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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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blaffte er den Nordiren an.
    »Freut mich auch, dich zu sehen.« Der junge Mann grinste.
    »Finn!« Gina rannte heraus und fiel ihm um den Hals. »Ich bin so froh!«
    Finn machte ein verlegenes Gesicht. Der Überschwang des kleinen, leicht pummligen italienischen Mädchens war ihm peinlich.
    Auch die anderen kamen nun: Rudy und Frans, das Pärchen aus Miami, Simon, Micah und wie sie alle hießen.
    »Ciao, Gina«, sagte Finn und schob sie behutsam, aber nachdrücklich von sich. »Ihr sammelt euch erst mal, ich muss die anderen befreien.« Ohne eine Antwort abzuwarten, lief er ein paar Türen weiter - es war nicht schwer zu erraten, welche die richtige war, weil heftig dagegen gehämmert und geklopft wurde.
    Da er nun den Bogen raus hatte, war die zweite Tür im Nu offen. Die Wartenden stürmten unter Jubelschreien in den Gang und auf die Gefährten zu.
    »Pscht! Pscht!«, machte Karys verzweifelt, doch den Menschen war das völlig egal. Sie hätten alles dafür in Kauf genommen, dass sie wenigstens für ein paar Augenblicke die Freiheit genossen hatten. Im Gegensatz zu Laura und ihren Mitreisenden waren sie schon viel länger in Gefangenschaft gewesen und hatten vor allem die Schrecken des Labyrinths unter dem Palast kennengelernt.
    Bewundernd betrachteten sie das Loch in der Wand und lobten Finn dafür, dass er mit einer Amazone geflirtet hatte.
    »Na ja, ganz so will ich es nicht bezeichnen ...«, wehrte der Nordire geschmeichelt ab und wich Ginas Blick aus. Sie war bleich geworden. Schneller, als ihm lieb war, begriff sie. Andererseits ... irgendwann hätte er es ihr sagen müssen. Er hoffte nur, sie hasste ihn nicht gleich deswegen und brachte dadurch Unfrieden in ihre Gruppe. Mehr denn je waren sie aufeinander angewiesen.
    »Nun findet mal alle wieder zusammen!«, mahnte Jack, als die Umarmungen und das Schulterklopfen kein Ende nehmen wollten. »Wir müssen hier weg, und zwar so schnell wie möglich.«

7
     
    Enttarnung
     
    W ie wollen wir vorgehen?«, fragte Finn und sah Jack an. »Abgesehen von diesem stillen, friedlichen Gefängnisgang herrscht überall das totale Chaos. Ich weiß nicht, ob das Tor schon offen ist ...«
    Der Donner einer gewaltigen Explosion riss ihm die weiteren Worte aus dem Mund, ohne dass sie jemand verstehen konnte. Der Boden zitterte leicht, und das Loch in der Wand vergrößerte sich. Putz fiel von der Decke.
    »Gut, jetzt weiß ich es«, korrigierte sich Finn, ohne hinzusehen.
    Luca war neugierig und lief zu dem Loch. Allerdings achtete er instinktiv auf Deckung und wagte sich nur seitlich heran. Er lachte auf. »Mann, das solltet ihr sehen! Anscheinend haben sie die Riegel nicht aufgebracht, und irgendwer hat die Geduld verloren. In dem Portal klafft jetzt ein riesiges Loch, es raucht und brennt teilweise, und jetzt strömen eine Menge Leute herein. Wie eine Springflut! Die Echsen haben die Stellung aufgegeben und ziehen sich zum Hauptgebäude zurück.«
    Finn lag es auf der Zunge zu fragen, ob das Veda gewesen sein könnte. Mit Rücksicht auf Gina riss er sich gerade noch zusammen. Außerdem kämpfte sich die Amazone gerade durch den Palast, wie er wusste.
    »Das ist Alberichs Ende!« Rimmzahn frohlockte.
    »Ich würde nicht drauf wetten«, erwiderte Jack. »Nun gut, also fliehen wir, das Tor ist offen, damit sind unsere Chancen gerade um fünfzig Prozent gestiegen.«
    »Ich gehe keinesfalls ohne Angela«, erklärte Felix rundheraus. Er nickte Andreas zu. »Bitte nimm Sandra und Luca in deine Obhut, ich vertraue sie dir an.«
    Der ehemalige Kopilot sah ihn zuerst verstört, dann mit aufblitzendem Stolz in den Augen an. »Vielen Dank«, sagte er gerührt. »Ich verspreche dir, ich werde alles tun, um sie zu beschützen.«
    »Du bist zwar kein großartiger Kämpfer, aber du bist besonnen und besitzt Verstand«, fügte Felix hinzu.
    Die beiden Jugendlichen allerdings waren ganz und gar nicht damit einverstanden. »Das kommt überhaupt nicht infrage, Papa!«, rief Sandra. Luca stimmte zu: »Wir gehen nicht ohne dich und Mama! Das kannst du nicht machen!«
    Felix schüttelte den Kopf, nahm seine Kinder in den Arm, eines links, eines rechts. »Seid vernünftig, ihr beiden. Ich kann nicht in Ruhe suchen, wenn ihr dabei seid, weil ich ständig Angst hätte, dass euch was passiert. Das geht einfach nicht, bitte versteht das. Ich kann eure Mutter nur suchen, wenn ich den Kopf frei habe und auch bereit bin, ein Risiko einzugehen. Beispielsweise, um möglichen Bewachern eins auf den Schädel

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