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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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dass ich meine Zeit nicht umsonst verschwende.«
    »Aber warum ...«
    »Weil ich weiß, was Freundschaft und Liebe bedeuten, im Gegensatz zu den Elfen da draußen. Und weil ich einen großen Krieger ehre, der Laura zweifelsohne ist, nachdem sie Fokke die Stirn geboten hat. Und weil es ohne Laura offenbar nicht geht, weder euer Kampf noch unserer.« Sie nickte dem Schrazel zu. »Komm auf meine Hand, Nidi, wir müssen jetzt in Laura hineingehen. Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin bei dir.« Zu den beiden Männern gewandt, sagte sie: »Das ist normalerweise eine Verhörmethode, um an Informationen heranzukommen. Ich beherrsche sie gut, denn sie ist sehr effizient. Nidi weiß, wie es geht.«
    Nidi setzte sich auf die Hand der Amazone und schloss die Augen.
    »Sehr gut, und jetzt entspann dich.« Veda beobachtete ihn, dann sagte sie: »Gut?«
    Nidi antwortete mit völlig fremder Stimme: »Ja.«
    Finn und Milt sahen atemlos zu, aber sie würden sich hüten, ein Wort zu sagen. Anscheinend unternahm die Amazone eine Art Hypnose mit dem kleinen Schrazel, um ... ja, was festzustellen? Ob Laura ... zugänglich war?
    »Siehst du Laura vor dir?«
    »Ja.«
    »Geh auf sie zu. Wenn du ihre Stirn erreicht hast, geh hinein.«
    »Ich muss mich bücken ...«
    »Ja, das ist normal. Es wird jetzt sehr eng und dunkel da drin.«
    »Ich habe Angst.«
    »Es gibt keinen Grund dazu. Es ist nur dunkel, eng und still. Sonst gibt es da nichts.«
    »Ich habe Angst«, wiederholte der Schrazel. »Da ist ein eiskalter Luftzug ...«
    Veda warf einen raschen Blick zu Milt und Finn. »Kommt er dir entgegen?«
    »Und von der Seite. Er ... Ich weiß nicht, er will mich zurücktreiben, glaube ich.«
    »Hast du immer noch Angst?«
    »Nicht mehr so schlimm.«
    »Wird es leichter?«
    »Ja ... ja! Ich habe keine Angst mehr, und er ist weg. Ich krieche weiter.«
    »Kannst du etwas erkennen?«
    »Ich glaube, es wird heller.«
    »Gut, du bist fast da. Sei nicht zu schnell, wohin du jetzt kommst, ist alles sehr fragil.«
    »Ich kann wieder aufstehen.«
    »Sehr gut! Was siehst du?«
    »Weiß.«
    »Was ... ist weiß?«
    »Diese Barriere da. Ich kann nicht weiter. Sie ist ganz fest und glatt. Na ja, nicht ganz, da sind schon ein paar Stellen, die porös wirken, und ich glaube, da steckt auch was drin oder sickert durch. Ich sehe aber kein Ende. Klettern kann ich nicht. Hier geht es nicht weiter.«
    »Kehr um, Nidi, und komm wieder zurück. Du wachst auf und sitzt auf meiner Hand.«
    Nidi schlug die Augen auf. »So ein elender Drecksbockmist!«, jammerte er.
    Veda sah wieder zu Milt und Finn. »Wir haben ein Problem. Ein sehr, sehr großes Problem.«

    Die Ohnenamenfrau wanderte durch das graue Schattenrissland. Viele Dinge waren geschehen, doch sie hatte keine Erinnerung mehr daran. Sie wusste nur, dass es so war.
    Sie sollte zufrieden sein, doch sie war es nicht. Etwas nagte an ihr, und sie glaubte Stimmen in sich zu hören. Ferne Stimmen, deren Worte sie nicht verstand.
    Die Ohnenamenfrau fing an, sich Fragen zu stellen. Das hatte sie früher nie getan. Doch sie wollte es nun wissen. Warum war sie hier? Seit wann war sie hier? Was war vorher gewesen? Die Ohnenamenfrau hatte keine Erinnerung daran, aber sie wusste, dass es ein »Vorher« gegeben hatte. So, wie sie wusste, dass sie »Frau« war. Und dass es einst ein »du« gegeben hatte.
    »Was ist dieses Land?«, fragte sie laut.
    Es war das Ohnenamenreich, aber warum? Weil sie die Ohnenamenfrau war und es durchwanderte? Wer war zuerst da gewesen, sie oder das Ohnenamenreich?
    »Es ist nicht gut«, sagte sie und nickte bekräftigend. »Nicht gut.«
    Es war nicht gut, immer nur zu wandern und keine Bedürfnisse zu haben. Es war nicht gut, dass sich nichts änderte. Und es war nicht gut, dass es kein Ziel gab.
    »Die Wanderung ist nicht mein Ziel.«
    Wieder nickte sie. So sollte es nicht sein.
    Etwas war geschehen, was sie in ihren Grundfesten erschüttert hatte. Was sie alles infrage stellen ließ. Sie erkannte, dass sie nicht hier sein sollte. Dass sie nie freiwillig hierhergekommen war.
    »Wer ... bin ... ich?«
    »Ich«, das Gegenteil von »du«. »Ich«, das war sie. Aber was hatte das zu bedeuten?
    »Ich ... will.«
    Das hatte sie gesagt. Sie erinnerte sich nicht wann, aber sie wusste es, sie kannte diesen Satz. Sie hatte Schwierigkeiten zu verstehen, was er bedeutete. Aber den anderen Satz verstand sie inzwischen.
    »Wer bin ich?«
    Das war wohl die essenzielle Frage von allem. Deren Antwort alles

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