Schattenland - Begegnung mit Victor (German Edition)
im Monat gönnte ich mir diesen Abend. Dieser Abend gehörte mir und meinen Fantasien. Jeden Monat zog es mich in eine andere große Stadt. Ich liebte die Anonymität. Keiner kannte mich. An diesen Abenden war ich Fio. Fio war mein zweites Ich; leidenschaftlich, hemmungslos, ängstlich, neugierig, ihre Fantasien kannten keine Grenzen. Fio war devot. Ich genoss es, diesen anderen, wunderbaren Teil von mir entdeckt zu haben. Der so anders zu sein schien, als ich selbst. Fio hatte sich an diesem Abend etwas Besonderes einfallen lassen. Fast so, als hätte sie geahnt, dass dieser Abend ihr ganzes Leben verändern würde. Sie trug ein schwarzes Chiffonkleid, das ihren schönen weiblichen Körper betonte. Ein tiefes Dekolleté, das ihre großen Brüste hervorhob. Ihr brauner Rücken war kaum von Stoff bedeckt. Ihr langes Haar berührte ihre nackte Haut. Die Form ihrer wohlgeformten Pobacken konnte man durch den zarten Chiffonstoff nur erahnen. Ihre langen, schlanken Beine waren von halterlosen Strümpfen bedeckt. Natürlich trug Fio High Heels. Sie genoss es, diese Schuhe zu tragen, auch wenn sie noch so unbequem waren. Sie waren Ausdruck ihrer Weiblichkeit. Für Fio war es ein wunderbares Gefühl, so ihre Weiblichkeit zu präsentieren. Fio saß an der Bar, trank ein Glas Wein und hing ihren grenzenlosen Fantasien nach. Plötzlich wurde sie aus ihren Fantasien gerissen, neigte ihren Kopf nach links und sah ihn. Genauso sah er aus. Wie der Mann aus ihren immer wiederkehrenden Träumen und Fantasien. Ihre Blicke trafen sich. In diesem Moment wusste sie es: den Mann ihrer Fantasien gab es auch im wirklichen Leben. Von diesem Moment an sollte sich ihr ganzes Leben verändern.
Die sanften Sonnenstrahlen wärmen meine Haut. Wie jeden Morgen dreh ich mich um. Um mich an ihn zu schmiegen, an seine starke Brust, um seinen zärtlichen Guten Morgen Kuss in Empfang zu nehmen. Doch an diesem Morgen ist es anders. Das Bett ist leer. Auf seinem Kopfkissen liegt ein weißer Briefumschlag, auf dem geschrieben steht: Für Fio. Da ist es wieder, dieses unglaubliche, wunderschöne Pochen, das ich empfinde, wenn ich den Namen Fio lese, verbunden mit wundervollen Fantasien. Ich spüre, wie ich feucht werde, in freudiger Erwartung, Angst, Ungewissheit und Spannung. Bevor ich den Brief öffnen werde, soll noch etwas Zeit vergehen. Zeit, in der ich meinen Fantasien freien Lauf lasse. In meiner Nachttischschublade befindet sich ein Vibrator. Auch ein Geschenk von ihm. Er hat ihn mir vor ein paar Monaten mit den Worten geschenkt: Für dich Fio, für die intensivsten Höhepunkte deiner Lust; aber vergiss niemals, mir jeden deiner wundervollen Höhepunkte mitzuteilen. Seit diesem Tag melde ich ihm jeden meiner Höhepunkte, per SMS oder ich rufe ihn an, um ihn an den Schreien meiner Lust teilhaben zu lassen. Er will es so. Und ich auch, denn ich bin seine Fio. Meine Hände beginnen, meine Brüste zu streicheln. Ich liebe es, meine Brustwarzen fest und hart zu stimulieren. Mein leises Stöhnen in Harmonie mit den Klängen der Musik. Meine Perle verwöhne ich mit seinem Geschenk. In meinen Fantasien spielt er natürlich die Hauptrolle. Ich spüre meine Erregung. Meine Lust wird immer intensiver. Meine Perle immer empfindlicher. Es ist soweit. Wie ich dieses Gefühl liebe. Warme Wellen durchströmen meinen Körper. Laute Schreie der Lust gipfeln in einem wundervollen Höhepunkt. Auf meinem Gesicht ein glückliches, entspanntes Lächeln. Ich nehme mein Handy und tippe: für dich! Deine Fio.
Der Briefumschlag: ich öffne ihn. Neugierde, Angst und Ungewissheit begleiten mich dabei. Meine liebste Fio, der heutige Abend soll ein ganz besonderer Moment in unser beider Leben werden. Du hattest ein Jahr Zeit, um dich auf diesen Abend vorzubereiten. Ich habe die Entscheidung getroffen, dass du nun bereit dafür bist. Solltest du dennoch nicht bereit dazu sein, werde ich dich genauso lieben wie vorher und wir werden das ganze um genau ein Jahr verschieben. Entscheidest du dich, den Weg jetzt zu gehen, dann tu, was in dem Brief geschrieben steht. Geh ins Badezimmer, wasche dich und rasiere deine Scham. Im Badezimmer findest du einen Karton. Mach ihn auf und zieh das an, was du darin findest. Binde dein langes Haar zu einem Zopf. Benutze den dunkelroten Lippenstift und betone deine schönen Augen. Wenn du diese Anweisungen befolgt hast, dann zieh den langen schwarzen Mantel über und verlass das Haus. Du wirst eine längere Reise antreten. Fahre zu dieser Adresse.
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