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SchattenGrab

SchattenGrab

Titel: SchattenGrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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auf der Bückeburger Wache an. Sie sollen den Schlüssel hier abholen und das angrenzende Gebiet nach einem passenden Fahrzeug absuchen. Vielleicht kommen wir so weiter.“
    Detlef nickte und ging zum Dienstwagen.
    Nadja hatte inzwischen das Hemd des Toten aufgeknöpft und ihr Diktiergerät in der Hand.
    „Männliche Leiche um die siebzig, graues Haar, blaue Augen“, damit schloss sie die Lider. „Gepflegtes Erscheinungsbild. Kleine Eintrittswunde unterhalb des siebten Rippenbogens rechts lateral. Den Wundrändern nach keine Schusswunde, eher eine Stichwunde, verursacht durch einen spitzen, aber wenig scharfen Gegenstand, zirka dreizehn Millimeter tief, wahrscheinlich nicht letal. Blutung eher durch die Verletzung oberflächlicher Gefäße. Ringförmige Unterblutung des umliegenden Gewebes. Dreht ihn bitte mal um.“
    Nadja nahm das Thermometer aus dem Koffer und beobachtete Seppi und Peter beim Wenden des Toten.
    „Danke. Leichenstarre fast vollständig ausgeprägt. Großes Hämatom dorsal an der oberen Halswirbelsäule in Höhe des Atlas in Verbindung mit einer knapp darüberliegenden Platzwunde am Hinterkopf, möglicherweise letal. Totenflecken an Gesäß, Rücken und im Schulterbereich. Rektale Temperatur 32,3° Celsius.“
    Nadja erhob und streckte sich.
    „Und?“, fragte Peter. „Dein Fazit?“
    „Also diese Wunde in der Brust, von der ihr gedacht hattet, sie sei ein Einschussloch, die kommt eher von einem spitzen Gegenstand, und er muss auf den Hinterkopf gefallen sein. Die Einblutung im rückwärtigenHalsbereich kommt von dem Kantenstein, auf dem er lag. Ich schätze, er hat noch einige Zeit regungslos dagelegen, bis er starb. Der Todeszeitpunkt war vor ungefähr fünf Stunden. Dafür sprechen Kerntemperatur und Leichenstarre. Nagelt mich aber bloß nicht fest. Das ist nur eine erste Einschätzung.“
    Genagelt wird zu Hause, dachte Peter und grinste süffisant bei dem Gedanken, bis er sah, dass Detlef zurückkam. Da verging ihm alles Sinnliche.
    „Kein Thema, Nadja, mein Kollege und ich, wir werden an der Sektion teilnehmen, nicht wahr, Detlef?“, sagte er und wandte sich seinem Kollegen zu.
    Der guckte unglücklich und zuckte mit den Schul-tern. „Ist ewig her, dass ich in der Rechtsmedizin war.“
    „Na, dann wird es ja mal wieder Zeit!“, betonte Peter. „Das ist wichtig für unsere weitere Arbeit an diesem Fall.“
    „Ich könnte nachher gleich anfangen, wenn der Körper in Stadthagen ist. Je eher, je besser. Sagen wir so um halb drei?“
    „Wir sind dann da“, versprach Peter und fand, dass Detlef etwas blasser aussah als sonst. Er selbst riss sich weiß Gott auch nicht um diese Obduktionen in der Rechtsmedizin. Aber das wollte er sich gerade jetzt nicht anmerken lassen.
    Während der Bestatter die Leiche in den Zinksarg verlud, verabschiedete sich Nadja und auch die SpuSi, die noch Proben unterhalb des Körpers genommen hatte, packte ihre Koffer.
    „Ihr könnt davon ausgehen, dass der Fundort ebenfalls der Tatort ist“, sagte Mimi, während sie sich ihren Overall auszog. „Wir haben keine Schleifspuren gefunden. Auf dem Kantenstein ist das Blut vom Aufprall des Kopfes. Wir haben feine Spritzer gefunden,die von der Stelle ausgehen, wo der Schädel aufgetroffen ist.“
    „Danke, Mimi, für die kurze Zusammenfassung“, sagte Peter und klopfte Seppi auf die Schulter, der sich gerade über einen der Koffer beugte, um ihn zu schließen.
    „Ich geb’ dir dann die Ergebnisse der Faser- und Feingewebsproben durch“, versprach er, „aber ich denke nicht, dass wir viel finden werden.“
    Peter verabschiedete sich von Mimi und Seppi. Danach winkte er Detlef zu sich.
    „Sei so lieb und sperr den Tatort ab. Mit dem Schützenbetrieb ist es jetzt vorerst Essig. Ich spreche noch mal mit Hotte.“
    „Ich hab kaum was mitgekriegt von dem, was die Rechtsmedizinerin gesagt hat“, beklagte sich Detlef.
    „Darüber sprechen wir gleich noch ausführlich, wenn wir hier fertig sind.“ Peter ließ ihn stehen und ging zu Hotte, der in einiger Entfernung etwas gelangweilt auf der Bank vor dem Schützenhaus saß.
    „Ist in nächster Zeit nix mit Schießen hier, Hotte“, sagte Peter bedauernd.
    „Schon klar. Ich stelle vorne ein Schild auf. Habt ihr schon was rausgefunden?“
    „Ich kann dir nichts sagen. Tut mir leid.“
    „Weiß ich doch. War ein Versuch.“ Hotte grinste.
    „Sag mal, hattet ihr hier einen spitzen Gegenstand? So etwas wie einen Spieß oder einen spitzen Holzpfahl?“
    „Ja, da

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