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Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Titel: Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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gegenüberstehen.«
    »Ach ja? Und du willst das alles ganz allein bewerkstelligen? Mit diesem mickrigen Menschenmann als Berater an deiner Seite?« Krasarhuu fletschte die Zähne und schüttelte den Kopf. »Du bist auf starke Verbündete und Helfer angewiesen. Auf Gog/Magog, die das Wesen ihrer Landsleute verstehen und mit ihrer Zunge sprechen.«
    »So ist es. Deshalb habe ich dich hierher gebeten. Denn wie es scheint, besitzt du großen Einfluss unter deinesgleichen.«
    »Das mag sein.«
    »Dann lass uns Tacheles reden.«
    »Wie bitte?«
    »Lass uns die Bedingungen verhandeln, unter denen wir uns eine Zusammenarbeit vorstellen könnten.«
    »Das ist eine Sprache, die ich verstehe.« Krasarhuu grinste.
    Angela deutete hinter sich. Sie gab sich gelangweilt, während sie weitersprach. »Du wirst mir bedingungslos folgen. Du wirst keine meiner Entscheidungen infrage stellen. Du wirst bei keiner Gelegenheit mehr dein stinkendes Maul aufreißen, mir nicht mehr in die Quere kommen und alles unternehmen, damit ich meine Ziele erreiche.«
    Krasarhuus Augen verengten sich zu Schlitzen, seine Haare stellten sich auf, er begann zu knurren. »Was erlaubst du dir ...?«
    »... ferner wirst du jetzt gleich vor mir das Knie beugen und mir einen Treueeid schwören. Andernfalls ...«
    »Was willst du mir antun, Kristallhexe?« Krasarhuu spuckte Schaum. »Mich mithilfe deiner kleinen Tricks kampfunfähig machen? Mich töten? Glaubst du etwa, ich wäre unvorbereitet hierhergekommen? Es gibt Mittel, mit deren Hilfe ich deiner Magie widerstehen kann.«
    »Oh, ich habe dich niemals unterschätzt, Wölfling. Du mich aber schon. Du hast deinen eigenen Herrschaftsbereich nicht sonderlich gut beschützt. Und so kam es, dass einige meiner mir treu ergebenen Leute in dein Innerstes vordringen konnten. Du bist ein interessantes Geschöpf, Schwarzelf.«
    Krasarhuu zuckte zusammen. Er sah sich nach allen Seiten um wie ein in die Enge getriebenes Wild. »Ich weiß nicht, was du von mir möchtest«, sagte er leise.
    »Ein Wort von mir genügte, und man würde dich wegen deiner Herkunftsgeschichte in der Luft zerreißen. Man sagt, dass die meisten Gog/Magog Elfenfleisch wegen seiner Zartheit besonders schätzen.«
    »Du willst mich erpressen!«
    »Erpressen ist ein böses Wort, kleiner Krasarhuu. Vor allem glaube ich, dass ein bisschen Wissen über deine Herkunft nicht ausreichend ist, um dich mir gefügig zu machen.« Angela blickte auf ihn, auf Felix, und das erste Mal seit langer Zeit, so meinte er, ließ sie so etwas wie Bewunderung erkennen. »Meinem Mitarbeiter ist es gelungen, jemanden aus deinem engeren Umfeld zu überreden, ihn hierher zu begleiten.«
    Krasarhuu zeigte erstmals so etwas wie Angst. Er duckte sich und blieb lange stumm. Bis er endlich einige wenige Worte hervorquetschte: »Wer ist es?«
    Felix erhob sich. Es war die Stunde seines Triumphs. Er bewies Angela, wie wertvoll er für sie war. Welche Qualitäten in ihm steckten. Er trat hinter Angelas Liegestuhl und zog das schwarze Tuch vom mannshohen Käfig, der dort abgestellt worden war.
    Hinter den Gitterstäben saß eine dürre, apathisch wirkende Gestalt, deren Physiognomie einige Ähnlichkeit mit Krasarhuu aufwies. Das Wesen wollte sich aufrichten – und schaffte es nicht. Es fiel schwer auf seinen Hintern, ächzte einige Worte und blieb sitzen, schwer gezeichnet von den Dingen, die Angela ihm angetan hatte.
    Krasarhuu jaulte laut auf. Er wollte vorstürzen, war nicht mehr Herr seiner Sinne. Doch Angela hatte seine Reaktion vorausgesehen. Sie erzeugte aus dem Nichts ein Schneegestöber, dessen Flocken sich zu einer Eisschicht verdickten und sie beide von dem wie wahnsinnig herumtobenden Schwarzelfen trennten.
    »Du solltest nun ganz genau überlegen, was du zu tun gedenkst. Du selbst magst ja geschützt sein – aber dein Vater ist es nicht. Es kostet mich bloß einige Sekunden, um sein Blut gefrieren zu lassen. Möchtest du das? Willst du, dass er für dich büßen muss?«
    Krasarhuu rannte gegen die Eisschicht an wie ein Wahnsinniger, immer wieder. Er schrie unverständliche Dinge, tobte, war auch von eilends herbeieilenden Gog/Magog, die Angela als Leibwachen einsetzte, nicht zu bändigen. Er riss sich los und nahm einen neuerlichen Anlauf. Das Eis bekam Risse, Felix' Frau verstärkte die Wand punktuell – und sie formte Stacheln aus, die dem Schwarzelfen zentimetertief in die Schulter und in die Brust fuhren.
    Erst jetzt hielt er inne, starrte durch das glatt polierte

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