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Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Titel: Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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so gut wie nichts über die Bedingungen im Reich der Gog/Magog. Wie sollen wir ein ganzes Land erobern, wie soll das gehen?«
    »Das habe ich immer so an dir gehasst, Mann! Du hast vor allem und jedem Angst. Du traust dich nicht, eine Aufgabe anzugehen, weil du dich vor dem Scheitern fürchtest.«
    »Ich habe stets versucht, vernünftig zu sein, Angela.«
    »Schweig! Du hast noch immer nicht verstanden, welche Macht ich in Händen halte. Es ist nicht nur die magische Kraft, die mich durchströmt. Es ist auch der Dolch, der mich unterstützen möchte – und darüber hinaus weiß ich ganz genau, was ich will. Du wirst mich niemals mehr bremsen, Mensch!«
    »Du bist auch ein Mensch«, wagte Felix einzuwenden.
    »Alles Menschliche ist längst von mir abgefallen.« Angela zeigte etwas, das wohl ein Lächeln sein sollte. »Ich bin weitaus mehr als ein einfaches Wesen. In mir steckt so viel, wie du es dir in deinen kühnsten Träumen nicht ausmalen kannst. Und jetzt folge mir gefälligst. Oder möchtest du lieber hierbleiben? Meine neuen Anhänger sind sicherlich hungrig und wären froh über ein etwas fettiges Stück Frischfleisch.«
    Sie stolzierte mit steifen Schritten davon, und als sie über einen Stein stolperte, war Felix bei ihr, um sie aufzufangen, bevor sie niederfiel. Sie ließ die Berührung geschehen, und für kurze Zeit fühlte er ihr ganzes Gewicht auf seinen Schultern. Dann hatte sie sich wieder gefangen, stieß ihn beiseite wie einen Hund und ging allein weiter, ohne sich nochmals nach ihm umzudrehen.
    Er liebte sie.
     
    Angela war wie ein Naturereignis. Wo auch immer sie auftauchte, gab sie Demonstrationen ihrer Macht ab, und die Gog/Magog fielen ihr zu Füßen. Sie verlangte ihnen Treueschwüre ab, gliederte sie in ein ständig wachsendes Heer ein und führte sie an, in einem Land unter dem Land, dessen Ausdehnung keine Grenzen zu haben schien.
    In mehreren Ebenen über- und untereinander lebten die Wolfsähnlichen. Sie übten sich im Nahkampf, sie fochten mit Schwertern, sie erlernten Grundkenntnisse in taktischer Kriegführung. All ihr Sinnen war auf den Kampf ausgerichtet – und sie nahmen die Worte der Kristallhexe dankbar auf, die ihnen glorreiche Schlachten versprach und davon erzählte, wie die Gog/Magog eines Tages über das gesamte Reich Innistìr herrschen würden.
    »... man sperrt euch hier ein, lässt euch darben, nutzt euch als Kanonenfutter. Andere bestimmen über euer Leben, sogar über eure Natur! Alberich nutzt eure Fähigkeiten im Kampf – aber er verweigert euch das Recht auf Bewegungsfreiheit. Ich garantiere euch: Sobald er seine Ziele erreicht hat, wird er euch wieder hier einsperren lassen und euch mit Almosen abspeisen.«
    »Und was hast du uns anzubieten, Kristallhexe?«, fragte ein vorwitziger Gog/Magog. »Bist du denn besser als der Drachenelf?«
    Felix konnte Angelas Zorn fühlen. Doch sie beherrschte sich. Stand aufrecht da, auf dem improvisierten Rednerpult, umgeben von Gog/Magog, die zum hiesigen Adel zählten und die sich ihr bereits angeschlossen hatten.
    »Ich verspreche euch Bewegungsfreiheit!«, rief sie. »Ich werde diese irrwitzigen Mauern niederreißen lassen und dafür sorgen, dass euch die Elfen des Reichs als gleichwertig anerkennen. Ihr werdet größere Ländereien beackern können, werdet niemals mehr an Hunger leiden.«
    »Wir wissen kaum etwas über Elfen«, meinte derselbe Unruhestifter wie zuvor. »Sie besitzen angeblich besondere Gaben. Wie du. Und sie gelten als gerissen.«
    »Möchtest du behaupten, dass ich aufseiten der Elfen stehe?« Angela lachte. »Ich habe allen Grund, sie zu hassen und einen von ihnen ganz besonders.«
    »Also verlangst du ebenfalls, dass wir deine Kämpfe für dich ausfechten? So, wie es eben König Akuró mit unseren Landsleuten für den Schattenlord tut?«
    »Der Schattenlord ist derjenige, der zwischen euch und der Freiheit steht! Ich biete euch die Freiheit, zu gehen, wohin ihr wollt!«
    Die Gog/Magog rings um Angela machten Stimmung. Sie heulten und jaulten und brachten die Landsleute dazu, in die Begeisterungsstürme einzufallen. Schon bald hallte das Kriegsgeschrei der Kannibalen von den Höhlenwänden wider, der renitente Gog/Magog zog sich mit seinen Leuten schrittweise aus dem riesigen Raum zurück.
    »Ich war nicht sonderlich überzeugend«, sagte Angela leise, nachdem sie ihren Auftritt absolviert und sich auf einer Liege niedergelassen hatte, tunlichst darauf achtend, dass sie bei keiner ihrer Bewegungen Dolch

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