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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hielten sie weiter Wache.

8
    Immer
    noch Fünf
     
    E s wurde Nacht. Bleierne Müdigkeit legte sich über das Lager. Laura und Zoe wurden abgelöst, und für die Lagerbewachung wurden zwei Personen eingeteilt, die allerdings keinen sonderlich aufgeweckten Eindruck machten. Die Wirkung der Beeren ließ bereits nach.
    Wenn die Menschen wüssten, dass die Elfen deren stark gezuckerten Sud normalerweise als wirkungsvolles Aphrodisiakum verwendeten … Aber sie erfüllten auch so ihren Zweck, denn sie waren zudem reich an Nährstoffen und wasserhaltig. Wenn ihre Wirkung verflogen war, gab es keinen Kater oder sonstige Beschwerden, auch für die Menschen nicht, da sie einige der Inhaltsstoffe - ja, genau diese - ohnehin nicht verwerten konnten. Sie wurden höchstens ein bisschen euphorisch, und das war bei der derzeitigen Lage gar nicht schlecht.
    Doch dass die Euphorie so sehr ins lethargische Gegenteil umschlug, war erstaunlich; in rohem Zustand waren die Beeren nämlich nicht so wirkungsvoll und konnten keine derartige »Unterzuckerung« herbeiführen.
    Das ist der Einfluss dieses Landes, dachte der Erste Sucher, während er sich von seinem Lager erhob. Es zeigt bereits seine Wirkung. Uns bleibt keine lange Frist mehr. Er blieb still zwischen den Schatten stehen; die Menschen konnten ihn hier nicht bemerken. Sie waren ohnehin viel zu erschöpft, um auf solche Dinge zu achten.
    Mit Ausnahme einer Person. Doch um sie würde er sich zur rechten Zeit kümmern.
    Reglos beobachtete er das Schimmern der Nacht. Die Menschen konnten nicht sehen, dass sowohl Sand als auch Himmel unterschiedliche Schattierungen besaßen, die wie Wellen eines Meeres über den Felsenstaub und am Äther entlangflossen. Sie beinhalteten Botschaften über den Zustand dieses Reiches.
    Innistìr. Sie waren also angekommen. Das hieß - falls die anderen es auch geschafft hatten, was nicht selbstverständlich war. Bisher hatte sich keiner von ihnen gemeldet, aus Angst vor Entdeckung. Zuerst musste die Lage eingeschätzt werden.
    Und die sah nicht gut aus. Hier gab es keinen Elfenkanal, der Aufschluss bieten konnte über die Verhältnisse des Landes. Sie waren inmitten der Einöde gelandet, die selbst für Unsterbliche kaum Überlebensmöglichkeiten bot. Die Strömungen des Landes waren unterbrochen, gestört, teilweise sogar verkehrt worden. Ein schauriges Reich, um nicht zu sagen: pervertiert.
    Der Erste Sucher empfand Abscheu. Er hoffte, dass es all dies wert war und dass vor allem seine Botschaft den unbekannten Auftraggeber - oder die Auftraggeberin - noch erreicht hatte. Sollte er scheitern, musste der Mysteriöse sich selbst darum kümmern; der Aufenthaltsort des Schattenlords war nun bekannt. Und auch für ihn waren sicherlich Grenzen gesetzt, sodass er dieses Reich genauso wenig verlassen konnte wie alle anderen.
    Der Erste hatte bereits versucht, ein Tor zu öffnen, und nach dem Fehlschlagen dieses Planes nach einem öffentlichen Portal Ausschau gehalten. Ohne Ergebnis. Es gab zwar einen merkwürdigen Weg herein, aber keinen mehr hinaus. Eine unangenehme Erfahrung.
    Es war schon einmal so gewesen, gar nicht lange her, als die Zeit in die Anderswelt eingefallen war und die Tore zum Zusammenbruch gebracht hatte. Innerhalb der Anderswelt waren keine Passagen mehr möglich gewesen, nur noch mittels eines Umwegs über die Menschenwelt konnte man die Reiche wechseln.
    Doch die Unsterblichkeit war zurückgekehrt, alle Welten und damit auch die Tore geheilt. Bis auf Innistìr, diese Welt in der Welt, die abgeschieden existierte. Was war so bedeutend an ihr, dass der Schattenlord hierhergekommen war?
    Um darüber zu herrschen? Sehr wahrscheinlich, aber weshalb gerade jetzt?
    Dumme Frage, du Narr, schalt der Erste sich selbst. Dieses Reich war damals ebenfalls von der Zeit betroffen gewesen und ebenso geheilt worden. Dann hatten sich die Machtverhältnisse komplett geändert, und das war wohl eine gute Gelegenheit gewesen, genau in dieser Zwischenphase einzuhaken, wenn keine Stabilität herrschte.
    Doch nun hatte der Schattenlord sich in seiner eigenen Falle gefangen. Sein erster Fehler seit Anbeginn, wie es schien. Oder steckte ein anderer Plan dahinter? Dennoch hatte genau dies die Sucher endlich auf seine Spur gebracht.
    Es sei denn, sie waren alle einem Trugbild aufgesessen, einer Wahnvorstellung des Zweiten, denn Beweise für die Existenz dieses Wesens gab es nach wie vor nicht.
    Es wird Zeit, dachte der Erste. Er musste es riskieren.
    Um ihn herum

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