Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
schwach sein, uns durch die Wüste zu schleppen.«
    »Ich bin dagegen zu gehen!«, erklang eine Stimme aus dem Hintergrund. »Nach wie vor glaube ich fest an unsere Rettung. Das Gebiet, in dem unser Flugzeug verloren gegangen ist, ist nicht so groß, also werden sie uns finden müssen. Mit GPS kann das Wrack aufgespürt werden.«
    »Na sicher, wir haben ja alle problemlos Empfang«, sagte Cedric sarkastisch.
    »Die Trümmer sind leicht von Satelliten auszumachen, die finden ja noch Mäusescheiße, wenn sie entsprechend justiert werden.«
    »Da ist was dran«, stimmte jemand zu.
    »Ja, wenn wir noch dort wären, wo wir hingehören!«, platzte Laura heraus. »Haben Sie es nach wie vor nicht kapiert? Wie viele Beweise brauchen Sie denn? Wir sind nicht mehr in der Welt, die wir kennen! Wir sind irgendwo nebenan, wie soll man uns da finden?«
    »Ich bin ein rationaler Mensch. Es gibt keine unerklärlichen Dinge«, erklärte Rimmzahn mit Nachdruck.
    »Sie Glücklicher. Totale Ignoranz erleichtert das Leben ungemein, das stelle ich immer wieder fest«, bemerkte der Nordire.
    Rimmzahn fuhr unbeirrt fort; er hatte diese Anmerkung wohl nicht zum ersten Mal gehört. »Es ist stets das Hauptthema meiner Bücher, dass der Mensch sich auf seine Verstandeskraft verlassen muss. Einbildungen sind Ausdrücke unserer Unzulänglichkeit und der Angst zu versagen.«
    »Also, dazu könnte ich jetzt eine Menge sagen, weil ich schon ein bisschen in der Welt herumgereist bin und einiges gesehen habe«, setzte der Nordire an.
    Karys unterbrach ihn: »Wir wollen uns doch jetzt nicht in philosophischen Diskursen ergehen, meine Herren. Tatsache ist, dass wir nicht mit Spekulationen und Hirngespinsten weiterkommen, da muss ich Rimmzahn recht geben. Kontrolle ist das, was zählt. Meine Listen beispielsweise sind erwiesene Fakten.«
    »Und erwiesener Fakt ist, dass wir uns an keinem bekannten Ort befinden«, schloss der Nordire und hob vielsagend die Hände. »Voilà.«
    »Wenn Sie gestatten, möchte ich etwas dazu sagen.« Das war Elias Fisher, der seine britische Höflichkeit nie verlor. Er brauchte nicht Jacks autoritären Ton oder gar eine Waffe, um Gehör zu finden. Gemurmel und Scharren hörten auf, alle richteten ihre Aufmerksamkeit auf den Piloten.
    Laura war klar, dass sie ihre Hoffnungen auf jene Person projizierten, die verantwortlich dafür gewesen war, ein Flugzeug zu führen. Damit stellte Fisher eindeutig jene Führungspersönlichkeit dar, die allen zu sagen hatte … dass es einen Ausweg gab.
    »Wir brauchen uns nichts vorzumachen«, sagte er. »Wir müssen Prioritäten setzen. Zuvorderst steht die Rettung der gesunden Überlebenden. Die Chancen für die Verletzten, die jetzt noch zu versorgen sind, stehen etwa zwanzig zu achtzig. Alle von ihnen, mich eingeschlossen, müssten operiert werden und zudem gewaltige Mengen Antibiotika erhalten, um der Krankheitsherde Herr zu werden, die durch unsere Körper toben. In meinem Fall bildet sich mittlerweile Wundbrand, und wir haben nichts, um das zu verhindern oder auch nur zu lindern.«
    »Aber … Sie wollen doch nicht ernsthaft verlangen, dass wir euch … zurücklassen?«, fragte Angela zutiefst betroffen.
    »Die hoffnungslosen Fälle wie mich? Ja. Ich werde einen Transport nicht überstehen, allein die Bewegungsschmerzen würden mich schon in der ersten Stunde umbringen. Ihr werdet euch nicht mit uns belasten. Wenn überhaupt, nehmt ihr diejenigen mit, die noch einigermaßen bei sich sind und vielleicht wieder auf die Beine kommen können.«
    Entsetzte Stille. Natürlich hatten sie sich alle längst Gedanken darüber gemacht und waren unweigerlich zu derselben Schlussfolgerung gekommen. Aber damit so unverblümt konfrontiert zu werden, war eine andere Sache.
    »Das kann ich nicht!«, rief dann die Frau im Senfkostüm. »Ich kann diese Entscheidung nicht treffen und die Verantwortung übernehmen!«
    »Das brauchen Sie gar nicht«, erwiderte der Pilot sanft. »Ich werde das tun für diejenigen, die nicht bei Bewusstsein sind. Die anderen werden Ihnen das Gleiche sagen und Sie freisprechen von jeder Schuld.« Sein Blick richtete sich auf Laura, deren Augen sich mit Tränen füllten. »Ihr müsst überleben!«, forderte er. »Ich wiederum will die Schuld nicht auf mich nehmen, dass ihr meinetwegen sterbt, obwohl ihr gesund seid, wohingegen ich nicht mehr zu retten bin.«
    Andreas räusperte sich. »Es könnte ja auch sein, dass wir in absehbarer Zeit auf Hilfe treffen. Und dann können wir

Weitere Kostenlose Bücher