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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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unternehmen?«
    »Wie soll das gehen ... Finn?« Sie wusste noch seinen Namen. Ihm wurde heiß und kalt, und er merkte, wie unzüchtige Gedanken versuchten, die Vernunft und den Emst der Lage beiseitezuschieben. »Ihr Geist ist verloren.«
    »Ihre Seele aber nicht!« Finn redete beschwörend. »Die Elfen vergessen, dass ein Mensch auch eine Seele hat, und Laura ist noch dazu reinblütig! Dabei haben sie auf dem Herflug noch selbst alles unternommen, um ihre beschädigte Seele zu flicken, damit sie den Seelenfänger nicht auf die Spur bringt. Laura war tot, aber diese Giftmischerin hat sie zurückgebracht!«
    »Das war etwas anderes.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht, Veda! Wecken wir Lauras Seele, dann finden wir auch ihren Geist!«
    Sie schwieg.
    Finn hätte sich zu Boden werfen und um sich schlagen mögen. Warum wollten sie es denn nicht wenigstens versuchen? Sie konnten einen Toten wieder lebendig machen, aber einen Komatösen nicht zurückholen? Das war doch absurd!
    »Warum hast du mir die Kralle gegeben?« Einer Eingebung folgend, wechselte er das Thema.
    Veda drehte den Kopf zu ihm. »Damit du deine Freunde befreien kannst.«
    »Entschuldige, aber das nehme ich dir nicht ab«, widersprach Finn mutig. »Cedric hat mir gesagt, wie kostbar diese Kralle ist. Ich würde so etwas nie aus der Hand geben, und ich bin ein ziemlich vertrauensseliger Mensch.«
    Sie hob eine Braue. »Worauf willst du hinaus?«
    »Ich glaube, du hattest den Auftrag dazu. Ihr habt gewusst, dass wir da sind, Josce hat’s gesagt. Und ihr solltet uns von vornherein mitnehmen. So hat sie das zwar nicht ausgedrückt, aber ich habe sie beobachtet. Bricius wollte verhindern, dass Laura mitkommt, weil sie bewusstlos war, und dann hat Deochar erklärt, dass du den Befehl gegeben hättest, alle mitzunehmen.« Finn legte den Kopf leicht schief. »Ihr habt noch einen Oberbefehlshaber. Stimmt’s?«
    »Wen habt ihr mit Laura bei uns eingeschleppt?«, gab sie ungerührt zurück.
    »Touché«, erkannte er an. »Und jetzt bitte ich dich, Laura zu helfen.«
    Sie stieß einen verwunderten Laut aus. »Wie sollte ich das? Ich bin Kriegerin, keine Heilerin. Ich bin nicht einmal eine Elfe.«
    Finn nickte. »Ich habe dich beobachtet.«
    »Wohl eher angestarrt, so, wie du es jetzt auch tust.«
    »Du trägst keine Narben.«
    »Wie bitte?«
    »Veda, du bist eine Amazone. Ich hab gesehen, wie du in die Schlacht reitest. Du kämpfst allein gegen ein Dutzend Soldaten. Es ist einfach unmöglich, dass du nie getroffen wirst. Und wie du sehr richtig bemerkt hast, bist du keine Elfe und verfügst nicht über magische Heilungskräfte. Soweit ich weiß, sind Amazonen Menschenfrauen. Du bist natürlich ein bisschen anders als ich oder Milt oder alle anderen, aber das hat Cedric uns ebenso erklärt, nachdem er aufgeflogen war. Es gibt besondere Menschen, auch bei uns. Aber es sind trotzdem Menschen.«
    »Finn ...«
    »Finn MacDougal, um genau zu sein. Das hätte ich gern auf meinem Grabstein, wenn’s recht ist.«
    Veda, die einen angriffslustigen Schritt auf ihn zugemacht hatte, hielt inne. Sie trug zwar keine Waffen bei sich, aber die benötigte sie nicht. Sie konnte ihn mit bloßen Händen erwürgen, wenn nicht sein Genick brechen. Wenn sie ihn in den Schwitzkasten nahm, kam er nie wieder heraus. Sie war groß, und sie war sehr stark, viel stärker als er.
    »Finn MacDougal«, wiederholte sie langsam. Dann lachte sie mit tiefer Altstimme. »Du bist ein Possenreißer.«
    »Nein, lediglich Überlebenskünstler.« Finn grinste schief. Dass er es auch immer auf die Spitze treiben musste! Aber diesmal diente es einem guten Zweck. Dem besten, um genau zu sein. »Kommen wir auf deine Narben zurück.«
    Veda verschränkte die Arme vor der Brust. Der Pegasus hatte inzwischen aufgehört zu fressen und kam neugierig näher. Seine Flügel waren dicht an den Körper gelegt; er schüttelte prustend den Kopf, in seiner Mähne glitzerten Wassertropfen.
    »Dann lass deine Vermutung mal hören«, forderte sie ihn auf.
    Jetzt geriet er ins Schwitzen. Wenn er falsch riet, hatte er verspielt, und das wäre das Ende für Laura.
    »Ich glaube, du hast etwas bei dir, was dir vielleicht sogar die Giftmischerin gegeben hat«, begann er vorsichtig. Wozu das? Er hatte nur einen Versuch und war schon mittendrin. Forsch fuhr er fort: »Eine Essenz, die sofortige Heilung verspricht, wie ... wie ein Jungbrunnen oder so ...«
    Sie hob die Hand. »Genug. Du bist schlau, Finn MacDougal. Ich trage

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