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Schattenkampf

Titel: Schattenkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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wie Erheiterung heraus. Als er wieder zu Atem kam, sagte er: »Diese Anschuldigung ist wirklich ungeheuerlich, Mister Hardy. Ron war hier mein Rekruteur. Er hat keine Leute umgebracht.«
    »Hat er sehr wohl. Das hat das FBI der Familie Khalil, die zu seinen Opfern zählte, in aller Deutlichkeit klargemacht. Das sind die Beweise, die ich diesmal dem Gericht vorlegen möchte. Wenn Nolan in fremdem Auftrag gemordet hat, wird Rache ein Motiv für seinen eigenen Tod, und das könnte für Evan Scholler die Freiheit bedeuten.«
    Allstrong stellte die Frage, auf die Hardy ihn zugelotst hatte. »Sie behaupten also, Nolan hätte Auftragsmorde durchgeführt? Das ist vollkommen absurd.«
    »Da ist das FBI anderer Meinung.«
    »Und wer soll ihn bezahlt haben?«
    »Also, das FBI hat den Khalils zu verstehen gegeben, dass es einer Ihrer früheren Geschäftspartner im Irak war, ein gewisser Kuvan Krekar.«
    »Kuvan ist tot. Und das schon mehrere Jahre.«
    »Ich weiß. Er wurde im Irak von den Khalils ermordet, aber ich glaube nicht, dass es Kuvan war, der Nolan bezahlt hat. Jedenfalls sind auch zwei Inspectors vom Morddezernat San Francisco derselben Meinung wie ich und werden deshalb ihre Ermittlungen vorerst nicht so schnell einstellen. Sie glauben, dass die Person, die Nolan für den Mord an den Khalils bezahlt hat, auch hinter der Ermordung von Charlie und Hanna Bowen steht. Haben Sie vielleicht eine Ahnung, wer das sein könnte?«

    »Leider nein.«
    »Das ist allerdings komisch, weil alle von uns der Ansicht sind, dass es jemand aus Ihrer Firma ist, Jack. Jemand von Allstrong Security.«
    Nach einer langen Pause sagte Allstrong: »Wenn diese lächerliche Anschuldigung jemals an die Öffentlichkeit dringen sollte, Mister Hardy, hoffe ich sehr, Sie sind auf die gesalzene Zivilklage gefasst, die ich Ihnen dann anhängen werde.«

    »Ich bin froh, dass ich es gemacht habe«, sagte Hardy. »Ich musste den Stein einfach ins Rollen bringen. Irgendwie war es sogar ganz witzig.«
    Frannie saß neben ihm an der Bar des Little Shamrock. Ihr Bruder Moses McGuire stand ihnen gegenüber hinter dem Tresen. »Irgendwie war es sogar ganz witzig«, sagte Frannie zu Moses und machte mit bitterer Ironie Hardys Stimme nach. »Du findest es irgendwie witzig, jemandem zu drohen, der bereits mindestens zwei Menschen getötet und es bei einem dritten versucht hat, um zu verhindern, dass bestimmte Dinge publik werden. Du findest es irgendwie witzig, dass er dich als Nächsten auf seine Abschussliste setzen kann und deine Familie von jetzt an in ständiger Angst vor einem Mordanschlag lebt. Ja, wirklich sehr witzig, kann ich da nur sagen.« Frannies Gesicht war gerötet, ihre Augen blitzten vor Wut.
    Hardy legte seine Hand auf die seiner Frau. »Dazu wird es nicht kommen, Frannie. Und weißt du, warum? Moses weiß, warum, habe ich Recht, Mose?«
    McGuire trank von seinem Soda mit Limette. »Weil du Allstrong erzählt hast, dass auch die Polizei eingeweiht ist. Würde er dich also wie die Bowens einfach aus dem Weg räumen lassen, brächte ihn das nicht weiter. Aber.« Er hob einen
Finger. »Hier ist der winzige Schwachpunkt, den meine schlaue kleine Schwester in deiner Strategie entdeckt hat, Diz. Wenn dieser Kerl so gute Beziehungen hat, dass er Einfluss auf das FBI nehmen kann, was offensichtlich der Fall ist, weshalb um alles in der Welt sollte es ihm dann nicht auch möglich sein, an Abe Glitsky und Darrel Bracco vorbeizukommen?« Er wandte sich Frannie zu. »Habe ich mich prägnant genug ausgedrückt, was meinst du?«
    Sie nickte, immer noch außer sich. »Auf jeden Fall.«
    »Also, ich bitte euch«, sagte Hardy. »Er wird wohl kaum zwei Polizisten umbringen. Und wer weiß, wer sonst noch an den Ermittlungen beteiligt ist. Völlig ausgeschlossen.«
    »Er muss sie ja nicht gleich umbringen«, sagte Frannie. »Aber was ist, wenn er sie von jemandem weiter oben von dem Fall abziehen lässt? Was willst du dann machen?«
    Moses beugte sich zu seinem Schwager vor und sah ihn ernst an. »Dann stehst du ganz schön dumm da, Diz.«
    »Na schön, wenn dieser unwahrscheinliche Fall tatsächlich eintreten sollte, was ich sehr bezweifle …«
    »Dann wirst du einen Unfall haben«, sagte Frannie. »Genau wie Charlie Bowen.«
    »Nein, Abe würde nicht eher ruhen …«
    Frannie klatschte mit der Handfläche auf den Tresen. »Du wärst aber bereits tot, du Idiot!«
    In dem Schweigen, das sich darauf über die drei breitete, legte Hardy wieder begütigend die Hand

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