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Schattenprinz

Schattenprinz

Titel: Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clay und Susan Griffith
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Jacke, Kavalleriehosen mit einem roten Streifen und kniehohe schwarze Reitstiefel. Über alldem trug er einen langen Umhang, dessen Kapuze zurückgeworfen war. Er hatte einen Pistolengürtel umgeschlungen, mit zwei Pistolen in den Holstern. In der linken Hand hielt er ein Langschwert mit Korbgriff, in der rechten einen sehr blutigen Scimitar.
    Der Mann sprang auf die große Vampirin zu. »Nehmen Sie den Jungen und laufen Sie!«
    Adele erkannte, dass der Ruf des geheimnisvollen Schwertkämpfers ihr galt. Sie rappelte sich auf und rannte zu ihrem lang hingestreckten Bruder. Hinter sich hörte sie bereits das Klirren von Stahl gegen Krallen. Der Fremde in Grau kam ihr eigenartig bekannt vor. Auf unerklärliche Weise hatte sie gleichzeitig Angst um ihn und vor ihm.
    Adele nahm Simon auf die Arme und rannte los. Eine Gruppe von Vampiren landete vor ihr auf dem Boden, doch sie starrten an ihr vorbei auf den Kampf. Als sie an ihnen vorüberstolperte, fanden zwei von ihnen wieder zu sich und huschten blitzschnell herbei, um ihr den Weg abzuschneiden. Ihre Bewegungen wirkten nicht länger verwischt. Adele konnte ihr Handeln mit einer Klarheit und Reinheit erkennen, die sie erstaunte.
    Doch sie hatte kein anderes Ziel, als Simon zu beschützen. Ungelenk hielt sie ihn mit einem Arm fest und versetzte einem der Vampire einen niederschmetternden Schlag gegen den Kiefer. Dann krallte sie die Finger ins Gesicht des anderen. Die Prinzessin wehrte einen Hieb ab, fing den Arm und stieß dem Vampir einen Fuß vors Knie. Bei einem Menschen wäre der Tritt verheerend gewesen, doch sofort erkannte sie, dass sie einen Fehler gemacht hatte, denn der Vampir zeigte keinen Schmerz. Das Ding packte Adele am Hals, riss die Hand jedoch unvermittelt mit einem Kreischen wieder zurück.
    Krallenbewehrte Finger fassten um Adele herum und rissen Simon aus ihrem Griff. Er wurde in die Luft gehoben. Der Junge schrie, während der Vampir ausholte und Simon mit all seiner schrecklichen Kraft davonschleuderte. Die kleine Gestalt des Jungen flog wie aus einer Kanone geschossen durch die Luft und prallte mit Übelkeit erregender Wucht gegen einen Baum.
    Beim Anblick ihres reglos daliegenden kleinen Bruders gaben beinahe Adeles Knie nach. Die scheinbar endlosen Augenblicke, die sie miteinander geteilt hatten, blitzten vor ihrem inneren Auge auf und blendeten jeden bewussten Gedanken aus. Alles, was Simon gewesen war, alles, was er hätte sein können, auf das hier reduziert? War dies sein Ende? Ein lebloser Körper in einem Wald in Frankreich. Sie wollte zu ihrem Bruder laufen, doch geifernde Vampire stellten sich ihr in den Weg, griffen und schlugen hart nach ihr, wagten es jedoch kaum, sie zu berühren.
    Der Schwertkämpfer stieß seinen Scimitar durch die Schulter der hochgewachsenen Vampirin, und die Wucht des Hiebs schickte sie auf die Knie. Er ließ den orientalischen Krummsäbel in seiner Gegnerin stecken, als er zu Adele herumwirbelte. Drei Vampire warfen sich dem angreifenden Schwertkämpfer in den Weg. Ohne stehenzubleiben, zog er mit der freien Hand eine Pistole aus dem Gürtel, zielte und feuerte. Einer der Vampire wurde von der Wucht der Kugel herumgerissen und brach zusammen. Im nächsten Moment schoss der Schwertkämpfer einem kleinen weiblichen Vampir in den Bauch und schlug die andere Kreatur mit dem Korbgriff seines Langschwerts nieder, sodass sie auf dem Rücken landete. Den Fuß auf der Kehle des niedergestreckten Vampirs stieß er ihm das Schwert ins Herz und feuerte dann einen Schuss in den Kopf der verwundeten kleinen Vampirin, die gerade wieder auf die Beine kam.
    Eine Krallenhand kratzte über die Schulter des Schwert kämpfers und zerriss seinen Umhang.
    Den nächsten Hieb wehrte er ab und stieß den Angreifer mit einem Tritt von sich. Er legte für einen lähmenden Schuss in den Kopf an, aber nahm plötzlich etwas hinter sich wahr. Er wich seitlich aus und entging einem wilden Hieb der großen, gebieterischen Vampirin, der ihm den Kopf von den Schultern gerissen hätte.
    »Du wirst sterben«, zischte seine Gegnerin ihm zu, deren Arm schlaff herunterhing.
    Er verschwendete keine Worte, sondern stieß ihr die flache Hand mit solcher Wucht gegen die nackte Brust, dass sie durch die Luft und bis zurück zu den Bäumen flog. Mitten in der Luft veränderte sie ihre Dichte und traf einen Stamm mit nicht mehr als einem sanften Stoß. Sanft schwebte sie zu Boden und richtete sich auf.
    Der Schwertkämpfer rannte bereits auf die Prinzessin

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