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Schattenmacht

Schattenmacht

Titel: Schattenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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der.
    »Dann lasst es uns beenden.« Sie drängte ihr Pferd an das von Jamie. »Benutze deine Kraft«, sagte sie. »Finde Matt. Das ist alles, was wir tun müssen.«
    Endlich wusste Jamie, wie Matts Plan aussah. Chaos war in dem Glauben in die Schlacht gezogen, dass nur drei der Torhüter – Matt, Flint und Scar – dabei sein würden. Inti sollte irgendwo festsitzen und keine Möglichkeit haben, zu ihnen zu kommen. Sapling war tot. Zumindest hatte der König das geglaubt, als er versucht hatte, sie zur Aufgabe zu bewegen. Er war davon überzeugt, dass der Kampf bereits gewonnen war und dies nur ein letztes Scharmützel sein würde, bevor er die Menschheit endgültig ausgerottet hatte. Aber sie hatten ihn hereingelegt. Irgendwie hatte Inti sich freigekämpft. Und auch wenn es Sapling nicht mehr gab, war er – Jamie – hier. Das verstand er jetzt. Irgendwie war er geschickt worden, um Saplings Platz einzunehmen.
    Plötzlich war er furchtbar aufgeregt. Noch mehr als das. Er hatte das Gefühl, unter Strom zu stehen. Er wusste, was als Nächstes passieren musste.
    Die Fünf mussten sich vereinen.
    Scar wusste es auch. Sie lächelte Jamie kurz zu und hob ihr Schwert. Jamie machte es ihr nach.
    Dann gab sie einen Befehl. Es war nur ein einziges Wort. »Vorwärts!«
    Und schon jagten sie den Hügel hinab, dem Feind entgegen, aber ohne jede Angst. Jamie spürte, wie sein Pferd unter ihm fast zu fliegen schien, aber er fürchtete keinen Sturz, denn er war untrennbar mit ihm verbunden. Er hatte seinen Schild in der einen Hand und das Schwert in der anderen. Frost. Als er es das erste Mal in die Hand genommen hatte, hatte er gewusst, dass es für ihn gemacht worden war, für seine Hand. Frost war mehr als nur ein Stück Metall. Es war ein Freund.
    Der Hügel war steil, und sein Pferd kam ins Stolpern, fing sich aber wieder. Sie stürmten weiter, um die Zelte herum, vorbei an den Feldärzten und zwischen den Bogenschützen hindurch, die eine Gasse für sie bildeten und ihnen zujubelten. In dem Augenblick, in dem sie vorbeikamen, feuerten die Schützen einen weiteren Pfeilhagel ab, als wollten sie die Feinde damit ablenken. Die Pfeile verdunkelten den Himmel über Jamies Kopf, und er trieb sein Pferd noch mehr an, als könnte er den Boden verlassen und mit den Pfeilen fliegen. Sekunden später war er mitten im Getümmel.
    Vom Hügel aus hatte er die ganze Schlacht überblicken können, hatte die Lage des Feldes gesehen und beobachtet, in welche Richtung sich der Kampf bewegte. Aber jetzt war er ein Teil davon. Er konnte Scar und Inti nirgendwo sehen, doch eines war ihm klar: Wenn er auch nur kurz anhielt, um sie zu suchen oder sich zu orientieren, würde er getötet werden. Sein Instinkt sagte ihm, dass er in Bewegung bleiben musste, wenn er überleben wollte. Aber ihm war der Weg versperrt. Er stoppte sein Pferd, und fast gleichzeitig sprang eine der Kreaturen auf ihn zu. Sie hatte den Kopf einer Kobra, stechende schwarze Augen und eine gespaltene gelbe Zunge, die aus dem verzerrten Maul hervorschoss. Ein scharfer Knall ertönte, und etwas sauste knapp an seinem Hals vorbei. Die Schlange hatte einen menschlichen Körper mit Armen und Beinen, und sie war mit einer langen Peitsche bewaffnet. Damit hatte sie ihn vom Pferd holen wollen, aber Jamie hatte Glück gehabt. Sie hatte ihn verfehlt. Er schwang sein Schwert und schlug der Kreatur den Kopf ab.
    Der Lärm war ohrenbetäubend. Auf dem Hügel war nicht viel zu hören gewesen, aber jetzt war Jamie mittendrin. Er vernahm die Schreie von Männern und Pferden, und es war schwer zu sagen, welche schlimmer waren.
    » Runter! «
    Die Warnung war nicht gerufen worden. Sie kam als Gedanke, der ihn so hart traf, dass er sich fast instinktiv auf den Hals seines Pferdes warf. Ein Speer, geschleudert von einem der Ritter, sauste über seine Schultern hinweg und verfehlte ihn nur um Zentimeter. Flint musste die Gefahr gesehen haben. Er war noch am Leben und passte genauso auf ihn auf, wie Scott es getan hätte. Jamie konnte den Jungen nirgendwo entdecken, aber ihm fiel wieder ein, was Scar ihm wenige Minuten zuvor gesagt hatte. Seine Kraft war zurückgekehrt. Er musste sie benutzen.
    Der Ritter, der gerade versucht hatte, ihn umzubringen, hatte jetzt ein Schwert mit zwei Klingen gezogen. Er stürmte schon auf ihn los und zielte direkt auf ihn, doch Jamie bewegte sich nicht. Er schickte einfach eine Anweisung aus.
    » Du kannst dich nicht bewegen. Du kannst mir nichts tun. «
    Der Ritter

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