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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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Mal war es leichter.
    »Das sind Kupferkabel«, sagte Dacardi. »Hier liegt eine Million Dollar in Altmetallschrott herum.«
    »Wahrscheinlich.« Ich musste ihm zustimmen. »In den Barrows gibt es vieles, was sich bergen ließe.«
    »Wem gehört das Ganze eigentlich?«, fragte Flynn. »Es werden doch bestimmt Steuern bezahlt, oder?«
    »Ja«, sagte Michael. »Das tue ich.« Seine Worte trieften vor spöttischer Ironie.
    »Dir gehört das Ganze?« Ich trat zurück und starrte ihn an.
    »Nein. Aber ein großer Teil … die Zombie Zone und die Gegend in der Nähe der Docks.«
    »Dir gehört die Zombie Zone? Wie hast du das geschafft?«
    »Herrenloser Besitz. Zwangsversteigerungen. Ich hab alles von der Stadt gekauft. Die waren froh, es loszuwerden. Die Steuern, die pro Straßenblock anfallen, sind bis zur vollständigen Sanierung nicht der Rede wert. Ich hatte in der Nähe des Hafens mit der Sanierung begonnen, als mir plötzlich das Geld ausging.«
    Ach ja, Bruder Vic hatte sich ja aus der Firmenkasse bedient. Das erklärte halbwegs, warum Michael sich mit Theron abgegeben hatte. Er hatte dessen Geld gebraucht.
    Wir kamen zu einer weiteren Stahltür, die allerdings nur noch schief an einer Angel hing und durch die man in eine Tiefgarage gelangte.
    Das war das ideale Territorium für Monster, aber es waren nirgends welche zu sehen oder zu riechen. Wir befanden uns eine Ebene unterhalb der Straße, aber trotzdem war das Plätschern von Wasser auf der Straße so deutlich zu hören wie ein Hund, der aus einem Toilettenbecken trank. Das Grummeln von Donnerschlägen hallte durch das Gebäude. Nachdem wir jetzt relativ sicher waren, hoffte ich inständig, dass die Mutter Fluten von biblischen Ausmaßen schicken würde, um den unterirdischen Albtraum wegzuspülen. Gleichzeitig fragte ich mich, warum sie es nicht getan hatte, ehe wir in den Abwasserkanal gestiegen waren. Was hatten wir falsch gemacht?
    Nofretete glitt Dacardis Arm hinunter und hielt auf das andere Ende der Garage zu, wo eine verbogene Stahltreppe ins Gebäude führte. Dort wartete sie auf uns, und ich nahm sie hoch, als ich bei ihr ankam, um sie mir um die Schultern zu legen. Ich wusste, dass sie die Treppe auch allein hochkommen würde, aber ich machte mir immer noch Sorgen, weil sie für eine Schlange fürchterlich unterkühlt gewesen war.
    Wir stiegen die Stahltreppe einzeln hoch, um sie nicht zu stark zu belasten. Trotzdem knarrten und ächzten die Stufen, wenn man auf sie trat. Wir versammelten uns schließlich auf einem deutlich stabileren Treppenabsatz.
    »Das ist zu leicht«, sagte ich leise. »Nichts, was ich sonst mache, ist so leicht.«
    »Handel dir keinen Kummer ein, Cass«, flüsterte Flynn mir ins Ohr.
    »Dimmt die Lampen«, sagte ich, während ich die Hand nach dem Türknauf aus Metall ausstreckte. Heilige Mutter, lass sie nicht versperrt sein. Die Tür schwang federleicht und leise auf, als würde sie häufig benutzt werden. Beunruhigend. Wurden wir erwartet? Sehr wahrscheinlich. Der Gang, den wir betraten, war frei von Schutt und Unrat. Ohne Schwierigkeiten gelangte man zu einer weiteren Treppe, über die man ins nächste Stockwerk kam.
    Fast lautlos stiegen wir die Treppe hinauf. An den Stufen klebten noch Überreste von alter Auslegeware – aber nur am Rand und nicht in der Mitte, wo man normalerweise den Fuß hinsetzte. Die Treppe war offensichtlich häufig genug benutzt worden, um den Teppich völlig zu verschleißen. Irgendwie roch es hier anders. Weder nach einem bewohnten Gebäude noch nach der gruftähnlichen Atmosphäre wahrhaft verlassener Bauten. Die Hinweise, dass hier häufiger jemand entlangging, endeten an einer Tür. Ich gab den anderen mit einer Geste zu verstehen, ihre Lampen auszuschalten, und dann traten wir in einen dunklen, stillen Flur. In der Ferne erkannte ich ein schwaches Leuchten und hörte leise Stimmen.
    Nofretete wand sich und glitt von meinem Körper auf den Boden, um auf das Licht zuzuschlängeln.
    Die Männer gingen jetzt schräg hinter mir, während wir durch den Gang schlichen. Mittlerweile hatten sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt.
    Plötzlich ertönte die Stimme eines kleinen Mädchens. »Oh, schaut mal, die Schlange ist wieder da.«
    »Nein, das ist eine andere. Die andere war größer.« Dieses Mal war es ein Junge, der sprach, und seine Stimme klang vor Angst ganz hoch. »Geh nicht zu ihr hin, Kimmy. Sie könnte dich beißen.«
    Schwaches Licht strömte aus einem Raum zu meiner Linken. Statt

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