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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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und her. »Im Palast bricht eine Revolte aus! Das ist die Gelegenheit!«
    Blaevar schnaubte verächtlich. Wie jedes magische Wesen verstand er die Worte, auch wenn er nicht in der Lage war, zu antworten. Wahrscheinlich hatte er recht, doch die Amazone zögerte.
    Denn sie hörte aus dem Fenster, vor dem sich der Mensch wie ein Wahnsinniger gebärdete, eindeutige Kampfgeräusche, lautes Geschrei - und Wutgebrüll, das ihr bekannt vorkam.
    »Da ist Alberich!«, schrie Veda, zog hoch und lenkte mit dem goldene Blitze verschießenden Speer die Aufmerksamkeit auf sich. »Zu mir! Diese Gelegenheit bekommen wir nicht wieder!«
    Sie winkte Venorim zu sich, eine klapperdürre, düstere Gestalt ohne jegliche Farbe, die auf einer pechschwarzen, nur aus Knochen und Hautfetzen bestehenden Nachtmähre ritt. Nicht alle Nachtgeschöpfe waren Anhänger Alberichs.
    »Das Tor wird gleich frei sein«, sagte sie zu der Giftmischerin. »Mach dich an die Arbeit!«
    »Das große oder das kleine?«, fragte die Elfe mit hohler Stimme.
    »Das kleine, kein Risiko.«
    Venorim nickte und lenkte die Nachtmähre Richtung Portal.
    Den Soldaten entging die plötzliche Wendung keineswegs. Wie von Veda vermutet zog der Großteil vom Tor ab, um dem Herrscher zur Seite zu stehen. Den Aufstand im Palast konnten inzwischen alle hören.
    Angreifer und Verteidiger rannten und flogen um die Wette auf den Seitenflügel zu.
    Veda wandte sich dem unbedeutenden Wicht dort unten zu, der um Haaresbreite dem Tod entgangen war, und lenkte den Pegasus abwärts. »Ich schulde dir was!«, rief sie von oben herab.
    »Och, keine Ursache«, gab der junge Mann grinsend - grinsend! - zurück. »Wenngleich ... da wäre schon was«, fügte er hinzu.
    Sie runzelte die strahlende Stirn. »Dann sprich, Narr! Die Zeit läuft uns davon.«
    »Wem sagst du das«, murmelte der junge Mann.
    Veda stutzte. »Du bist ... von drüben! «, erkannte sie.
    »Ja, ich und die anderen Reinblütigen da drin werden gefangen gehalten, aber ich bin jetzt draußen, einige meiner Freunde treten Alberich gerade in die Weichteile, und ich ... nun ja, möchte den Rest befreien. Aber ich kann keinen Schlüssel finden ... ich renne schon die ganze Zeit wie ein Idiot herum und kriege die verdammten Schlösser nicht auf ...«
    Blaevar stieß ein Wiehern aus, das verdächtig nach Kichern klang. Veda verdrehte die Augen. Wahrscheinlich machte sie gerade einen Fehler, aber sie konnten jeden Verbündeten brauchen, und irgendwie gefiel ihr dieser merkwürdige Sterbliche. Sie griff an ihren Gürtel und löste eine kleine goldene Kralle, die sie ihm zuwarf. Sie hatte sie eigentlich für das Tor aufgehoben, doch dorthin kam sie jetzt nicht mehr. Einem magischen Wesen würde sie sie ohnehin niemals anvertrauen. Es war die Drachenkralle eines frisch geschlüpften Jungtiers, das sie zum Öffnen seiner Eischale benötigte, in mit jeder Menge Sprüchen angereichertes flüssiges Gold getaucht.
    »Das ist ein Universalschlüssel, der selbst Brunhildes Keuschheitsgürtel aufbringt«, sagte sie. »Versuch es damit und gib ihn mir zurück.«
    »Toll, danke!«, rief der junge Mann, fing die Kralle geschickt auf und hob sie zum Gruß. »Ich bin Finn! Merk dir meinen Namen!«
    »Merke du dir besser meinen«, erwiderte sie. »Ich bin Veda, die den Schlüssel zurückhaben will, und wenn du ihn mir aus dem Totenreich bringen musst.«
    »Ich würde alles tun, um in deine Nähe zu kommen«, versicherte der ... Finn ... und zwinkerte ihr zu. Wollte er etwa um sie werben, der unverschämte sterbliche Bengel, der sich so weit unter ihrem Stand befand, dass das geschnittene Gras noch höher war? »Ach und noch was: Ihr solltet euch besser beeilen! Leonidas ist höchstens zwei Stunden entfernt und der Seelenfänger wahrscheinlich nur noch eine!«
    Er rannte davon, um seine Freunde zu befreien.
    Veda verschwendete keinen Gedanken mehr an ihn oder seine Information, sondern startete den Angriff auf das Fenster. Mit dem Speer konnte sie nicht fehlgehen, sie würde Alberich auch durch die Gitter hindurch treffen, und dann war der Krieg vorbei. Leonidas und der Seelenfänger würden das Nachsehen haben.
    Das nebelglitzernde geflügelte Ross wieherte donnernd, während es auf das kleine Viereck zuhielt. Veda bemerkte, wie sich an einigen anderen Fenstern Beobachter drängten und laut lärmten, und vermutete, dass es die gefangenen Gefährten Finns waren.
    Sie stieß nun ebenfalls ihren Kriegsruf aus, denn in diesem Augenblick erblickte sie den

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