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SchattenGrab

SchattenGrab

Titel: SchattenGrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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vorbeikamen, stoppte Clemens und sagte:
    „Sag mal, ist das nicht Friedhelms Wagen da?“
    „Könnte sein, aber was sollte er hier?“
    Sie umrundeten das Fahrzeug.
    „Hannoversches Kennzeichen, die Initialen FG und ein silberner BMW ist es auch.“
    „Komisch“, sagte Charlotte, „ist denn hier irgendein Seminar?“
    „Das müssten wir doch wissen“, gab Clemens zurück. „Und er hätte sich bestimmt bei uns gemeldet.“
    „Dann müssen wir uns irren. Vielleicht ist es ein Zufall.“
    „Ich will Verena nachher mal anrufen, welches Kennzeichen er hat. Vielleicht weiß sie auch, was er hier macht. Es wundert mich trotzdem, dass wir noch nichts von ihm gehört haben.“
    „Und wenn er hier ein Techtelmechtel hat?“
    „Ach so, du meinst, er ist heimlich hier?“
    „Könnte doch sein. Marianne und er gehen sich doch schon seit Jahren aus dem Weg.“
    „Das tun andere auch“, sagte Clemens.
    „Sehr witzig“, gab Charlotte zurück, „womit wir wieder beim Thema wären. Das sparen wir uns doch lieber.“
    „Wie du meinst!“, sagte Clemens und stellte das Sprechen ebenfalls ein. Er nahm sich vor, hier am Abend noch einmal vorbeizugehen.

Detlef
    Für Detlef begann der Tag erst schön zu werden, als er sich von seiner Pflicht entbunden sah, an der Sektion teilzunehmen. Der Albtraum hatte ihn noch bis in die späten Morgenstunden verfolgt. Dann hieß es erst, die Leichenöffnung würde verschoben auf ein Uhr und schließlich erfuhr er von seinem Kollegen Peter, dass er nicht würde teilnehmen müssen, weil Hauptkommissar Hetzer zurück sei. Ihm war es nur recht.
    Er war auch froh, jetzt einen Moment allein zu sein. Der Kollege Kruse hielt sich zwar inzwischen etwas zurück, war aber sehr einsilbig. Noch immer konnte er sich nicht erklären, was der Hüne gegen ihn hatte. Er hatte sich doch korrekt verhalten. Möglicherweise hatte Kruse einfach Probleme mit Veränderungen in seinem Leben. So etwas kam gar nicht so selten vor. Vielleicht sah er sein kollegiales Verhältnis zu Hetzer gefährdet durch ihn als Eindringling.
    Detlef nahm sich vor, Peter Kruse noch mal in einer ruhigen Minute anzusprechen. Es musste doch möglich sein, den Dienstalltag vernünftig miteinander zu verbringen.
    Wie auch immer. Er brauchte jetzt frische Luft. Da die Kollegen aus dem Streifendienst bisher nicht fündig geworden waren, steckte er sich den BMW-Schlüssel des Toten in die Hosentasche und verließ die Wache. Damit schlug er gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Der Spaziergang würde Körper und Seele guttun, er konnte sich sein neues Tätigkeitsfeld erwandern und mit etwas Glück den passenden Wagen finden.
    Da er sich kaum auskannte, ging er einfach drauflos. Zuerst durch die Hermann-Löns-Straße, dann nach links in den Oberwallweg. Dort standen zahlreiche Autos. Es war auch ein BMW dabei, der aber nicht auf den Schlüssel reagierte. Hinter der Kirche war ein weiterer Parkplatz. Auch hier war ihm kein Erfolg beschieden. Er umrundete das sakrale Gebäude, das keinen Kirchturm hatte, wie ihm auffiel. Es sah ungewöhnlich aus, eher wie ein Palast. Dahinter begann die Fußgängerzone. Kein Ort, wo man einen Wagen vermuten könnte. Er hielt sich rechts und ging die Schulstraße entlang, weil er weiter hinten wieder ein Auto der passenden Marke gesehen hatte. Ihm fiel auf, dass etliche Geschäfte hier leer standen und seufzte. Genau wie in Nienburg, dachte er. Am Ende der Straße kam er an einen Kreisel und überquerte den Fußgängerweg. Linker Hand lagen die Gerichtsgebäude. Ach ja, dachte er, hier warst du schon mal. Er schlenderte an allen entsprechenden Fahrzeugen vorbei und betätigte hin undwieder ohne Erfolg die Fernbedienung. Über den Parkplatz gelangte er plötzlich in einen Park. Nanu, freute er sich, das ist ja hübsch hier. Alter Baumbestand, weiter oben so etwas wie ein Schloss. Ja genau, Bückeburg hat ein Schloss, aber war das nicht ein Wasserschloss? Dieses hier hatte keinen Graben. Das musste etwas anderes sein, falls nicht der Teich gemeint war, der südwärts lag und an dessen Ostseite ein großes Gebäude lag, das sich als Altersruhesitz entpuppte. Neben dem Schloss war ein großer Parkplatz. Detlef glaubte nicht mehr an sein Glück, wollte aber diesen noch überprüfen und anschließend zur Dienststelle zurückgehen. Die Navigations-App auf seinem Handy sagte ihm, dass er eine gute Runde gegangen war und gar nicht so weit von der Ulmenallee entfernt war.
    Es war ein silberner BMW aus Hannover,

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