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Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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    Die anstürmenden Wächter waren gefährlich nah. »Wir sind hier!«, rief Waridur ihnen zu.
    Kirai rannte los; sie richtete die Waffe hinter sich und feuerte blindlings in den Korridor. Sie hörte ihren Vater und Heska ächzen, ohne zu wissen, ob sie sie getroffen hatte. Raus, sie musste hier raus.
    Aber nicht allein.
    Waridur senkte den Arm, als die Laserschüsse verklangen. Er drehte sich Heska zu. »Worauf wartest du, Idiot? Hol sie zurück!«
    Heska nickte und nahm die Verfolgung auf, während Waridur sein Büro ansteuerte. Kirai , dachte er. Der Name brannte wie ein schwarzes Feuer in seinem Geist.
    Garlyn hielt das Gewehr im Anschlag, während er durch Gänge und Hallen rannte, vorbei an intergalaktischen Kunstgegenständen und Antiquitäten. Er hasste Gewehre – zugegeben, Durchschlagskraft, Reichweite und Energiezellen waren größer, aber gleiches galt auch für die Sperrigkeit. Er bevorzugte Pistolen: klein, handlich, leicht zu verstecken.
    Immer noch besser als gar kein Schießeisen , sagte er sich, ohne dass es ihn beruhigte. Er fühlte das Adrenalin in seinen Adern, den Schweiß, der auf seiner Haut prickelte. Sein Geist war hellwach und auf der Hut; methodisch, strategisch. Er wusste nicht mehr, wie oft er schon in Situationen wie diesen gewesen war: auf sich allein gestellt, unzureichend bewaffnet und von allen Seiten gejagt. Irgendwo bei einer Million hatte er aufgehört zu zählen. Aber egal, wie brenzlig es geworden war, bislang war er immer mit heiler Haut davon gekommen.
    Allerdings war seine Haut damals noch laserfest gewesen ...
    Er hielt die Luft an, als er Stiefelschritte auf den Fliesen hörte, in einem Gang ganz in der Nähe. Waridurs Leute verteilten sich im Haus.
    Verdammt.
    Sie waren nahe, sie waren – hier !
    »Stehen bleiben!«, dröhnte eine Stimme hinter ihm.
    Garlyn sah ihre Reflexion auf dem Bauch einer polierten Vase, die auf einem Sockel vor ihm ausgestellt war: drei Syndolon, die zu ihm aufschlossen, die Waffen anlegten –
    Er wirbelte herum, feuerte dem Vordersten von ihnen in die Kniescheibe. Der Mann schrie auf, ging zu Boden; seine Kumpane stolperten über ihn, feuerten noch im Fall, doch ihre Schüsse verfehlten Garlyn. Stattdessen hämmerten sie auf die Vase, ließen sie in tausend Scherben zerspringen, die auf Garlyn niedergingen. Er hob schützend eine Hand über den Kopf, während er mit der anderen hinter sich schoss, ohne stehen zu bleiben. Er rannte aus dem Korridor hinaus, in den nächsten. Zwei Gänge kreuzten sich, einer sah so gut aus wie der andere: weiße Wände, Türen und Artefakte zu beiden Seiten. Er tauchte nach rechts ab, wobei er die ganze Zeit nach Kirais Stimme lauschte. Doch er hörte sie nicht mehr.
    Dafür vernahm er neue Schritte, direkt voraus. Es waren mindestens zwei Mann.
    Garlyn bremste ab und sah sich atemlos um.
    Rechts von ihm, in einer Nische, erhob sich ein mannshoher Obelisk, der aussah, wie aus einem einzigen Stück Karneol geschnitten. Goldene Glyphen waren darin eingelassen.
    Garlyn überlegte nicht lange – er tauchte hinter den Obelisken und presste sich an die Wand, so dicht es ihm der Rucksack erlaubte.
    Keine Sekunde zu früh, denn die beiden Wächter stürmten bereits den Gang. Garlyn hielt den Atem an.
    »Verdammt, ich hätte schwören können, ich hab’ Schritte gehört!«
    Sie wurden langsamer. Garlyn hörte, wie sie ihre Waffen durchluden. Er konnte die Nähe seiner Häscher fast körperlich fühlen. Seine Hände umklammerten das Gewehr. Ein Schweißtropfen rann seine Schläfe hinab, als er sah, wie die Schatten der beiden Wächter dem Obelisken immer näher kamen. Weiter , befahl er ihnen in Gedanken. Zieht weiter, haut ab. Na los!
    »Wie hat sich der Kerl überhaupt befreien können?«, fragte einer der Wächter mit hoher, fast femininer Stimme.
    »Keine Ahnung«, sagte der andere, seine Stimme ein rumpelnder Bass. »Vielleicht hat ihm wer geholfen. Wie ihr damals. Ich geb’ den anderen Bescheid.« Garlyn hörte einen Kommunikator piepen. Und dann ein Wort, das seinen Magen in die Tiefe rasen ließ:
    » Warte! «, zischte der Wächter alarmiert.
    Garlyn wagte es nicht, zu atmen.
    Die Syndolon standen jetzt genau vor dem Obelisken. Er sah ihre Silhouetten zwischen dem Rand der Steinsäule und der Nische, in der er sich versteckte.
    »Was ist?«, fragte der Wächter mit der hohen Stimme.
    »Weiß nicht. Nur so ein Gefühl.« Garlyn hörte Leder knarren, als der Wächter mit der Bassstimme von einer Seite zur

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