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Schattenprinz

Schattenprinz

Titel: Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clay und Susan Griffith
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musst mir in die Burg folgen.«
    Adele ging vorsichtig in die Knie und hob das Schwert auf, das immer noch nass von Gareths Blut war. »Was erwartest du von mir?«
    »Nichts, aber bleib in Sicherheit, bis ich dich nach Hause zurückbringen kann.« Gareth deutete auf die Burg. »Bitte.«
    Müde rieb sich Adele übers Gesicht. Alle Energie war aus ihr gewichen und ließ sie verwirrt und hilflos zurück. »Ich hasse dich«, erklärte sie erschöpft.
    »Ich weiß.«
    Der Prinz gab Adele erneut mit Greyfriars Hand ein Zeichen, ihm vorauszugehen. Sie trat einen Schritt zurück, um den Rest seiner Waffen aufzusammeln und sie sich in den Gürtel und die Taschen zu stopfen, bis sie ein wandelndes Waffenarsenal war. Dann richtete sie sich auf, seine Klinge fest in der einen Hand und seine Pistole in der anderen. »Nach dir.«
    Er musterte sie einen Augenblick lang, dann drehte er sich um und schritt auf die unheimliche Burg zu. Adele stand allein auf dem Kopfsteinpflaster und starrte auf die trostlose Stadt mit ihren leeren Straßen. Dann folgte sie ihm.

23
    23
    D ie Straßen von Edinburgh waren seelenlos und feucht. Adele hielt den Blick fest auf den Rücken des Vampirs geheftet, der vor ihr ging und dessen dunk ler Umhang hinter ihm herwehte. Der Geruch von Rauch erfüllte die Luft, und aus vielen Fenstern der dunklen Schiefergebäude drang ein heimeliger gelber Schein.
    »Wo sind deine Herden?« Die Schärfe von Adeles Stimme brannte ihr selbst in den Ohren.
    Gareth zuckte nicht zusammen. »Ich habe keine.«
    Wie mühelos dieser Vampir log.
    Als sie den Hof der mächtigen Burg betraten, öffnete sich der gähnende Schlund einer Tür vor Gareth. Im Innern stand eine dunkle Gestalt. Erschrocken wich Adele einen Schritt zurück. Der Mann verbeugte sich tief vor Gareth und dann vor der Prinzessin.
    Gareth neigte den Kopf. »Erlaube mir, dir meinen ältesten Freund Baudoin vorzustellen, den einzigen weiteren Vampir in ganz Edinburgh.«
    Warnend richtete Adele eine Pistole auf ihn. Baudoins Augenbrauen hoben sich, und er betrachtete Gareth einen Augenblick lang aufmerksam und bemerkte dabei sein blutdurchtränktes Hemd.
    »Geht es Ihnen gut, Mylord?«
    »Lass Gemächer und eine warme Mahlzeit für die Prinzessin bereiten, Baudoin.« Gareth hob die Hand, um seine Schulter zu berühren. Er konnte schwören, dass die Wunde mit jedem Schlag seines Herzens pochte, als wäre sein Fleisch gerade erst verletzt worden
    Er winkte Adele hinein, doch sie weigerte sich, als Erste einzutreten. Mit einem kaum merklichen resignierten Seufzen betrat er das Gebäude und bedeutete Baudoin, ihm zu folgen, in der hoffnungsvollen Erwartung, dass die Prinzessin nachkommen würde. Zu Gareths Erleichterung tat sie es auch, hielt jedoch deutlichen Abstand zu ihnen. Das konnte er ihr wirklich nicht verübeln.
    Adeles Blick bohrte sich in den Rücken des Vampirs. Sie konnte nicht glauben, dass sie nicht in der Lage gewesen war, den Unterschied zwischen einem Menschen und einem Vampir zu erkennen, und dass eine Maske und eine dunkle Brille ausreichten, um sie zum Narren zu halten. Gareth hatte eine andere Haltung als Greyfriar, und seine Stimme war völlig anders. Aber dennoch. Nun erschien ihr jede Geste so offensichtlich ähnlich. Was für eine Närrin sie doch war.
    Baudoin verschwand durch eine Nebentür, und Adele hätte es beinahe nicht bemerkt, so sehr konzentrierte sie sich auf den Vampirprinzen. Als ihr Blick umherwanderte, bemerkte sie andere Bewohner der Burg, dunkle Gestalten, die von Schatten zu Schatten schlichen, als wären sie unsicher.
    Katzen, Hunderte davon.
    Sie umschwärmten Gareth, doch der schien ihnen wenig Beachtung zu schenken. Im verzweifelten Bemühen, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, rieben sie die kleinen Köpfe an seinen Beinen. Schließlich bückte er sich und nahm eine schwarz und rot gefleckte Katze hoch, die sofort laut zu schnurren begann und es sich im Arm des Vampirs gemütlich machte. Er streichelte sie abwesend, während sie weiter durch den Korridor gingen. Leere Ritterrüstungen säumten die Wände wie stumme Wächter, viele davon selbst mit lebendigen, pelzigen Wächtern auf den Schultern. Die Katzen schienen beinahe froh zu sein, ihren Herrn zu sehen. Adele hatte noch nie von Tieren gehört, die die Gesellschaft von Vampiren ertragen konnten, und umgekehrt. Alle Lebewesen waren Nahrung für Vampire.
    Die Kälte der Burg drang dem jungen Mädchen in die Knochen. Adele zitterte, weigerte sich jedoch, die

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