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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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arrangieren mussten, mussten die Finsteren sich den Gegebenheiten von Innistìr anpassen. Das Reich nahm zwar jeden auf, duldete aber nicht alles. Auch während Lan-an-Schies Abwesenheit galten noch bestimmte Schutzfunktionen. Andernfalls hätte Alberich Innistìr vermutlich schon überrannt.
    »Nur Geduld, du kriegst sie bald«, sagte Bricius und kraulte seinem unruhigen Reittier die rotgoldene Mähne. Dann schien ein Geistesblitz ihn zu durchzucken, denn sein Gesicht nahm einen erhellten Ausdruck an.
    »Möchtest du derweil ein paar Vampire?« Er deutete auf den linken Schutzturm des Portals. »Schau, dort sind zwei, die ein fürchterliches Blutgericht halten. Sie sind gut gefüllt mit unterschiedlichem Blut, das du so liebst ...«
    »Bluuuuut ...«, stöhnte der Mantikor. Seine Krallen wühlten den Boden auf. »Darf ich sie holen? Jetzt?«
    Der Elf sprang von ihm ab. »Lauf!«, sagte er.
    Das Mischwesen sprang wie von der Feder losgelassen nach vorn und galoppierte dann los. Es stieß einen heulenden Laut aus. Einer der langschwänzigen Draconen scherte aus dem Verband aus und stieß zu ihm herab. In vollem Galopp schnappte der Mantikor nach dem Schwanz des Flugwesens und wurde abrupt hochgerissen.
    Der Dracone gewann trotz seiner schweren Last mit heftig rudernden Flügeln rasch wieder an Höhe und steuerte direkt auf den linken Turm zu.
    Die Verteidiger dort erkannten schnell die drohende Gefahr und schickten Schützen nach vorn, doch weder der Dracone noch der Mantikor zeigten sich beeindruckt von dem Hagel, der ihnen entgegenschlug. Ein Dutzend oder mehr Pfeile trafen, doch von dem Schuppenpanzer prallten sie ab; der Mantikor wurde von seiner mächtigen Mähne geschützt.
    Unangefochten erreichten sie den Turm. Der Dracone schwang den Schwanz und schleuderte den Mantikor nach vorn, der im geeigneten Moment losließ, die Krallen ausstreckte und in das Mauerwerk einer Brüstung schlug.
    Gleichzeitig donnerte der Dracone ungebremst ins oberste Stockwerk des Turms hinein. Seine wild schlagenden Flügel fegten Dachziegel herunter, die Freund und Feind gleichermaßen trafen und teilweise unter sich begruben.
    Die Soldaten liefen zusammen, um das Drachenwesen in Stücke zu hauen, das mit langem und biegsamem Hals den Kopf schrill schreiend hin und her wand und alles zermalmte, was seine mörderischen Kiefer schnappten. Ebenso verheerenden Schaden richtete sein ruderartiger Schwanz an, der Löcher in die Mauern schlug und Angreifer in den Abgrund stürzte.
    Schließlich wurden es zu viele, die auf ihn eindrangen. Der Dracone blutete inzwischen auch, und so kletterte er auf das Dach hinauf, das daraufhin zur Hälfte unter ihm zusammenbrach. Taumelnd erhob er sich in die Luft.
    Veda flog unter ihm hinweg und hob triumphierend den goldenen Speer. »Gut gemacht!«, signalisierte sie damit den Gefährten und verstärkte gleichzeitig den Angriff auf das riesige Portal.
    Der Mantikor hielt ein ähnliches Blutgericht wie der Dracone über ihm, stieß mit seinem tödlichen Stachel zu und stürzte sich dann auf die beiden Vampire, die völlig überrascht feststellen mussten, dass es durchaus Wesen gab, die es mit ihnen aufnehmen konnten. Es war das Letzte, was sie erkannten, denn schon kurz darauf zerfielen sie zu Staub.
    Der Mantikor hielt sich nicht lange auf, er erspähte bereits die kämpfenden Vampire und Harpyien als nächstes Ziel. Sein Hass auf Vampire war klar definiert: Sie waren unerwünschte Nahrungskonkurrenten und außerdem untot. Eine Beleidigung. »Bei Kurus!«, brüllte er mit weit geöffnetem Rachen und drei blitzenden Zahnreihen. Dann raste er auf dem schmalen Kamm einer Mauerzinne entlang, bevor er nach innen aus den Augen der Beobachter verschwand.
    »Bei Kurus?«, wiederholte Deochar fragend, der gerade hinzukam.
    »Das ist sehr lange her«, antwortete der Elf. »Es geschah vor Kurzem.«
    Der Mensch blinzelte irritiert, und Josce half ihm aus.
    »Kurus war/ist ihr König. Er war an dem Kampf um den Quell der Unsterblichkeit beteiligt und unter anderem das Reittier eines der Ewigen.«
    »Des Getreuen«, erklärte Bricius. Er konnte nicht verhindern, dass ihn ein Schauder überlief. »Kurus überwand die Zeit und war in der Vergangenheit und der Gegenwart zugleich, bis er weit in der Vergangenheit verschwand. Manche behaupten, er wäre der Muttervater aller jemals existierenden Mantikore, also auch dieser hier.«
    »Mantikore werden mit Wissen geboren und vergessen nie.« Die Zentaurin schüttelte die

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