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Schattenprinz

Schattenprinz

Titel: Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clay und Susan Griffith
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aß, übertraf dieses Festmahl ihre normale Kost bei Weitem.
    »Ich hoffe, es ist dir warm genug«, meinte Gareth, als er sich rechts von ihr an den Kopf der Tafel setzte.
    »Ja, mir ist wunderbar warm. Danke.« Tatsächlich standen ihr von der lodernden Hitze kleine Schweißperlen im Nacken. Als sie ihn offen musterte, bemerkte sie einen angespannten Zug um seinen lächelnden Mund. »Ist das für dich nicht schrecklich unangenehm?«
    Gareth zuckte die Schultern. »Es ist auszuhalten.«
    »Das ist viel zu essen.«
    »Iss, was immer du magst. Was übrig bleibt, werde ich den Menschen in der Stadt bringen lassen. Sie haben alles zubereitet. Ich war mir nicht ganz sicher, was du gerne isst.«
    »Du hast all das veranlasst?« Es musste Tage gedauert haben, diese Unzahl an Fleisch- und Gemüsegerichten vorzubereiten und zu kochen. »Das muss eine Menge Arbeit für alle gewesen sein.«
    »Es war eine Herausforderung. Um ehrlich zu sein, hat es uns Spaß gemacht.«
    »Danke.« Es erschien ihr eigenartig, das zu sagen, doch Gareths Bemühungen erforderten es. Auf gewisse Weise fühlte sie sich geehrt, dieser Mühe wert zu sein. Sie griff nach einer Platte mit Wildbret, die ihr am nächsten stand, und häufte sich die Speisen auf den Teller. Essen schien stets ein oberstes Bedürfnis zu sein. Es war Greyfriar gewesen, der ihr das eingebläut hatte. Iss und trink, wenn du kannst, so viel du kannst.
    Bei einem Seitenblick auf Gareth bemerkte sie, dass er nicht aß. Mit einem Seufzen lehnte sie sich zurück. »Ich esse nicht besonders gern alleine.«
    Der Vampirprinz richtete den Blick auf die Speisen auf den Tabletts vor ihm. »Aber ich esse nicht … Was ich sagen will, ist … Ich esse kein …« Die Worte ließen ihn im Stich.
    Adele verstand nur allzu gut. Innerhalb eines Sekundenbruchteils wurde er wieder zu einem Vampir. Es war immer noch verstörend.
    Gareth erkannte, dass er sie verlor. Er griff nach einem Tablett und legte sich ein Stück Steak auf. »Aber wenn es dir etwas bedeutet, dann werde ich dir mit Freuden Gesellschaft leisten.«
    »Kannst du tatsächlich essen?«
    »Es versorgt mich nicht mit Nahrung, aber ich kann die Handlung ausüben.«
    »Schon in Ordnung. Nicht so wichtig.«
    »Es ist schon wichtig. Für mich. Ich möchte, dass du dich wohlfühlst.« Er musterte das Stück Fleisch auf seinem Teller. Er hatte sich ein blutig gebratenes Steak ausgesucht, damit er wenigstens ein wenig Blut schmecken konnte. Aber Blut, das tot war. Das Fleisch selbst hatte so wenig Geschmack für ihn, als äße er Holzspäne. »Du bist jetzt schon mehrere Wochen hier, und ich habe keine Spur von Flay oder von Jägern gesehen. Ich möchte, dass du weißt, dass der Zeitpunkt, an dem du nach Hause zurückkehren kannst, näher rückt.«
    »Wie nahe?«, fragte Adele schnell.
    Gareth hob abwehrend die Hand. »Ich weiß es nicht. Ich möchte nur, dass du weißt, dass es dazu kommen wird. So wie ich … wie Greyfriar es versprochen hat.«
    »Warum kontaktierst du nicht meinen Vater? Er wird Schiffe senden, um mich zu holen.«
    »Das habe ich in Frankreich bereits versucht. Aber hier in Edinburgh gibt es niemanden, den ich mit der Botschaft senden könnte. Baudoin würde sofort getötet werden, wenn er ginge, und ich kann nicht fort, ohne dich ungeschützt zurückzulassen.«
    »Mein Vater würde Baudoin nicht töten.«
    Gareths Blick bohrte sich in ihren, kalt wie Stahl. »Ich bin nicht bereit, das zu riskieren.«
    Sein natürliches Misstrauen brachte Adele zum Schweigen. Der Appetit war ihr vergangen, aber sie zwang sich, ein wenig von allem zu probieren. So viele Leute hatten sich die Mühe gemacht, dieses Festmahl zuzubereiten – da konnte und wollte sie deren Mühe nicht vergebens sein lassen.
    »Sind die Speisen von guter Qualität?«, fragte Gareth, während er methodisch kaute und die fade Konsistenz in seinem Mund ignorierte.
    Adele nickte. »Sie sind ausgezeichnet. Das ist dir gut gelungen.«
    »Ich hatte nichts damit zu tun. Alle haben begeistert gekocht, als ich ihnen sagte, dass es für dich sei. Sie taten es freiwillig.«
    »Die Leute hier sind wunderbar.« Adele fühlte, wie Wärme sie durchströmte. Sie hob den Blick, um ihn zu mustern. »Und sie scheinen sehr viel von dir als ihrem Herrscher zu halten.«
    »Menschen verdienen es, gut behandelt zu werden. Sie haben die Macht, uns Leben zu geben.«
    »Wäre es je möglich, dass deine Menschen von hier fortgehen und mit mir nach Equatoria kommen?« Das war eine törichte

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