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Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Titel: Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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laut. Mit einer Stimme, die nach dieser grässlichen Kälte klang, der sie sich seit ihrem Zusammensein mit Alberich hingab.
    »Er ist an allem schuld!«, schrie Felix. Um seine eigene Stimme zu hören. Um den Lärm, den die Eiskäfer anrichteten, zu übertönen. »Dieser verfluchte Drachenelf hat uns das angetan! Er hat uns auseinandergerissen und unser Leben zerstört!«
    Das Getöse endete abrupt. Die Kristallkäfer schmolzen und wurden zu winzigen Wasserlachen, ringsum verdampfte Flüssigkeit zu Nebel.
    Felix richtete sich auf. Er zitterte. Wollte Angela, dass er sich in Sicherheit wähnte, während sie darüber nachdachte, wie sie ihm weitere Gemeinheiten antun könnte?
    Sie trat aus dem Nebel. Schlank und kühl wirkte sie, jeder Zoll eine Königin. Die Wunde in ihrer Seite trübte diesen Eindruck keinesfalls, ganz im Gegenteil. Der Dolch Girne wurde allmählich zum Teil ihres Selbst. Zum Anhängsel, das immer stärker mit ihrem Leib verwuchs.
    »Alberich«, sagte Angela leise. »Er hat mich verraten, belogen, verkauft, sich über mich lustig gemacht.« Sie tastete über den Kristall, den sie an einer Kette um ihren Hals trug.
    Es waren Worte, die sie schon einmal benutzt hatte, und sie machten den Wahnsinn seiner Frau deutlich. Sie vergaß, was sie gesagt hatte, und mit jeder Wiederholung klang mehr Hass in ihrer Stimme durch.
    »Ja. Alberich trägt an allem die Schuld«, bestätigte Felix und ging langsam auf Angela zu. »Er hat uns auseinandergerissen und unser Glück zerstört. Wir müssen so schnell wie möglich weg von hier und ...«
    Sie tat eine Handbewegung, eisige Kälte legte sich um seinen Mund. Seine Lippen waren aneinander gefroren!
    »Sieh dir diese Kreaturen doch an!«, sagte sie und deutete auf den Rottenführer samt seinen Leuten. »Sie gehorchen immer nur dem Stärksten. Sie existieren, um zu töten, zu fressen und einem selbst ernannten König zu Diensten zu sein, der wiederum Alberich gehorcht. So viel Macht in der Hand eines Einzigen ... Was würde er denn dazu sagen, wenn der Nachschub an willfährigen Kriegern auf einmal endete? Wenn er niemand mehr hätte, der ihm die Drecksarbeit erledigte?«
    Das Eis rings um Felix' Mund schmolz. Unter Schmerzen öffnete er ihn. »Wie soll das gehen, Angela?«, fragte er nicht zum ersten Mal seit ihrem Abstieg ins Reich der Gog/Magog. »Wir sind allein.« Er zog kleine Hautfetzen von den Lippen.
    Seine Frau drehte sich um und winkte den Rottenführer herbei. Der Wolfsähnliche kam herangeschlichen, die haarigen Schultern hochgezogen.
    »Knie nieder!«, verlangte sie von ihm.
    Der Gog/Magog zögerte, gehorchte dann aber.
    »Wer ist dein Herr?«
    »Bislang war es König Akuró. Doch der hat uns verlassen, um mit anderen meines Volks an der Oberfläche zu kämpfen ...«
    »Wem folgst du heute?«, unterbrach ihn Angela.
    »Seinem Stellvertreter, Primat Ingelau.«
    »Nein, das tust du nicht!«
    »Aber ...«
    »Hast du meine Macht zu spüren bekommen oder nicht? Wer war es, der dich besiegt und gebändigt hat?«
    »Du, Kristallhexe. Aber ...«
    »Dann verlange ich, dass du mich als deine Herrin anerkennst.«
    Täuschte sich Felix, oder bewegte sich der Griff des Dolchs Girne? Leuchtete er, schickte er belebende Impulse durch den Leib seiner Frau? Sie wirkte mit einem Mal kräftiger und machtvoller als zuvor. Es war, als hätte die magische Waffe verstanden, was Angela vorhatte. Dass sie Alberichs Pläne hintertreiben wollte.
    »Herrin«, sagte der Rottenführer leise. »Ich gehorche dir.«
    »Dann leistet mir einen Treueschwur, du und deine jungen Wölflinge!«
    Der Gog/Magog gehorchte ohne weiteres Zögern. Er rief seine Leute zu sich und verlangte, es ihm gleichzutun, als er einen Schwur auf Angela leistete. Auf seine Frau!
    »Und jetzt?«, fragte Felix, nachdem das Zeremoniell sein Ende gefunden hatte und die Gog/Magog sich wieder auf Respektabstand zurückgezogen hatten. »Was hast du weiter vor?«
    »Ich werde dieses unterirdische Land im Sturm erobern. Diese Wesen hungern nach einem starken Anführer. Nach mir. König Akuró ist an die Oberfläche gegangen, und sein Stellvertreter, dieser Primat Ingelau, scheint nicht sonderlich fest im Sattel zu sitzen. Andernfalls hätte mich der Rottenführer nicht augenblicklich als seine Herrin anerkannt.«
    »Du darfst dich nicht übernehmen, Angela! Du bist verletzt und solltest dich schonen. Wir müssen einen Heiler für dich suchen, am besten einen mit magischer Erfahrung.«
    »Mir geht es gut.«
    »Wir wissen

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