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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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Nachkommen hatte, dann war es Sasha. Und nach allem, was ich hörte, hatte sie schon immer erheblich mehr Männlichkeit zwischen ihren Beinen gehabt als du.«
    Darauf folgte ein kurzes Schweigen. Schließlich stieß General Zolta ein bellendes Lachen aus, und seine Männer stimmten bereitwillig ein. Auf einmal schien es Cole, als lachte ihn die ganze Welt aus. Remy war völlig außer sich, der Rotz lief ihm über das Kinn. Sogar Timerus schien belustigt.
    Cole zitterte. Wild starrte er in die Runde, sah all die Gesichter, die ihn verspotteten und ihm zeigten, wer er wirklich war. Unter dem Gejohle der Männer, das sich ihm wie ein Dolch in den Rücken bohrte, drehte er sich um und rannte weg.

Zum Sterben geboren

    Salazar, der Tyrann von Dorminia, womöglich der mächtigste Magier, der je gelebt hatte, lag zermalmt im Hof vor dem Obelisken und sah wie etwas aus, das ein großer Vogel ausgeschissen hatte.
    Eremul riss sich endlich von dem blutigen Brei los und starrte zur dunklen Stadt jenseits des Hofes. Timerus und sein hinterhältiger Handlanger hatten vor einer Stunde den Obelisken verlassen und waren ins Edle Viertel aufgebrochen. Zu seinem großen Entsetzen hatte eine dieser eigenartigen Kreaturen der Weißen Lady sie begleitet. Der Großmagistrat hatte unglaublich selbstgefällig dreingeschaut. Eremul war rasch zu dem Schluss gelangt, dass der Mann schon längere Zeit gegen Salazar intrigiert hatte. Offenbar hatte er den Kerl unterschätzt.
    Wieder fiel sein Blick auf die sterblichen Überreste des Magierfürsten. Es war seltsam, dass der Mann, den er so lange gehasst hatte, ein derart brutales und spektakuläres Ende gefunden hatte. Nachdem die erste Begeisterung verflogen war, blieb ein unbehagliches Gefühl, das er erst nach längerem Nachdenken einordnen konnte.
    Leere.
    Wer nichts hat als die Rache, wird durch seinen eigenen bitteren Sieg verdammt.
    Das hatte er vor Jahren einmal in einem Buch gelesen und es für groben Unfug gehalten – der übliche Schwachsinn eben, den ein Autor aufschrieb, wenn er meinte, derartige Aphorismen seien für die reale Welt so wichtig wie sein eigener Schwanz für die Befriedigung sämtlicher Frauen Dorminias.
    Anscheinend hatte der Mann aber den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Er starrte wieder zur Stadt hinüber. Hatte er da gerade einen Schrei gehört? Er glaubte auch, Rauch zu riechen.
    Nach einem letzten Blick auf Salazars Leiche drehte er den Stuhl im Hof um und machte sich auf den langen Rückweg zum Hafen und zum Archiv.

    Sasha beobachtete die grellen orangefarbenen Flammen, die hinter den Mauern des Edlen Viertels die Nacht erhellten. Die Söldner strömten in das Viertel hinein, lachten, johlten und hatten Waffen in einer und große Säcke in der anderen Hand. Dunkle Gestalten huschten von Haus zu Haus, während die Sumnier die reichsten Bürger Dorminias ermordeten und deren Heime plünderten.
    Das ist nicht recht, dachte sie. Verzweiflung drohte sie zu übermannen. Wie ist so etwas möglich? Sie bemerkte General D’rak und eine Gruppe seiner Männer am südlichen Ende des Platzes und eilte zu ihm. Das anzügliche Grinsen und die Pfiffe der Männer ignorierte sie, als sie vor den Söldner in der weißen Lederrüstung trat.
    »General D’rak, was ist hier los? Ruft Eure Männer zurück!«, verlangte sie.
    Der Krieger aus dem Süden strahlte sie an und zeigte ihr die makellosen weißen Zähne. Dann hob er die Hand und strich seine gefetteten Zöpfe glatt. »Das sind nicht meine Männer«, erwiderte sie. »Sie gehören zu Zolta. Wie immer bekommt der dicke General den Löwenanteil der Beute.«
    »Aber ihr wurdet bezahlt!«, sagte Sasha wütend. »Dies ist unsere Stadt. Die Edelleute sind reich und selbstsüchtig, aber sie haben es nicht verdient, in ihren Häusern ermordet zu werden.«
    D’rak zuckte mit den Achseln. »Zolta wurde nicht bezahlt. Die Schatzkammer der Weißen Lady reichte nicht aus, um ihn zu entlohnen. Der dicke General hat unter der Bedingung eingewilligt, dass er sich seinen Anteil später holen durfte. Genau das tut er jetzt.«
    Sasha blickte wieder zum Edlen Viertel und knirschte mit den Zähnen. Ungehindert gingen dort die Plünderungen vor sich. Einige Nachzügler liefen gerade hinter ihr vorbei, und ein Stück entfernt rollte der Halbmagier auf seinem seltsamen Stuhl nach Süden. Er schien gedankenverloren und achtete nicht auf die neugierigen Blicke, die ihm folgten.
    Sie rieb sich den pochenden Kopf. Die Wunde in ihrer Seite hatte

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