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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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wusste. Wahrscheinlich konnte er alle Gefangenen einzeln aufzählen. Er trat einen halben Schritt nach vorn - einer musste es ja tun, und außerdem war er halb verrückt vor Sorge um Laura.
    »Er ist abgehauen, als Laura abgeholt wurde«, gab er Auskunft. »Keine Ahnung, wo er jetzt ist - vermutlich hat er sich davongemacht, genauso wie die zwei Elfen. Das war es, was Jack meinte. Er hat sich nur ein wenig falsch ausgedrückt, aber das musst du ihm nachsehen, er ist Amerikaner.«
    »Das kann ich nur bestätigen«, warf Norbert Rimmzahn ein. »Jack ist schlichten Gem...« Andreas versetzte ihm einen Stoß, und er verstummte.
    Jack setzte sich auf und rieb sich die Kehle. Es war nicht ersichtlich, ob er die Äußerungen mitbekommen hatte.
    Die Tür hinter Alberich stand sperrangelweit offen, und er hielt sich schon so weit im Raum auf, dass er keinerlei Hindernis darstellte. Draußen befanden sich keine Wachen. Aber niemandem fiel es ein, einen Fluchtversuch zu wagen. Alle bemühten sich, so weit weg wie möglich von ihm zu bleiben.
    Bis auf Milt. Alberich musterte ihn aus kalten gelben Reptilienaugen. Er war dreizehn Zentimeter kleiner als Milt, das verwischte aber irgendwie.
    »Du bist nicht dumm«, brummte der Drachenelf nach einer Weile. »Und verstehst etwas von Strategie. Ich überlege mir, ob ich dich nicht für mich einsetzen sollte, solange du noch lebst.«
    Milt schwieg. Er versuchte, dem Blick standzuhalten, schaffte es aber immer nur für höchstens eine Sekunde. Doch er gab nicht auf. Finn hatte schon recht. Er war sein Leben lang behütet gewesen und hatte jede Menge Spaß mit den Touristen (vor allem den Touristinnen) gehabt. Wie es auf den Bahamas eben war - locker und leicht, wenn man sich nicht jeden Tag den Schädel mit Alkohol oder Drogen zuknallte. Immer schönes Wetter, hervorragendes Essen und die meisten Menschen, das galt auch für die Einheimischen, gut drauf.
    Mit einunddreißig Jahren hatte er sich zum ersten Mal in ein Flugzeug gesetzt, und das hatte sein Leben um hundertachtzig Grad gewendet. Anscheinend war die Zeit dafür reif gewesen.
    Hatte er Angst? Klar, jede Menge. Aber seine Eltern waren Australier. Er würde sich nicht verstecken.
    Alberich entließ ihn plötzlich aus seinem hypnotischen Blick und lächelte. »In dir steckt wahrhaftig eine Menge, junger Mann, und ich kann schon verstehen, was Laura an dir findet. Ja, ich sollte es eigentlich tun, du wärst hervorragend geeignet, aber ich brauche dich für einen anderen Einsatz.«
    Mit abrupt finsterer Miene wandte er sich Felix zu. »Du, vortreten!«
    Sandra wollte ihren Vater zurückhalten, doch er machte eine beschwichtigende Geste und stellte sich neben Milt.
    »So, ihr beiden.« Alberich verschränkte die Arme auf dem Rücken. »Ich habe eure Frauen und werde daher die Bedingungen diktieren.«
    »Das würdest du doch sowieso tun«, entfuhr es Felix. »Ich will Angela zurück, jetzt sofort, sonst unternehme ich gar nichts!«
    »Du bist nicht in der Position, zu verhandeln.« Er richtete den Blick wieder auf Milt. »Ich habe von Laura eindeutige Hinweise erhalten, dass sie auf dich steht. Und dein Verhalten zeigt mir, dass du diese Gefühle erwiderst. Damit musst du dich ebenfalls zwangsläufig meinem Druckmittel beugen, wenn du dich nicht ewig mit dem schlechten Gewissen, sie geopfert zu haben, herumplagen willst.«
    »Was hast du Laura angetan?«, fragte Milt heiser. »Sie spricht nie über ihre Gefühle und erst recht nicht freiwillig dir gegenüber.«
    »Es war nicht sehr schön«, gab Alberich lächelnd zu. »Ich habe ihre Seele entblößt. Ich weiß alles über sie. Wir können uns gern darüber unterhalten, unter welchen Voraussetzungen ich dir deine dringendsten Fragen beantworte ...«
    »Hör auf!«, unterbrach Milt, seine Haltung war starr angespannt, seine Wangenmuskeln zuckten, und seine Fäuste zitterten. Doch er beherrschte sich gerade noch. »Du ... du Schwein ...«, fügte er in hilfloser Ohnmacht hinzu.
    »Aber es geht Laura gut?« Jack trat nun ebenfalls hinzu, er sah noch ein wenig mitgenommen aus, doch seine Augen brannten.
    »Selbstverständlich, sie ist von großem Wert - und nicht nur euretwegen.« Alberich wippte leicht mit den Füßen. »Merkt ihr eigentlich selbst, dass ihr euch alle auf sie konzentriert, obwohl sie weder über besondere Kräfte verfügt noch Führungsqualitäten besitzt? Seltsam, dass ihr zu Opfern für sie bereit seid. Bei Angela ist das anders, nicht wahr?«
    »Gib uns unsere Mutter

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