstmalig zu Wort, „der Anzug ist von Burberry’s.“
    „Aha“, wunderte sich Peter, „woher weißt du das, und was sagt uns das?“
    „Der Schriftzug im Jackett, man sieht ihn nur halb. Feiner Herrenausstatter aus London. Kann sich nicht jeder leisten. Ich schätze, der Anzug kostet so rund tausend Euro. Schade drum“, antwortete Detlef.
    „Da schau mal einer guck, du kennst dich aus. Mich interessiert mehr der Inhalt seiner Taschen, aber wir warten erst auf die SpuSi“, entschied Peter und zückte seinen Block, um die ersten Eindrücke aufzuschreiben. „Hast du ihn genau so gefunden, Hotte?“
    „Ja, ich bin gar nicht zu nah hingegangen. Man konnte ihn erst sehen, wenn man in Richtung Tür lief. Ich glaube auch nicht, dass er noch bewegt worden ist.“
    „Stimmt, sieht nicht so aus“, gab Peter zurück. „Das Blut ist auch schon getrocknet. KomischesEinschussloch irgendwie. Scheint auf jeden Fall einige Zeit her zu sein. Ich bin gespannt, was Nadja sagt. Sie müsste gleich hier sein.“
    „Nadja?“, fragte Detlef. „Rechtsmedizin oder KTU?“
    „Die Kapazität auf dem Gebiet der Rechtsmedizin überhaupt“, betonte Peter. „Dr. Nadja

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