Schattenkommando: Thriller (German Edition)
Straßen ziehen, unterscheiden? Sie sind viel schlimmer. Sie sind nichts als ein alter Mann mit hochtrabenden Sprüchen und einem Gewehr in der Hand. Das setzt Sie noch lange nicht ins Recht. « Damit machte er kehrt und ging, gefolgt von den anderen.
» Verdammt, ich dachte, ich hätte mich ihnen verständlich gemacht « , sagte Buzhazi zu Oberst Rahmati.
» Diese Leute sind nichts weiter als ein Haufen Verlierer, General « , antwortete der Brigadekommandeur. » Sie wollen wissen, was sie hier draußen auf der Straße tun? Sie machen Ärger, das ist alles. Nach allem, was wir wissen, waren sie es, die diese Tankstelle in die Luft gesprengt haben. Was macht Sie so sicher, dass sie nicht zu den Aufständischen gehören? «
» Sie sind Aufständische, Mostafa « , sagte Buzhazi.
Rahmati machte ein verblüfftes Gesicht. » Sie … sind …? Woher wollen Sie das wissen? Ich meine, in diesem Fall sollten wir sie alle auf der Stelle verhaften! «
» Sie sind Aufständische, aber keine Islamisten « , sagte Buzhazi. » Könnte ich mir aussuchen, wen ich im Augenblick lieber in den Straßen sähe, dann ganz sicher diese jungen Leute. Ich glaube übrigens nach wie vor, dass sie helfen werden, wenn auch nicht so, wie ich es mir wünschen würde. « Er blickte in die Richtung der noch immer brennenden Tankstelle und der rauchenden Überreste eines Lieferwagens, der mehrere Dutzend Meter weit über die Straße geschleudert worden war. » Bleiben Sie hier und lassen Sie niemanden Ihre Waffen sehen. Lassen Sie das Gelände abriegeln. Ich möchte, dass an keiner Straßenkreuzung mehr als zwei Soldaten postiert werden, außerdem sollten sie an gegenüberliegenden Ecken stehen und nicht beieinander. «
» Warum das, General? «
» Wenn es mehr sind, würde kein Informant sie ansprechen. Wir benötigen aber Informationen, und das schnell. « Buzhazi machte Anstalten, zu dem rauchenden Lieferwagen hinüberzugehen. Rahmati, der nicht ängstlicher erscheinen wollte als ohnehin schon, wollte sich ihm anschließen, doch Buzhazi wandte sich noch einmal zu ihm um und knurrte: » Ich sagte, bleiben Sie hier und lassen Sie das Gelände abriegeln. «
Ein Löschfahrzeug hatte sich dem brennenden Wrack genähert, und zwei sehr jung aussehende Feuerwehrleute – wahrscheinlich die Kinder toter oder verletzter echter Feuerwehrmänner, was in diesem Teil der Welt gängige Praxis war – begannen mit dem Löschen, und das mit einem nur dünnen Wasserstrahl aus dem alten, ausgedienten Feuerwehrwagen. Es würde eine langwierige Angelegenheit werden.
Buzhazi ging um den Lieferwagen herum und hielt dabei gerade mal so viel Abstand, dass ihm der Rauch nicht den Atem nahm, er aber vor den Blicken abgeschirmt wurde. Die Menge hatte sich mit Beginn der Aufräumarbeiten zu zerstreuen begonnen. Eine zweite, größere Löschmannschaft hatte den Brand an der Tankstelle in Angriff genommen, der noch immer heiß und heftig loderte. Buzhazi erschien es unfassbar, dass das Feuer selbst diese ungeheuren Wassermassen in sich aufzusaugen schien. Die Flammen waren so gewaltig, dass es so aussah, als würde der Brand in Wirklichkeit …
» Tolle Ansprache, die Sie da gerade gehalten haben, General « , hörte er eine Stimme hinter seinem Rücken.
Lächelnd nickte Buzhazi. Er hatte richtig vermutet, wandte sich um und nickte Ihrer Hoheit Azar Assiyeh Qagev zu, der mutmaßlichen Erbin des Pfauenthrons von Persien. Dann blickte er an der jungen Frau vorbei und sah Hauptmann Mara Saidi, eine von Qagevs treu ergebenen Leibwächterinnen, diskret in der Nähe eines Laternenpfahls stehen, wo sie gekonnt mit dem Chaos ringsum verschmolz. Sie hatte ihre Jacke geöffnet und die Hände vor dem Körper verschränkt, offensichtlich, um eine Waffe zu verbergen. » Ich dachte, ich hätte Hauptmann Saidi hier in der Menge gesehen, und wusste sofort, dass Sie in der Nähe sein würden. Ich nehme an, der Major steht mit einem Scharfschützengewehr oder einer Panzerfaust ganz in der Nähe, hab ich recht? «
» Ich glaube, heute ist er mit beidem bewaffnet. Sie wissen doch, er ist gern vorbereitet « , sagte Azar und erwiderte die Verbeugung, ohne das Versteck ihres internen Sicherheitschefs Parviz Najar auch nur mit einer Geste zu verraten, für den Fall, dass die kleine Zusammenkunft mit Buzhazi in Wahrheit eine Falle war. Sie konnte es sich nicht leisten, diesem Mann zu vertrauen, zu schnell veränderten sich die Bündnisse in Persien. » Für ihre Tapferkeit bei meiner
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