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Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Titel: Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hinausgezögert haben, bis wir eintreffen.«
    Arun hob bedauernd die Schultern. »Nur leider ist es ihr bislang nicht gelungen, den Fluch zu lösen.«
    »Dann müssen wir das eben tun.«
    Der Korsar kniff die Augen zusammen und sprang dann neben den Rudergast, um den Kompass zu beobachten. Er funktionierte natürlich nicht wie in der Menschenwelt, aber das Gradmaß bestimmte dennoch den Kurs.
    »Maat, schnell, notiere!« Arun rasselte eine Reihe von Zahlen herunter, die Nidi schwindeln ließen. Der Erste Maat hingegen fing in aller Seelenruhe an, mit Stift und Lineal zu arbeiten. Gleich darauf stand der nächste Kurs fest – oder zumindest der scheinbare.
    »Ha!«, rief Arun. »Schlau ausgedacht, einen Scheinkurs zu wählen, aber ich lasse mich nicht hereinlegen.« Er tippte auf die Karte. »Da sind wir damals auch geflogen, hier beginnt die Grenze zum Schutzwall der Iolair. Das ist seine letzte Chance, danach gibt es keine Möglichkeit mehr, die drei abzusetzen, weil er nicht hineinfliegen kann.«
    Der Steuermann räusperte sich. »Wenn ich was vorschlagen dürfte, Käpt'n ...«
    »Nur zu, mein Bester!«
    »Wir schneiden ihm auf direktem Wege die Route ab, gehen längsseits und treiben ihn mit den Winden raus aus dem Gebirge und ins Freiland hinaus, wo wir dann gleiche Bedingungen haben, was Aufwind, Stärke und Verwirbelungen betrifft.«
    »Gute Idee. Kurskorrektur, und auf geht's! Ich hole schon mal meine Flaschen.«

    »Schneller!« Fokke stand neben dem Rudergänger und erteilte unablässig Anweisungen. »Wenn er es jetzt schafft, sich vor uns zu setzen, müssen wir ins Freiland hinaus. Weiter vorn beginnt der Nebel. Den können wir nicht passieren, dann bleibt uns nur der Rückzug.«
    »Wir geben alles, was wir können«, versicherte Kramp. Wenn es etwas genutzt hätte, hätte er die Mannschaft in die Wanten geschickt, um in die Segel zu pusten.
    »Können uns die Seelen ziehen?«
    »Die brauche ich im Kampf, wir dürfen sie nicht vorzeitig verbrauchen.«
    Also beachteten sie jeden günstigen Wind und gaben ihr Bestes. Die schwarze Galeone gewann deutlich an Fahrt und unternahm ein erneutes Täuschungsmanöver, um im letzten Augenblick den wahren Kurs anzulegen und an der Cyria Rani vorbeizuschießen.
    Kramp berechnete den Kurs des feindlichen Schiffes anhand seines Sextanten. Bei aller Grobschlächtigkeit war er ein ausgezeichneter Seemann, der den Posten des Steuermanns zu Recht bekleidete. Während Fokke sich mit seinem Schiff verband und es stärkte, führten sie mehrere waghalsige Manöver durch, die es an die Grenzen seiner Möglichkeiten brachte – bei aller Magie. Die schwere Kriegsschiffskonstruktion konnte trotzdem nicht überspielt werden. Aber sie schafften es. Fokke spannte sich erwartungsvoll an, als die Cyria Rani längsseits ging, um nicht voraus gegen eine Bergkante zu treiben und an ihr zu zerschellen. Das nahm ihr deutlich an Fahrt.
    Nochmals eine leichte Kurskorrektur, und sie kamen an ihr vorbei, rechter Hand die undurchdringliche Nebelwand, linker Hand das feindliche Schiff. Und vor ihnen ein gewaltiges Schluchtensystem mit hinreichend Verstecken: Höhlen hoch oben auf Steilhängen, die nur aus der Luft zu erreichen waren. Hier konnte man in den Schluchten eine Weile Katz und Maus spielen und sich dann hinausschleichen, während der andere noch suchte.
    »Aber was ist, wenn er dann anstatt nach uns nach den Gefangenen sucht, Käpt'n?«
    »Erstens wird er sie nicht finden, dafür werde ich sorgen, und zweitens ist es wichtiger, mich zu stellen, um mich aus dem Verkehr zu ziehen.«
    »Aye. Kurs liegt an. Wir müssten jede Minute ... Nein!« Kramp stieß einen mörderischen Fluch aus. »Dieser hinterhältige, fiese Bastard!«
    Die Cyria Rani nahm wieder Fahrt auf und steuerte näher heran. Gleichzeitig kam Wind auf. Aber kein natürlicher. Wirbelnder Dunst löste sich von der Schebecke und pfiff eilig heran. Kramp versuchte sofort gegenzusteuern, aber die Luftwirbel umtosten die Galeone so, dass der Wind völlig aus den Segeln geriet. Genau so hatten sie es bei den Felsen in der Wüste schon einmal erlebt. Das allein wäre noch nicht das Schlimmste gewesen, denn das Schiff kam auch ohne Wind voran, aber es wurde wie von Hammerschlägen durchgeschüttelt und vom Kurs abgebracht, sodass es fast keinen Sinn mehr hatte, überhaupt noch das Ruder zu halten.
    Fokke fluchte nun ebenfalls. »Das ist kein fairer Kampf!«
    Hilflos mussten die beiden Untoten mit ansehen, wie die schwarze Galeone von

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