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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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einem anderen Gang. Sie hatten nicht einmal einen Blick in ihre Richtung geworfen. Alles schien nur noch auf den Kampf konzentriert zu sein. Wer ohne Waffe herumlief, war anscheinend ein »Zivilist«, also jemand aus der Dienerschaft, der keinen Atemzug wert war. Hofschranzen hatte Alberich nicht um sich geschart; er lebte hier ganz allein und hielt Hof nur mit sich selbst. Und jetzt wahrscheinlich mit Angela und Laura, vielleicht vorher ab und zu mit seinen Generälen.
    Cedric zuckte die Achseln. »Gehen wir einfach«, schlug er vor.
    »Aber der Thronsaal ... diese Soldaten sind genau auf dem Weg dorthin.«
    »Ach, jetzt auf einmal wollt ihr kneifen?«
    Während sie diskutierten, waren sie schon unterwegs in dem Gang. Und das war keine falsche Entscheidung, denn aus den anderen Gängen schallten Waffenklirren und Schreien. Der Kampf hatte sich offenbar völlig verzettelt. Gut für Leonidas, der bald eintreffen musste. Der Zeitrahmen wurde immer enger. Sie mussten sich beeilen.
    Milt erkannte den Weg zum Thronsaal inzwischen wieder, sie mussten noch zweimal abbiegen, und schon waren sie dort.
    Aber wie sollte es dann weitergehen? Sollten sie die Kämpfenden höflich bitten, Vorbeigehen zu dürfen, um eine vertrauliche Unterhaltung mit Alberich zu führen?
    Finn sprang plötzlich hinter einen Vorhang, der vor ein Fenster mit einer Sitznische darunter gezogen war. Bevor die anderen rätseln konnten, warum er das getan hatte, zerrte er eine kleine Figur hervor, ein dünnes Hutzelmännchen mit sehr langer, krummer Nase und einem Buckel.
    »Erbarmen!«, wimmerte das Kerlchen. »Ich bin nur ’n Diener, hab nich’ mal ’n Messer ...«
    Milt trat vor ihn. »Beruhige dich, wir wollen dir nichts tun«, sagte er. »Lediglich ein paar Auskünfte ...«
    »Aber ich weiß doch gar nix!« Das Hutzelmännlein zappelte, aber Finn ließ nicht los.
    »Wo ist Angela?«, fuhr Felix dazwischen. »Wo ist meine Frau?«
    Der Kobold stand plötzlich still und glotzte den Mann aus großen dunklen Augen an. »Wer?«
    »Alberichs neue Favoritin«, half Finn aus.
    »Oh, du meinst Angela!«, rief der Kleine. Felix blinzelte irritiert, aber er sagte nichts. »Ja, die is’ weg, ne. Hat sich immer oben aufgehalten, aber der Herr is’ mit ihr verschwunden, wir wissen nich’, wohin. Wie Memsa reingegangen is’, war die Kammer leer, ne. Also hat se sauber gemacht und is’ wieder gegangen.«
    Felix schien kurz davor, den Kobold zu schlagen, aber er gewann seine Fassung zurück. »Wo ... könnten sie sein?«, fragte er heiser. Er war aschfahl geworden.
    »Die warn ja schon weg, ne«, gab der Kobold Auskunft. »Auf der Treppe hat se keiner gesehen, als ob se sich in Luft aufgelöst ham. Passiert aber immer mal, ne. Und wir fragen natürlich nich’ nach, ne.«
    Felix krallte die Finger ins Gesicht. »Alles umsonst, vergeblich, vorbei«, stöhnte er und wandte sich ab. Die anderen ließen ihn in Ruhe.
    »Ich suche jemand anderen, sie heißt Laura«, setzte Milt fort. Er beschrieb seine Freundin. Als er ihre wuscheligen bunten Haare erwähnte, hellte sich das Gesicht des Kobolds auf.
    »Ja, die war da irgendwo hinne bei der Küche! Dann isse nach oben gegangen, und dann hat se keiner mehr gesehen, ne. Verstecken sich alle, ne.«
    »Wo entlang?«
    Der Kobold streckte einen krummen Finger mit einem langen, nicht minder krummen Nagel aus und gab eine kurze, wenngleich wenig aufschlussreiche Wegbeschreibung.
    Finn ließ das Hutzelmännlein los. Ohne noch etwas zu sagen oder sich umzusehen, trippelte es eilig davon und verschwand hinter dem nächsten Vorhang.
    Sie machten sich auf den Weg - zum Glück führte er nicht zum Thronsaal, sondern nur ein kurzes Stück weiter vorn schon nach oben. Im Vorbeigehen klopfte Milt Felix auf die Schulter, und der gebrochene Mann trottete hinterher.
    »Was soll ich meinen Kindern sagen?«, murmelte er.
    »Dass du sie ein anderes Mal holst«, sagte Finn. »Zunächst einmal ist sie in Sicherheit. Alberich will ihr wohl nichts tun, und ich kann mir nicht vorstellen, dass im Falle eines Sieges die Iolair irgendetwas mit ihr vorhätten. Es ist noch nicht vorbei.«
    »Ich wünschte, ich hätte deine Zuversicht ...«
    »Na, was haben wir denn sonst noch? Komm, es ist nur ein Umweg, sonst nichts.«
    Es ging lediglich ein paar Stufen hinauf, dann mussten sie den Gang eines Zwischengeschosses durchqueren. Milt äußerte das Gefühl, dass ihm Essensgerüche um die Nase wehten.
    »Gut möglich«, sagte Cedric. »Wir müssten das

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