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Schattenkampf

Titel: Schattenkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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Hotelzimmer zu nehmen. Es als Urlaub betrachten.«
    Sie setzte sich auf und ließ seine Hand los. »Ist gestern Nacht noch etwas passiert, wovon ich nichts weiß?«
    »Nein. Ich hatte nur Zeit, etwas ausführlicher über diese Leute nachzudenken. Solange Allstrong nicht begriffen hat, dass es Glitsky und Bracco wirklich auf ihn abgesehen haben, was hoffentlich heute oder spätestens morgen zu ihm durchdringen müsste, ist es genau so, wie Moses gesagt hat - wir stehen ganz schön dumm da.«
    Frannie schauderte. »Ich fand es, glaube ich, fast besser, als
du noch so getan hast, als bestünde kein Anlass, sich Sorgen zu machen.«
    »Ich auch. Aber ich glaube nicht, dass das im Moment klug wäre. Ich halte es für das Vernünftigste, erst mal von der Bildfläche zu verschwinden.«
    Diese Vorstellung ließ Franny eine Weile auf sich einwirken, bevor sie schließlich seufzte. »Ein paar Tage?«
    »Höchstwahrscheinlich.«
    »Höchstwahrscheinlich.« Sie schüttelte den Kopf. »Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie sehr ich mir wünsche, du hättest ihn nicht angerufen?«
    »Ich glaube schon. Aber wenn es dir ein Trost ist: Ich hatte nicht das Gefühl, groß eine Wahl zu haben.«
    »Klar«, sagte sie. »Jetzt fühle ich mich gleich wesentlich besser.«

    Hardy hatte wenig Zweifel, dass Allstrong wusste, dass er jeden Tag in die Kanzlei ging. Er war jedoch zu der Überzeugung gelangt, das diesbezügliche Risiko minimieren zu können, wenn er auf seinem Stellplatz in der mit einem Tor verschlossenen Tiefgarage parkte und von dort mit dem Lift in die Kanzlei hochfuhr. Sobald er einmal drinnen war, glaubte er, sich einigermaßen auf die Sicherheitsvorkehrungen seiner Kanzlei verlassen zu können.
    Als er jedoch auf seinen Stellplatz fahren wollte, sah er hinten an der Wand eine braune Papiertüte auf dem Boden liegen. Eine Minute lang war er von ihrem Anblick wie gelähmt. Es war genau so ein harmlos aussehender Gegenstand, der sich ohne weiteres als unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung entpuppen konnte. Er schaltete die Scheinwerfer ein, und in ihrem Licht schien die Tüte nichts anderes zu sein, als sie war.
Hardy zog die Handbremse, öffnete die Tür, ging zu der Tüte, stieß vorsichtig mit dem Fuß dagegen und bückte sich, um sie aufzuheben. Sie wog fast nichts und enthielt nur ein paar Servietten, einen Apfelbutzen und zwei Plastikbeutel.
    Mit einem gezwungenen Pseudolachen über seine Paranoia stieg Hardy wieder in sein Auto und parkte, dann ging er zum Lift und drückte den Knopf, um ihn nach unten zu holen.

    In seinem Büro ging Hardy den endgültigen Entwurf seines Berufungsantrags durch, in dem er bei der Darlegung des Brady-Verstoßes in ganz besonderem Maß die Beziehung Allstrongs zu Nolan und den Khalils herausstrich. Er fügte eine Erklärung Wyatt Hunts bei, in der dieser den Inhalt seines Gesprächs mit Abdel Khalil schilderte. Des Weiteren führte er Tara Wheatleys Hinweis auf den hohen Barbetrag an, den Nolan aus dem Irak mitgebracht hatte; er sollte die Theorie untermauern helfen, dass Nolan dafür bezahlt worden war, den Mord an den Khalils auszuführen. Die entscheidende Rolle in Hardys Argumentation spielte selbstverständlich die Vernehmung Abdel Khalils, die das FBI sich nicht an die Anklage weiterzuleiten genötigt gesehen hatte.
    Alles in allem glaubte Hardy, der Antrag würde so viele Fragen bezüglich wichtiger Beweise aufwerfen, die nicht zum Prozess zugelassen worden waren, dass es zumindest zu einer Anhörung käme. Und zu einem neuen Prozess für Evan Scholler, wenn sich in der Zwischenzeit hinsichtlich Allstrong etwas Neues ergab.
    Zufrieden mit dem Ergebnis, ließ er den Antrag von einem seiner Assistenten in den Court of Appeal bringen und schickte, wie erforderlich, eine Kopie per Einschreiben an Mary
Patricia Whelan-Miille in Redwood City und, obwohl dies in diesem Fall nicht nötig war, mit dem Vermerk »persönlich und vertraulich« versehen, an Allstrong Security zu Händen Jack Allstrong. Er wollte, dass Allstrong wusste, was er tat, wann er es tat und welche Auswirkungen es wahrscheinlich für ihn hätte, wenn er nichts unternahm, um es zu unterbinden.
    Als er schließlich im Gefängnis anrief, erfuhr Hardy, dass Evan Scholler immer noch auf der Krankenstation lag und sein Zustand sich stabilisiert hatte. Möglicherweise wäre er schon am nächsten Tag in der Lage, Besucher zu empfangen.
    Hardys Handy läutete - es war Bracco. »Es hat geklappt«, sagte er. »Ich kam

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